Leute, merkt Ihr es denn nicht, daß es sich hier um eine "urban legend" handelt?

Die Sau wird seit Jahren alle paar Monate durchs Dorf getrieben und jegliche, ich betone JEGLICHE Suche nach Beweisen hat kein Ergebnis gehabt. Es gab nicht ein Bild eines "entführten" Kindes, nicht ein Interview mit Eltern von Entführungsopfern. Residente, die ihre Botschaften angerufen haben (denn auch Europäer haben Kinder in Tunesien) haben nicht in einem einzigen Fall eine Bestätigung der Entführungsfälle erhalten, keine einzige Botschaft hat Warnungen ausgesprochen, aber jede Botschaft hat zu verstehen gegeben, daß sie Staatsangehörige ihres Landes von einer derartigen Gefahr unterrichten würde.

Es gibt allerdings kaum einen Tunesier, der nicht jemand kennen würde, der jemand kennt, der gehört hat, daß das Kind eines Bekannten entführt und "ausgeweidet" wurde.

Übrigens gibt es ähnliches derzeit auch gerade im Nahen Osten: Die israelische Armee wurde von Palästina bezichtigt, illegalen Organhandel durchzuführen - auch diese Behauptung wird seit vielen Jahren immer wieder neu in Umlauf gebracht.

Diese Hysterie erinnert mich trefflich z.B. an die, bei der vor einigen Jahren in Deutschland allerorten Kinderschänder gefunden wurden, bis sich letztlich fast sämtliche Vorwürfe als haltlos herausstellten.

Sicherlich GIBT es solche Fälle, und auch Entführungen zu "Organhandelzwecken", doch die tatsächlichen Inzidenzen sind nur ein Bruchteil der wahrgenommenen, und ich habe keinerlei Verständnis dafür, wie sich aufgeklärte Menschen an solch einer Hexenjagd beteiligen oder substanzlosen Gerüchten ohne nachzudenken Glauben schenken können.

(Ich habe mich mit diesem Thema übrigens vor Ort beschäftigt gehabt, weil ich darauf schon vor 3 Jahren aufmerksam gemacht wurde - auch meine eigenen - und weitreichenden - Erkundigungen sind ohne jedes Ergebnis geblieben)