|
|
|
|
|
Re: Frauenrechte in TN: Vorwärts zu einem zeitgemäßen Islam?
[Re: PeppermintPatty]
#311571
10/08/2009 02:03
10/08/2009 02:03
|
Joined: Aug 2009
Beiträge: 567 BW
faluta
Mitglied
|
Mitglied
Joined: Aug 2009
Beiträge: 567
BW
|
Ja. Ja. Frau Grami ist aber nicht besser als ihre männlichen Kollegen. Die teilt schön aus, jedoch hat kaum eine tunesische Frau in TN den Artikel in die Finger bekommen um auf die Vorwürfe zu antworten. Zudem ignoriert Frau Grami entweder einen bedeutsamen Fakt oder -und das wäre noch schlimmer- sie hat einfach keine Ahnung. Der Islam verurteilt Frauen nicht als unrein!- DIE ERSTE Muslimin von der es sogar ganze Sammlungen an Werken über den Islam, die Shariaa und die Sunna gibt ist Essaiida Aiisha radhia Allah aanhe, die Ehefrau des Propheten SAAWS. Würden Frauen also als unrein gelten, hätte sie es wohl kaum getan. Im Gegenteil, da essaiida Aiisha am längsten mit dem Propheten verheiratet war, stammt vieles was in der Sunna steht aus ihren Erzählungen über den Propheten SAAWS. Sprich, sie war ein wandelndes Lexikon wenn es um die Sunna (zu deutsch etwa die Gepflogenheiten des Propheten SAAWS) ging. Ich bin muslimin aber bekennende nicht-Kopftuchträgerin und ich habe mit dem KT auch nie besonders symphatisiert. Dennoch respektiere ich Frauen die KT tragen und genau wissen was dahinter steht. Allen anderen gilt mein Mitleid. Wenn ich Fr Grami's Interview allerdings lese, muss ich sagen die nette Dame macht es auch nach alterprobter tunesischer Manier khalef tou9raf (sei gegen etwas und du wirst prominent). Die Erscheinung Kopftuch (KT) ist nicht nur in TN besonders bemerkenswert, auch hier in D, wurde das KT vor einiger Zeit zum Modeaccessoire. Auch bemerkenswert, dass über 60% der Mädels die meinten sie müssten sich das KT vor uuups meinte auf den Kopf nageln heute wieder im Mini rumlaufen. Also rein vom Standpunkt des Islamismus betrachtet, wohl doch alles halb so wild. Wirklich beunruhigend ist da wohl, wie Fr. Grami auch schon erwähnt, der Medieneinfluss auf die jungen Leute. Der Islam ist zur Modeerscheinung geworden und genau entgegen dem Motto, dass in TN kursiert eddin soulouk leisa look (zu deutsch etwa: Religion ist Benehmen nicht Aussehen - n.b. das englische Wort look- als Zeichen für Fortschritt und junges Denken) ist das KT zum modischen Accessoire mutiert. In den Medien ist das KT allzeit präsent, wenn auch nicht im TN Fernsehen, dann bei den anderen arabischen Sendern. Z.B. Pampers wirbt mit dem selben Spot für den trockenen Babypopo wie in D, auch im arabischen Fernsehen, jedoch trägt die Darstellerin in letzterem eben ein KT. Was mir jedoch am meisten auffällt: Mindestens genauso sehr wie sich KT-Trägerinnen vermehrt haben, haben sich in TN auch Micro-Rock Trägerinnen vermehrt. Identitätskrise? Definitiv. Aber manchmal auch zum schmunzeln: Meine Schwägerin ihres Zeichens Kopftuchträgerin fluchte in den lautesten Tönen und mit Worten die mir (Abitur Fachrichtung arabische Literatur) bis dahin nie untergekommen sind, auf dem Gebetsteppich stehend, um kurz darauf Allah u Akbar zu rufen und das Assr Gebet zu beten. Übrigens ihre 20-Jährige Tochter trägt Micro-Rock kombiniert mit Bauch und Rückenfreiem Top. Ja.Ja. Dass nenne ich zeitgemäßer Islam. Zeitgemäß im Sinne von altersgemäß zudem muss man sich als Frau die Haare nicht mehr färben
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Re: Frauenrechte in TN: Vorwärts zu einem zeitgemäßen Islam?
[Re: faluta]
#311580
10/08/2009 08:35
10/08/2009 08:35
|
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893 DE: NW
Frogger
Mitglied*
|
Mitglied*
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
|
Na, was Du hier kritisierst, ist ein Ausfluß der Allesversteher, die speziell in Deutschland, doch auch in den USA und England Hochkonjunktur haben. Zudem ist es, speziell was Tunesien betrifft auch so, daß die besonders religionsengen Kreise dort kaum existieren, und wenn, dann nur mehr oder weniger im Verborgenen. Vieles, was in Tunesien als "haram" verschrieen ist, wird nur religös begründet, doch hat in der Wirklichkeit lokale, traditionelle Wurzeln.
Was ich immer bemerkenswert finde ist, daß, wenn ich Nicht-Tunesier in Tunesien frage, die sagen, daß die Religiosität auf dem Vormarsch ist - frage ich Tunesier, sagen die, daß das nicht der Fall ist und z.B. das Kopftuch als Modeaccesoir getragen wird, was man daran erkennen könne, daß im Sommer, wenn es warm wird, viele das Kopftuch ablegen. Dies zeigt, daß die Eigenwahrnehmung anders ist, als die Fremdwahrnehmung - was ja z.B. auch in Deutschland beim Thema "Angriffe auf Ausländer" so ist, die in der ausländischen Presse gerne dramatisiert werden, die aber in Deutschland selbst zutreffend als Ausnahmen und selten mit politischer Agenda verbunden wahrgenommen werden.
Unbestritten ist allerdings der konservativ-arabische Einfluß in Tunesien - da hat es schon seine Gründe weshalb der Umfang der Golf-Investitionen nicht öffentlich genannt wird (höher als alle westichen Investitionen zusammengenommen) - und der einfache Tunesier auf der Straße weiß es meist gar nicht, daß vermeintlich tunesische Unternehmen zuweilen überwiegend in konservativ-arabischer Hand sind.
Und die Hypokrisis beginnt ja auch nicht unten, sondern schon ganz oben - da pflegt der Staatspräsident Umgang mit einem homosexuellen Minister eines anderen Landes, der mit seinem Adoptivsohn zusammenlebt, sein Sohn lebt in einem schönen Häuschen in Nordamerika, vor dem schöne Autos stehen. In "höheren" Kreisen dient die Religion oft als ein Instrument zur Abwehr, jedoch nicht als eine Regeln, der gefolgt werden muß. Ich kritisiere hier keineswegs, was die "höheren" Herrschaften da machen, im Gegenteil, jeder soll doch tun, was er für richtig hält, und das geschieht ja auch speziell in Tunesien quer durch alle Bevölkerungsgruppen. Gut so! Was ich aber für kritikwürdig halte, ist, daß dann Leute kommen, die nicht in dem Land leben und Meinungen kundtun, die päpstlicher als der Papst sind - als ob man (also Nicht-Muslim) den armen islamischen Menschen zeigen muß, wie sie den Islam richtig verstehen und danach leben müssen.
Unbestritten ist auch, daß eine scheinbare Re-Islamisierung stattfindet, die ich aber in Wirklichkeit nicht also solche, sondern als von interessierten Kreisen gesteuerte Absetzung von der Nicht-islamischen Welt bezeichnen würde - ein demonstrative Vorzeigen der einzigen Identität bzw. des einzigen Wertes, auf die sich eine Gruppe von Staaten, die vielfach diktatorisch-patriarchalisch geführt werden und die in den meisten Fällen ökonomisch erfolglos sind, verständigen können. Und das schafft auch in den Bevölkerungen ein "Wir"-Gefühl, das, zumindest im Moment, den Deckel auf dem kochenden Topf hält. Und würde es diese Einpeitscher nicht geben, dann hätte der Islam in macnhen dieser Länder keine größere Bedeutung mehr, als das Christentum in manchen westlichen Ländern und wäre ein unaufgeregter Bestandteil des Lebens, den man wahrnimmt und dem man folgt ... oder eben nicht.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Re: Frauenrechte in TN: Vorwärts zu einem zeitgemäßen Islam?
[Re: Frogger]
#311638
11/08/2009 01:45
11/08/2009 01:45
|
Joined: May 2007
Beiträge: 313 NRW, Deutschland
Barbara
Mitglied
|
Mitglied
Joined: May 2007
Beiträge: 313
NRW, Deutschland
|
Hallo alle,
schon vor einigen Jahren konnte man das aufkommende Phänomen KT in Tunesien beobachten. Und das zog sich durch alle Schichten, bzw. Altersgruppen. Ich war, zugegebenermassen, sehr erstaunt, zumindest bei den mir persönlich bekannten Frauen, bei denen mir auch die persönlichen Lebensumstände jahrelang bekannt waren. Verheiratete Frauen ob jung oder alt, junge Mädels im bereits heiratsfähigen Alters. Und bereits damals antwortete mir meine Schwiegerma, auf meine Frage ,"Warum?" mit "Das ist "la moda". Und eigenartiger Weise konnten mir die Frauen, die ich auch persönlich ,neugierigkeitshalber, im Nachhinein darauf ansprach, nicht wirklich eine plausible Erklärung geben.Dort, in Tunesien, wie auch hier , bei Tunesierinnen die aufeinmal zum KT griffen, bekam ich lediglich die Antwort, "Es ist besser so".
Ich bin aber der Auffassung,das das Eine, das KT, nicht zwangsweise auch mit den Frauenrechten dort unter einen Hut gestopft werden kann. Die Frauenrechte können dort ja auch nur dann eingesetzt, in Anspruch genommen werden, wenn sie auch gefordert werden. Und welche Frau dort würde das in Anspruch nehmen, wenn sie nicht die eigene Familie im Rücken hat, die ihr zur Seite Steht und sie nicht verstösst. Nicht zu vergessen, die "Schande", welche eine Frau, die im Fall auf ihr Recht pocht, über die Familie bringt. Was sollen denn die anderen bloss sagen. Viel zu wenig Rechte werden dort von den Frauen aus diesem Grund überhaupt in Anspruch genommen.
Denn welche Chance hätte eine Frau, die auf eigene Faust, ohne Rückhalt der Familie ihr Ding durchziehen würde? Keine!!! Sie hat zwar die Möglichkeiten aber danach wäre auch Schluss. Welchen Stand hätte eine solche Frau?
Suzann
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Re: Frauenrechte in TN: Vorwärts zu einem zeitgemäßen Islam?
[Re: Barbara]
#311644
11/08/2009 10:02
11/08/2009 10:02
|
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893 DE: NW
Frogger
Mitglied*
|
Mitglied*
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
|
Gerade beim Kopftuch ist es sehr ambivalent. Da kenne ich sowohl Mädchen, die früher ein Kopftuch getragen haben und es jetzt nicht mehr tun, als auch den umgekehrten Fall. In einigen Fällen geschieht dies aus eigener Entscheidung, in anderen auf Veranlassung der Familie oder der Polizei (die zuweilen Kopftuchträgerinnen angeht).
In jedem Fall können die meisten sowohl das eine, wie auch das andere vertreten, gerade weil es jedem bekannt ist, daß einerseits der Islam eine Bedeckung vorschreibt, aber andererseits der säkulare Teil des Staates es nicht akzeptieren will. Als Folge sieht man beide Versionen in allen Altersgruppen und in allen Regionen in Tunesien, je westlicher orientiert eine Familie ist (nicht: sein will), umso mehr gilt es als Mode, die wirklich konservative Trageweise hat jedoch nach meinem Eindruck nicht zugenommen - vielleicht ist es auch ganz einfach so, daß konservativ gekleidete Frauen früher mehr zu Hause blieben und heute durch Schule und Beruf öfter in der Öffentlichkeit zu sehen sind.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Re: Frauenrechte in TN: Vorwärts zu einem zeitgemäßen Islam?
[Re: Frogger]
#311725
12/08/2009 01:08
12/08/2009 01:08
|
Joined: Aug 2009
Beiträge: 567 BW
faluta
Mitglied
|
Mitglied
Joined: Aug 2009
Beiträge: 567
BW
|
Gerade beim Kopftuch ist es sehr ambivalent. Da kenne ich sowohl Mädchen, die früher ein Kopftuch getragen haben und es jetzt nicht mehr tun, als auch den umgekehrten Fall. ..., die wirklich konservative Trageweise hat jedoch nach meinem Eindruck nicht zugenommen - vielleicht ist es auch ganz einfach so, daß konservativ gekleidete Frauen früher mehr zu Hause blieben und heute durch Schule und Beruf öfter in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Ich finde es nicht ambivalent sondern schlicht scheinheilig, und zwar im warsten Sinne des Wortes. Mädchen die sich in ihrer Jugend alles mögliche an Fehltritten geleistet haben, tragen heute das KT um nen Dummen von sich zu überzeugen. Die die sich schon einen geangelt haben, lassen das KT fallen weil der Arbeitgeber des werten Gatten es nicht wollte ?! Aber was das häufigere Vorkommen angeht hast du sicher recht. Die typische KT-Trägerin von vor 20 Jahren war halt auch sehr selten in der Öffentlichkeit, sei es weil sich keine Gelegenheit ergab oder weil es sich für eine solche Frau als nicht schicklich galt. Dennoch ich bleib dabei, das KT ist in TN kein Hinweis auf irgendeine Islamisierung, mehr als die Hälfte der Frauen die das KT tragen verpassen regelmäßig ihre Gebete, haben also wenig Ahnung von den 5 Säulen des Islam (dazu gehört nämlich nicht das KT aber sehr wohl die 5 Gebete) Zudem haben TN-Frauen besonders im restlichen arabisch-muslemischen Raum den Ruf besonders emanzipiert, ja sogar regelrecht vorlaut / frech zu sein. M.E. hat Frau Grami das Interview so gegeben, dass es nur einer Sache dienlich ist, nämlich ihrer eigenen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Re: Frauenrechte in TN: Vorwärts zu einem zeitgemäßen Islam?
[Re: faluta]
#311733
12/08/2009 10:19
12/08/2009 10:19
|
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893 DE: NW
Frogger
Mitglied*
|
Mitglied*
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
|
... Dennoch ich bleib dabei, das KT ist in TN kein Hinweis auf irgendeine Islamisierung, mehr als die Hälfte der Frauen die das KT tragen verpassen regelmäßig ihre Gebete, haben also wenig Ahnung von den 5 Säulen des Islam (dazu gehört nämlich nicht das KT aber sehr wohl die 5 Gebete) ...
Darin sind wir uns einig. Es kommt diesen Frauen allerdings auch gar nicht darauf an, ihre Kleidung mit ihrer religiösen Überzeugung in Einklang zu bringen, sondern darauf, sich in den formalen Rahmen einzugliedern, die die traditionelle Gesellschaft vorgibt. Das ist so etwa dasselbe wie ein deutscher Arbeitsoser, der jeden Morgen im Anzug das Haus verläßt und den Tag dann auf einer Parkbank verbringt, so daß die Nachbarn glauben, er sei noch immer ein respektierliches Mitglied der Gesellschaft (Deutsche definieren sich vorwiegend durch den Wert "Arbeit").
Man kann das scheinheilig nennen, aber auch Herdentrieb - speziell in der tunesischen (arabischen) Gesellschaft, bei der der einzelne als Teil der Gemeinschaft verstanden wird, also nicht die Gemeinschaft als Teil ihrer Individuen, ist eine solche Handlung eigentlich zu erwarten. Zumindest bis zu einem bestimmten Grad, wenn nämlich die Leidensbereitschaft ausgeschöpft ist, wird sich diese Person plötzlich und wesentlich ändern - auch das ist ja dort in natura zu beobachten, und sogar die Bereitschaft dazu ist sozusagen endemisch bei vielen vorhanden.
...Dennoch ich bleib dabei, das KT ist in TN kein Hinweis auf irgendeine Islamisierung...
Ist es nicht und war es auch nie (das Kopftuch selbst ist ohnehin eine maurische "Erfindung"), selbst beim Hijab ist, auf jeden Fall in einigen Gebietenm Zweifel angebracht - nach meinem Dafürhalten wird dieses Kleidungsstück in einigen Ländern und speziell im Westen eher wie ein Abzeichen getragen, um Anderen/Außenstehenden die eigene Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe zu demonstrieren. In der Tat vermeine ich sogar, zumindest im Westen, Elemente zu erkennen, die auch von Jugendlichen verwendet werden (dort ist es Haarschnitt, Kleidung, Redensarten, Einstellungen) - typische gruppenspezifische Elemente eben, womit man sich gegen andere abgrenzen will, und die insofern eher als Protest bzw. zur Identitätsfindung und -bewahrung dienen, denn einer gefestigten Überzeugung.
In Tunesien selbst ist natürlich auch der gewaltige Riß zu beachten, der die Gesellschaft in verschiedenen Richtungen durchzieht - hier die traditionelle und hauptsächlich lokale Lebensweise in traditionellen Tätigkeiten, und dort die Bildungsmaßnahmen, die Jugendliche auf neue Anforderungen, die ein z.B. Flexibilität bei Arbeitsplatz und -ort und andere Strukturen der Verantwortlichkeit vorsehen, vorbereiten soll. Auf dem Weg dorthin gibt es in der Übergangszeit, die bestimmt 2-3 Generationen dauern wird, ein heilloses Gewirr von Verhaltens- und Denkweisen, die von streng traditionell bis westlich orientiert reichen. Und darin versucht jeder, seinen Platz zu finden und danach zu behaupten - und kann dabei durchaus auch seine kulturellen Identitäten wechseln.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Re: Frauenrechte in TN: Vorwärts zu einem zeitgemäßen Islam?
[Re: Frogger]
#311786
12/08/2009 17:35
12/08/2009 17:35
|
Joined: Aug 2009
Beiträge: 567 BW
faluta
Mitglied
|
Mitglied
Joined: Aug 2009
Beiträge: 567
BW
|
@ Frogger: genau das ist es aber was Fr Grami nicht erkannt hat. Fr Grami behauptet der Islam bzw die Islamisierung sei verantwortlich dafür dass die Frauen in TN ihre Rechte nicht wahrnehmen könnten. Wie du aber bereits richtig festgestellt hast, ist es eher so dass Frau sich bereitwillig in ein vorgefertigtes Bild einzufügen versucht, sei es um ihrem Mann/Vater zu gefallen oder aber um sich der umgebenden Gesellschaft anzupassen. Für mich ist dies mehr ein Indiz für die Flexibiltät der Frau als für ihre Hörigkeit. Es gibt ein arabisches Sprichwort: Khateb elkaume bime iefhemun'Sprich mit den Völkern in einer Sprache (Art und Weise) die sie verstehen. = Also wenn man so will: Passe dich der jeweiligen Situation bzw. Umgebung an.' Fr Grami stellt die Frau in TN so dar, als hätte diese keine Ahnung was um sie herum geschieht, als sei sie ein Opfer ihrer Hörigkeit, dabei ist dem nicht so. Bestes Beispiel wäre da wohl eine nicht näher genannte Friseuse die mittlerweile sämtliche Fäden im Land in der Hand hält. Die Frauen in TN sind eben nicht so harmlos bzw. hirnlos, wie man es auf anhieb meinen könnte. Im Gegenteil, sogar die, die sich das KT nur aus irgendwelchen -für uns- fadenscheinigen Gründen um die Ohren wickeln, haben eben ihre Gründe, sei es um ihre Zugehörigkeit zu irgendeiner Gruppe zu demonstrieren oder aber -was ich als extrem berechnend bezeichne- um sich einen Mann zu angeln und eine vielleicht nicht so makellose Vergangenheit zu vertuschen. Und seien wir mal ehrlich Frogger, welcher Mann findet es nicht toll wenn Frauchen sich immer das OK holt, bevor sie irgendwas tut? Das ist nicht nur in der muslemisch/arabischen Gesellschaft so, asiatische Mädchen können davon ein Liedlein singen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Re: Frauenrechte in TN: Vorwärts zu einem zeitgemäßen Islam?
[Re: faluta]
#311809
12/08/2009 20:24
12/08/2009 20:24
|
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893 DE: NW
Frogger
Mitglied*
|
Mitglied*
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
|
Fr Grami behauptet der Islam bzw die Islamisierung sei verantwortlich dafür dass die Frauen in TN ihre Rechte nicht wahrnehmen könnten. Das mag in anderen Ländern so zutreffen, doch nicht in Tunesien. Da kommt die Religion nämlich erst nach der Tradition (außer, wenn man es Europäern anders weismachen will). Wie du aber bereits richtig festgestellt hast, ist es eher so dass Frau sich bereitwillig in ein vorgefertigtes Bild einzufügen versucht, sei es um ihrem Mann/Vater zu gefallen oder aber um sich der umgebenden Gesellschaft anzupassen. Für mich ist dies mehr ein Indiz für die Flexibilität der Frau als für ihre Hörigkeit. Das ist korrekt. Wie gesagt, in vielen anderen Ländern ist es anders, doch nicht in Tunesien. Die Frauen in TN sind eben nicht so harmlos bzw. hirnlos, wie man es auf anhieb meinen könnte. Über das zweite kann man im Einzelfall trefflich diskutieren, das erste ist jedoch unzweifelhaft richtig. welcher Mann findet es nicht toll wenn Frauchen sich immer das OK holt, bevor sie irgendwas tut? Und welcher Mann glaubt wirklich daran? Nach meiner Erfahrung fragt die Frau doch nur, wenn die positive Antwort absehbar ist - ist das jedoch nicht der Fall, dann tut sie es, ohne zu fragen <g>. Da kann man ihr 1000mal sagen, sie solle auf das hören, as man ihr sagt - wenn es ihr nicht gefällt, ignoriert sie es. Ein Zeichen dafür ist es, daß manche Frauen eine etwaige körperliche Strafe dann sogar noch als gerechtfertigt betrachten, das erinnert mich an ein ungezogenes Kind, das absichtlich gegen ein Verbot verstößt und die Strafe mit einer Mischung aus Schmerz, Trotz und Lust erleidet. Die Beziehung mit einer "echten" Tunesierin ist ein ständiger Ritt auf einem wilden Pferd - mal ist sie ein Kind und mal ist sie ein Drache, und sie kann jederzeit und ohne Vorwarnung von dem einen in den anderen Zustand wechseln. Das ist es, was sie für abenteuerlustige Männer so interessant macht, wer dagegen ruhigere Fahrwasser sucht, der muß noch ein paar tausend Kilometer weiter nach Osten reisen...
|
|
|
|
|
|
|
|
|