Das ist es ganz und gar nicht - denn kein Mensch wird als Mitglied einer Religion (und, nicht viel anders: Nation) geboren, sondern immer und in jedem Falle von anderen Menschen dazu gemacht. Dies wird lediglich per lokalem (nicht internationalem!) Gesetz oder per Willen/Glauben einer Gruppe von Menschen (nicht aller oder auch nur der Mehrheit!) abgesichert.
Es ist insofern wesentlicher Unterschied, ob ein Mensch mit schwarzen oder blonden Haaren, als Junge oder Mädchen geboren wird oder ob es als "Muslim" oder "Jude" geboren wird (auf Christen nicht anwendbar, weil die nicht als Christen geboren werden).
Im ersten Fall handelt es sich nämlich ein Faktum, über das jeder übereinstimmt (und bei dem diese Eigenschaft auch nicht willentlich beeinflußt werden kann), während das im zweiten Fall ledigich eine Behauptung ist, die auch nur von einer Teilmenge aller Menschen geglaubt wird.
...nachdem die Muslime ja leben...
Sobald es eine binationale Elternschaft gibt, bei der beide Teile nicht denselben Glauben haben, gilt das nicht mehr. Es gilt auch nicht für alle Personen, die einen anderen Glauben haben - wer nämlich nicht an den Koran glaubt, für den gibt es keinerlei Anlaß, daran zu glauben, oder dies auch nur als "wahr" anzunehmen, daß z.B. ein Kind durch väterliche oder mütterliche Gene religionszugehörig wird.
Es ist gerade die Gedankenlosigkeit, die religiösen und sozialen Gruppen und Grüppchen ihre Behauptung so einfach macht, wenn man es nur oft genug sagt, dann glaubt man es zunächst, später ist man davon gar überzeugt und noch später behaupt man, daß alle, die etwas anderes sagen, im Unrecht sind.
Und eben weil diese Dinge nicht allgemein akzeptiert sind, wird Menschen ab einer bestimmten Reifestufe/Alter das Recht zugestanden, sich von dem zu befreien, was ihnen gegen ihren Willen auferlegt wurde. In Deutschland zählen dazu z.B. die Religion und die Staatsangehörigkeit - in Tunesien gibt es z.B. beide dieser Freiheiten nicht.
Es sollte selbstverständlich sein, daß man Fremde, die im eigenen Staatsgebiet bzw. in der eigenen Gruppe leben, darüber aufklärt, welche Rechte (ebenso wie die Pflichten) sie haben und es darf erwartet werden, daß den Fremden diese Rechte auch von jedem zugebilligt werden, die in diesem Land oder dieser Gruppe leben.
Haarspalterei oder auch "unwichtig" ist beileibe etwas anders.