So da bin ich wieder. Weiter im Text.
Eine Louage von Hammamet nach Tunis hat für 2 Personen so um die 7 bis 7,500 TDN gekostet (weiß ich nicht mehr ganz genau). In Tunis sind die Preise in den Cafes etwas teurer, ebenso in den touristischen Cafes in Hammamet oder Sidi Bou Said.
Souvenirpreise sind wie gesagt Verhandlungssache und je nachdem wie geschickt Du bist, kannst Du Dinge sehr preiswert erstehen. Auch in den Läden im Hotel (wo Dir meist etwas von Fixpreis erzählt wird).
Ein paar Brocken arabisch sind sehr hilfreich, insbesondere die Zahlen. Kann Dir nur den Arabischkurs auf www.scorpiontrophy.de empfehlen, den ich hier über das Forum entdeckt habe.
Und das Handeln habe ich schnell begriffen nachdem ich beim ersten Mal stolz einen Laden verließ, um dann im anderen Laden um die Ecke das gleiche Trumm für die Hälfte ausgezeichnet zu sehen, hihi, Lehrgeld.
Aber es ist schön, denn das Ritual des Miteinander redens und des sich umschnupperns gehört für mich einfach dazu.
Was ich mir in Mahdia bei den älteren Strandhändlern abgewöhnt habe ist mein Lä, shukran (nein, danke), weil die anders reagieren als in Hammamet. In Hammamet reagieren die Leute darauf normal, in Mahdia eher ärgerlich. Der alte Schmuckhändler hat mir erklärt, dass ihn das nervt, weil er auch gerne ein wenig quatschen will. Er war total nett, wir haben geredet, miteinander geraucht, sind spazieren gegangen, ich habe seinen schönen Schmuck gelobt und wir haben uns freundschaftlich getrennt, obwohl ich nichts gekauft hatte. In der Medina von Hammamet habe ich das teilweise im Februar auch so gemacht, weil wir Zeit hatten, aber auf Dauer geht das natürlich nicht, denn da wirst Du nicht mehr fertig.
Aber die Strandverkäufer haben teilweise einfach auch die schönsten Geschichten auf Lager, man erfährt teilweise auch wie die Leute leben. Auch wenn Du mit Einheimischen unterwegs bist in Läden kommst Du teilweise unter 15 Minuten nicht wieder raus.
Was ich in Mahdia gerne gemacht habe (schon vor 3 Jahren) war, sich einen sympatischen Händler auszugucken (war damals Hassan und dieses Jahr auch wieder) bei dem ich damals auch mein erstes Lehrgeld bezahlt hatte.
Wir waren immer wieder bei ihm und er hat uns auch in die Läden von Freunden und Bekannten geführt (Töpferei, Teppichweberei). Dort konnten wir bei der Arbeit zugucken, haben Tee getrunken und konnten einkaufen, wenn wir etwas haben wollten. Er hat uns damals sogar mit in den Vorhof der Moschee in Mahdia mitgenommen.
Wir haben ihn dieses Jahr gesucht und wieder gefunden, er konnte sich auch noch an uns erinnern. Die Preise wurden dadurch günstiger, wir haben Tee getrunken, geratscht und er hat uns gezeigt, wo wir was am günstigsten bekommen könnten. Wir haben für ihn ein wenig die Werbetrommel gerührt, weil die Geschäfte schlecht gehen dieses Jahr in Mahdia.
Was ich noch gemacht habe war zuzuhören, was Einheimische Frauen für den Weihrauch bezahlen (geht ganz gut wenn man die Zahlen kann). Als der händler dann mit dem doppelten anfing habe ich gelacht und auf die Frau gezeigt und auf arabisch den Preis genannt, den sie bezahlt hatte.
Der Händler lachte und ich habe es für den gleichen Preis bekommen [Lächeln]

So jetzt hab ich Dich genug zugetextet.
Alles in allem muss ich sagen, dass wir letztes Jahr im Oktober für die eine Woche kaum Geld gebraucht haben. Jetzt im Februar für die 14 Tage und im Oktober habe ich wesentlich mehr gebraucht, weil wir viel mit Freunden und Bekannten unterwegs waren und ich mir die tunesische Art angewöhnt habe, mich auf dem Weg zur Toilette an den Tresen zu schleichen, um für alle zu bezahlen. Und alles was ich an Reisebudget übrig hatte, hatte ich im Februar dagelassen oder in Geschenke umgesetzt, weil da alle Freunde arbeitslos waren.
Aber das muss jeder selber wissen, wie er das handhabt. Wenn Du ein Pfennigfuchser bist, kommst Du mit 5 Euro am Tag sicher auch aus, aber Du kannst auch viel mehr Geld dort lassen, auch je nach Geschick. Du solltest nur nie vergessen, dass die Kaufkraftumrechnung wichtig ist, das heißt nicht lachen, wenn Dir (wie uns jetzt passiert)der Ober erzählt, die Feigen sind dieses Jahr so teuer, weil die Ernte so schlecht war auf Grund der Trockenheit, das Kilo koste jetzt zwischen 1 und 2 Dinar. Bei einem Verdienst von 250 bis 300 Dinar im Monat ist das eine Menge Knies, das muss man sich immer wieder vor Augen halten.
Ich nehme übrigens immer nur Bargeld und für alle Notfälle die Visakarte mit, denn in jedem Hotel gibt es Safes.Und mir ist noch nie auch nur eine Haarklammer weggekommen. Im Gegenteil, ich habe unserer Putzfrau Heda eine Bluse geschenkt, die ihr so gut gefallen hat, da hat sie mich gebeten, ihr eine Bestätigung auszuschreiben, das ich sie ihr geschenkt hätte, damit es nicht heißt, sie hätte sie geklaut.
Doch einmal, da hatte ich noch 30 Dinar übrig, die hab ich in einem Hotelkuvert, den ich dem Hotelpagen gab innerhalb Tunesien verschickt. Der Brief kam an, das Geld war weg. Ich wurde danach darüber aufgeklärt, dass man in Tunesien kein Geld per Post verschicken dürfe. Auch Lehrgeld.

Jetzt aber Schluss, ich hoffe, es war nicht zuviel des Guten, was ich Dir jetzt geschrieben habe.
Liebe Grüße,
Marion [winken3]