Der rätselhafte Tod des Abgeordneten Büchner


Tag für Tag hatte sich Peter Büchner aus seinem Golfquartier in Tunesien bei der Familie gemeldet, bestens gelaunt und, wie er selbst sagte, auf dem Platz blendend in Form. Doch plötzlich, Ende März, blieben im pfälzischen Speyer die Anrufe aus. Der 66-Jährige ist vermutlich ermordet worden.

Sohn Johannes fuhr trotz der fehlenden Anrufe wie vereinbart zum Flughafen, um den 66-Jährigen abzuholen. Aber Peter Büchner, mehr als zwei Jahrzehnte für die SPD im Bundestag, Ex-Präsident des Sportbundes Pfalz und langjähriger Bekannter von Ministerpräsident Kurt Beck, sollte nie wieder heimkehren.

Der frühere sportpolitische Sprecher der SPD wurde tot in seinem Apartment-Hotel in Tunesien gefunden – offenbar als Opfer eines Gewaltverbrechens. Nach monatelangen Ermittlungen schließt die Staatsanwaltschaft Mord nicht mehr aus. Was tatsächlich geschehen ist in jener Nacht auf Mittwoch, den 25. März, ist aber völlig unklar.

Die tunesischen Ermittler hätten offenbar bei ihrer Obduktion ein gebrochenes Zungenbein bei Büchner entdeckt, teilte die Frankenthaler Staatsanwaltschaft mit. Eine solche Verletzung könne nicht von einem Sturz stammen. „Es spricht alles gegen einen Unfalltod“, bestätigte der Leiter der Staatsanwaltschaft Lothar Liebig, einen Bericht der Zeitung „Die Rheinpfalz“.

Weiter äußern will er sich aber erst zu dem rätselhaften Todesfall, wenn die Ermittlungsunterlagen aus Tunis ganz ausgewertet sind. Die über das Bundeskriminalamt angeforderten Akten sind nach Wochen zwar mittlerweile endlich in Deutschland eingetroffen, müssen aber noch aus dem Arabischen übersetzt werden.

Erst wenn feststeht, was die Tunesier herausfinden konnten und ob die Behörden dort noch nach Tätern fahnden, wird über das weitere Vorgehen entschieden. Die Behörde hofft, dass die Papiere bis Anfang der kommenden Woche übersetzt sind.


Das Zungenbein ist ein bügelförmiger, von Muskeln und Bändern gehaltener Knochen oberhalb des Kehlkopfes. Der Bruch dieses Knochens wird als Indiz für Tod durch Erwürgen gewertet. Noch ist aber unklar, ob es im Hotelzimmer von Peter Büchner weitere Spuren gab, die auf ein Gewaltverbrechen hindeuten oder ob beispielsweise Wertgegenstände fehlten.

Die ersten Gerüchte um einen gezielten Handkantenschlag waren indes bereits im April aufgekommen. Damals war der nach Mainz transportierte Leichnam in der Universitätsklinik zum zweiten Mal von Rechtsmedizinern in Augenschein genommen worden, nach einer Obduktion gleich vor Ort in Tunis.

Die Mainzer Experten wurden sich aber nicht über die Todesursache einig, weil bereits einige Tage vergangen waren. Die „Erkenntnismöglichkeit“ seien wegen der fortgeschrittenen Zeit eingeschränkt gewesen, hatte Oberstaatsanwalt Liebig im April gesagt. Daher bat er um weitere Auskünfte aus Tunis. Die doppelte Obduktion sei bei Todesfällen im Ausland durchaus üblich, sagte er....


Quelle: AOL News

Last edited by Violett_Moon; 28/08/2009 03:33.

illi byil 'ab ma'il qot bado yilqa chramischo
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Wer mit der Katze spielt, muß ihre Kratzer vertragen
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