Bei einer Geburt kommt es meist dazu, daß Blut des Kindes in den mütterlichen Blutkreislauf gelangt, ebenfalls z.B. bei Schwangerschaftsabbruch oder einer Fehlgeburt, sowie allen Eingriffen in den Uterus.

Bei einer normalen Schwangerschaft an sich ist die über die Plazenta ausgetauschte Blutmenge allerdings zu gering bzw. nicht vorhanden, das ist richtig - deshalb findet ja auch noch nicht sofort bei Bekanntwerden der Schwangerschaft bereits eine Prophlaxe statt.
(Was allerdings die Plazenta überwinden kann, sind die Antikörper, weil deren Molekülmasse wesentlich geringer als die von Erythrozyten ist, die passen also sozusagen durch die Maschen des Netzes hindurch - und darum kommt es dann trotz getrennter Blutkreisläufe zur Schädigung des Kindes.)

Falls eine Kontaminierung mit negativem Blut erfolgt, so bleiben dessen rote Blutkörper noch bis zu etwa 80 Tage lebensfähig, bis da hin können also Antikörper gebildet werden.
Die Anti-D-Prophylaxe wirkt etwa 12 Wochen (3 Monate, 84 Tage), das ist der Grund dafür weshalb etwa 2 Monate vor der Geburt und dann noch einmal nach der Geburt eine Prophylaxe erfolgt, um etwaige Frühgeburten und den Zeitraum nach einer regulären Schwangerschaftsdauer abzudecken.