Man muß zwischen Inzucht und Inzest unterscheiden. Der zitierte Bericht bezieht sich offensichtich auf INZEST (Vermehrung von miteinander Verwandten Partnern).
Inzucht hingegen schließt den Inzest ein, bezeichnet aber zusätzlich auch z.B. soziale, nationale oder religiöse Inzucht (Vermehrung von Partnern des gleichen Standes oder Berufes oder derselben Nationalität bzw. Religion).
Inzucht kann nachteilige Folgen für die Nachkommen haben.
Allerdings steigert Inzucht nur die Wahrscheinlichkeit des Aufeinandertreffens degenerativer Faktoren - es schafft sie nicht. Inzest zwischen Personen, die genetisch "gesund" sind, bleibt z.B. absolut folgenlos (in Saudi-Arabien müssen Verwandte deshalb einen Gentest machen, der Anämieveranlagung ausschließt).
Zudem gibt in den Ländern der Welt unterschiedliche Ansichten darüber, was Inzest überhaupt ist.
So gibt es beispielsweise Staaten, in denen Inzest nicht bestraft wird (z.B. Holland, Belgien, Japan, Türkei, Brasilien), so daß dort auch der Vater mit der Tochter oder der Enkel mit der Großmutter Nachkommen produzieren können.
In anderen Staaten sind/waren selbst Verbindungen 2. oder 3.Grades in der Seitenlinie, z.B. zwischen Cousins, verboten (so z.B. auch in der katholischen Kirche), in wieder anderen Ländern kann auch die Verbindung NICHT verwandter Personen als Inzest gelten (z.B. im Islam Verbindungen mit Geschwistern von Ehepartnern).
In Deutschland gelten derzeit nur Verbindungen in der Hauptlinie (Großeltern-Eltern-Kinder) bzw. auf derselben Stufe (Geschwister) als Inzest; es gibt Bestrebungen, den Inzestparagraphen des Gesetzes, wie bereits in einigen Nachbarländern (siehe oben) auch, abzuschaffen.