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Re: Kindesmitnahme (Binantionale Ehen)
[Re: Anke28]
#310838
31/07/2009 17:48
31/07/2009 17:48
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Joined: Aug 2008
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Kimou
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Klar sind Meinungen verschieden. Du solltest aber die Beiträge nochmal lesen, damit du siehst, wann ich von tunesischen Beziehungen und wann von binationalen Beziehungen rede ( z.B. Thema "Werte"). Ich würde mir niemals herausnehmen, zu behaupten, ich würde die Deutschen besser kennen, als ein Deutscher. Wenn das aber manche Deutsche von Tunesiern behaupten, nur weil sie ein "paar" Tunesier kennen, sich oberflächlich ausgetauscht haben und meinen, alles richtig deuten und verstehen zu können, kann ich das so nicht akzeptieren. Man braucht auch darüber nicht zu diskutieren, sondern einfach nur die Fakten nehmen.
Rosarote Brillen, weil irgendwann Dinge passieren, mit denen man nie gerechnet hätte, wie z.B. auch Kindesentführung oder plötzliche Trennung oder auch eine starke Veränderung des Partners.
Wenn Du schreibst, Tunesier wüssten ja, worauf sie sich einlassen,wenn sie eine Deutsche heiraten, kann ich dir sagen, dass es die meisten nicht wissen! Man hört zwar so Einiges vorab, aber viele Sachen kommen dann doch später ans Licht. So habe ich es etliche Male in meinem Bekanntenkreis gehört hier in Deutschland. Genauso geht es wohl auch Deutschen, wenn der Mann auf einmal religiöser ist, als am Anfang der Beziehung und Sachen fordert von der Frau, die sie nicht gewohnt ist. So werden aber viele als Beznesser abgestempelt, die es gar nicht sind oder nicht waren und dann dazu werden, durch die Umstände!
Ich merke es leider sehr oft hier bei Diskussionen, dass man nicht auf einen Nenner kommt, weil eben die Denkensweise und Verstehensweise und vielleicht auch Ausdrucksweise so verschieden ist und ich bin nun wirklich lange genug in Deutschland, so dass es sicher nicht am Vokabular liegt. Hier fangen dann anscheinend auch die meisten ehelichen Problelmen bei "binationalen" Beziehungen an.
Ich habe auch mal Meinungsverschiedenheiten mit Landsleuten, aber man redet nicht aneinander vorbei oder versteht nicht, was der andere sagen will.
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Re: Kindesmitnahme (Binantionale Ehen)
[Re: LOE110209]
#310847
31/07/2009 20:30
31/07/2009 20:30
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Joined: Aug 2008
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Kimou
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Tja siehst Du, ich kenne Animateure, Geschäftsleute, die Mittelschicht und auch die Super Reichen.
Aber selbst wenn wir den gleichen Bekanntenkreis hätten, dann würde man sich dir gegenüber immer anders äußern, als mir gegenüber. Ist nun mal so.
Wenn Du anderer Meinung bist, dann vermittel doch deine Bekannten an heiratswillige deutsche Frauen. Dann brauchen die sich keine Sorgen mehr machen, dass sie an einen Beznesser geraten, weil DEINE Bekannten ja auf keinen Fall aus anderen Gründen nach Deutschland wollen, als wegen der tollen, deutschen Frau. Das wäre doch die Super Lösung. Keine Probleme mehr, keine Trennungen mehr und nur noch super glückliche Paare.
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Re: Kindesmitnahme (Binantionale Ehen)
[Re: Kimou]
#310850
31/07/2009 21:31
31/07/2009 21:31
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Frogger
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Meinst Du in Deutschland ... so und schon immer so gewesen. Entshcildige Kimou, ich halte es für ehrenhaft, wenn Du die fahne von Tunesine hochhälst, doch was Du schreibst, enspricht einfach nicht der weiten Realität, sondern ist, ebenso wie Deutsche über "deutsche Werte" reden, eine Idealvorstellung. Du bist nicht die einzige, die in zwei Ländern lebt, es werden hier im Forum sogar welche sein, die mehr in Tunesien gelebt, als Du. Weder die idealisierte Sicht auf Deutschland, noch die auf Tunesien helfen wirklich weiter, denn es werden, z.B. bei der Erziehung, Äpfel und Birnen verglichen. Ich stimme beispielweise nicht damit überein, daß in Tunesien die Kinder "besser erzogen" wären - sie haben sicherlich vor ihren Eltern mehr Respekt (man beachte genau, wie ich das Wort "Respekt" genutzt habe), doch Respekt in Tuensien ist etwas anderes als Respekt in Deutschland, und einige der respektverschaffende Maßnahmen, die in Tunesien per Gesetz erlaubt sind, sind in Deutschland per Gesetz verboten. Fast sämtliche Lehrer, die ich in Tunesien kenne, und das sind mehr als nur 2 oder 3, beklagen sich gerade darüber, daß die Kinder eben nicht "respektvoll" sind, da gibt es in Deutschland ebenso viele, die dasselbe über ihre Schüler sagen. Du hast absolut recht, was den "Bildungsstand" anbetrifft - doch der ist in Tunesien bei den Erziehungsberechtigten (also bei der ELTERNgeneration) durchschnittlich niedriger, als in Deutschland. Es gibt da auch nach wie vor viele Personen, die kaum jemals weit von ihrem Wohnort wegbewegt haben oder wegbewegen, und in der Elterngeneration gibt es noch viele An-Alphabeten. Bei der heutigen JUGEND/KINDERgeneration wird das anders aussehen, wenn die erwachsen sind, doch im Moment ist es eben definitiv noch nicht so. Wohlgemerkt, ich rede hier über den Schnitt, nicht über die sowohl in Tunesien, wie auch in Deutschland anzutreffenden hohen oder niedrigen Schichten. Ich gebe Dir auch Recht bei Deinem Wunsch, daß Kindern Kultur und Traditon mitgegeben werden sollen - Tatsache ist es jedoch, daß weder die (durchschnittlichen) Kinder in Deutschland, noch die in Tunesien auch nur ansatzweise mit Wissen ausgestattet sind oder werden, daß man mit Fug und recht als "Kulturerbe" bezeichnet. Ich habe beispielsweise konkret noch niemanden getroffen, der mir etwa über die Geschichte Tunesiens hätte mehr sagen können, als ich mir durch Interesse bereits angeeignet habe, und das sieht auch in Deutschland so aus - abgesehen natürlich von professionellen Geschichts- oder Archäologiekundigen. So schön es also wäre, daß Kindern Kulturwissen erhalten, Fakt ist, daß dies keine wesentliche Rolle spielt, weder in Tunesien, noch in Deutschland. Und von welchen Traditionen redest Du jetzt genau? Den Berbertraditionen? Denen des Nordens? Des Südens? Arabischen Traditionen? Mahgrebinischen? Du weißt es genauso gut wie ich auch, daß es keine "tunesische Tradition" gibt, zumal das Land Tunesien noch gar nicht so sehr alt ist. as es gibt, sind regionale Traditionen, doch die gibt es auch z.B in Deutschland, und die kennen die Kinder hier ebenso wie die Kinder in Tunesien ihre eigenen. Was die wirtschaftliche Verbesserung angeht, so gibt es nur wenige Länder, die eine so großen Kompetenzverlust wie Tunesien aufweisen (das war z.B. auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR so) - wer sich verbessern will, der kann damit ebenso im eigenen Land beginnen, doch das liegt nicht im Interesse der meisten derjenigen, die Tunesien verlassen. Wirtschafts- und Klimaflüchtlinge gab es in der Geschichte der Menschheit immer, doch das Bedürfnis zur Wirtschaftsflucht aus einem Land, in dem keine existentielle Bedrihung herrscht, ist ein Phänomen des 20./21. Jahrhunderts - da geht es also nicht um Existenzsicherung, sondern um Existenzverbesserung, und zwar unter bewußter Nutzung der Vorteile anderer Länder. Auch hier gibt es Randelemente, die positiv oder negativ herausstechen, doch die Masse, der "Durchschnitt" verhält sich eben genau so. Weder in Deutschland, noch in Tunesien ist alles Gold, was heimatlich glänzt, und daß Deutschland und Tunesien in vielfacher Hinsicht nicht vergleichbar sind ist ebenso sicher, wie Deutschland und z.B. Norwegen, Japan oder die USA nicht vergleichbar sind, denn dazu gibt es nicht nur kulturspezifische Unterschiede und welche, die aus der Geschichte geboren sind, sondern erhebliche Unterschiede in der Gesellschafts- und Wirtschaftsstruktur. Man kann diese Unterschiede wegpropagandieren, doch sie bestehen dennoch weiter - und daß sich darüber auch die tuneische Intelligenz bewußt ist, zeigt sich in Medien-Kommentaren, in denen gefragt wird, warum Tunesien noch vor wneigen Jahren gleichauf mit den "Tiger"staaten lag, die nun weit vorne liegen, oder warum Marokko und Ägypten 300-500% höhere Touristeneinnahmen pro Kopf haben, oder warum Tunesien nach wie vor auf die Überweisungen der Arbeiter aus Europa angewiesen ist, die nicht weniger als knapp 20% des Bruttosozialproduktes ausmachen (zum Vergleich, der Tourismus liegt knapp über 20%). Da läuft etwas falsch im Staate Tunesien, trotz Kultur, trotz Tradition, trotz Respekt und trotz Rollenverteilung. Es ist also ein wenig mehr Abstand geboten, und auch Kritik am eigenen Haus und am eigenen Bruder. Gewiß, nicht alles, was "Deutschland" für gut und richtig hält, ist auch gut und richtig - doch dasselbe trifft eben auf Tunesien ebenso zu und genauso, wie sich auch Deutsche und Angehörige aller Nationen ständig hinterfragen müssen, um auf der Leiter der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Evolution weiter aufzusteigen, muß dies auch Tunesien tun. Und das geht am besten, wenn man sich etwas zurücklehnt, um aus einer größeren Distanz auch einen größeren Blickwinkel zu erreichen. :-)
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Re: Kindesmitnahme (Binantionale Ehen)
[Re: Frogger]
#310853
31/07/2009 22:12
31/07/2009 22:12
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Joined: Aug 2008
Beiträge: 297 Deutschland
Kimou
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Joined: Aug 2008
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Deutschland
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Dein Beitrag beweist doch am Besten, das ein Deutscher Tunesien immer mit seiner Sichtweise und seiner Vorstellung, wie die Welt auszusehen hat, betrachtet, egal, wie lange er sich dort aufgehalten hat. Informationen über ein Land sammeln bedeutet nicht gleich, so zu verstehen und so zu denken und so zu fühlen wie ein Tunesier. Für dich wird Tunesien perfekt, wenn es so wird wie Deutschland, für viele Tunesier nicht, auch wenn sie es manchmal glauben, am Ende sehnt man sich nach der alten, guten Zeit. Auch Tunesier sind für Fortschritt, jedoch ganz anders, als Du es auffasst oder Dir vorstellst. Da kannst Du noch seitenweise Beiträge schreiben, ändern wird es dennoch nichts an den Tatsachen. Du kannst wohl auch kaum beurteilen, was ein Tunesier unter Respekt versteht. Das kannst du wohl maximal für Dich und Deine Landsleute beurteilen.
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Re: Kindesmitnahme (Binantionale Ehen)
[Re: Anke28]
#310854
31/07/2009 22:46
31/07/2009 22:46
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Joined: Dec 2003
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lou
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NRW
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@Kasi: Es tut mir von Herzen leid,was du und deine Kinder z.Zt durchmachen müsst. Ich hab richtig Gänsehaut gekriegt,als ich deinen Beitrag gelesen habe.Das ist wirklich das schlimmste,das einer Mutter passieren kann. Ich drück dir ganz fest die Daumen,das du deine Kinder bald wieder in die arme schließen kannst. Geh auf jeden fall an die Öffentlichkeit,und mach deine geschichte publik,nur so kannst du was erreichen,wie man im Fall des kleinen Jungen letzten Jahres sehen konnte.
@Anke:Super Post.Entspricht zu 100% meiner Meinung. Mein Noch-Mann und ich,haben bevor mein Sohn geboren wurde,auch geplant,kurz nach der Geburt wieder nach Tunesien zu ziehen. Selbst wenn unsere Ehe gehalten hätte,würde ich dem jetzt niemals mehr zu stimmen. Ich finde das man über die tunesische Erziehen,das Umfeld etc gar nicht Urteilen kann,bevor man selbst Kinder hat. Ich würde auf gar keinen Fall wollen,das mein Sohn in Tunesien aufwächst,wenn ich mir nur vorstelle,das mein kleiner,wahrscheinlich jetzt mit seinen 16 Monaten schon alleine auf der Starße,vor dem Haus sitzen würde um zu spielen,wie es die 1,5 und 3jährigen Nachbarkinder getan haben,als ich dort gewohnt habe,krieg ich zu viel. Hier stehen ihm alle Türen offen,ich gehe schon seit dem er wenige Monate alt ist,mit ihm zu Krabbelgruppen,Babyschwimmen,Babyturnen etc,dies wäre in Tunesien alles nicht möglich,ganz geschweige von den U's oder Kindergartensystemen,Schulbildunge etc,ich würde mein Kind ja nicht auf eine staatliche Schule schicken und ich persönlich kenne keinen Tunesier der mit einer deutschen verheiratet ist,der eine Privatschule für seine Kidner zahlen kann,die mal locker 10000$ im Jahr kostet.
Das einem hier unterstellt wird,das Kinder die in Deutschland aufwachsen,keine Werte und Traditionen haben,find eich fast schon frech. In meinem Umfeld,sind alle Kinder wohl erzogen,der unterschied ist nur,das die meisten und ich schreibe extra meistens,denn es gibt ja auch hier sonderfälle,Kinder durch Respekt und guter Erziehungh,höflich und anständig sind und nicht wie in den meistesn tunesischen Familien aus angst.
Mein Sohn wird Tunesien definitiv nicht betreten,bevor er volljährig ist.
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Re: Kindesmitnahme (Binantionale Ehen)
[Re: Frogger]
#310856
31/07/2009 22:54
31/07/2009 22:54
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marini
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"doch Respekt in Tunesien ist etwas anders als repsekt in deutscland" Frogger, da sagst Du etwas Wahres, und da gibt es Vieles, vieles, was uns im Allteig unterscheidet und es so schwer macht...
@ Kimou: in Vielem stimme ich mit Dir nicht überein, sehe die Sachlage eher wie Anke 28, was dem gleichem Hintergrund geschuldet sein mag, aber bitte: WAS wissen Tunesier nicht, wenn sie sich mit einer europäerin einlassen, WAS kann sie so stark irritieren, dass sie mit uns angeblich nicht mehr klarkommen? Erläre es mir bitte aus persönlciher Sicht. Würde mich wirklich feruen, nd mir vielleiht auch ein Stück helfen.
Die Freiheit ist immer nur Freiheit des Andersdenkenden. Rosa Luxemburg
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Re: Kindesmitnahme (Binantionale Ehen)
[Re: Kimou]
#310857
31/07/2009 23:04
31/07/2009 23:04
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marini
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Dein Beitrag beweist doch am Besten, das ein Deutscher Tunesien immer mit seiner Sichtweise und seiner Vorstellung, wie die Welt auszusehen hat, betrachtet, egal, wie lange er sich dort aufgehalten hat. Ja klar,. aber das ist immer so, einer- wie andererseits. aber man kann und sollte versuchen, sich anzunähern.
Die Freiheit ist immer nur Freiheit des Andersdenkenden. Rosa Luxemburg
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Re: Kindesmitnahme (Binantionale Ehen)
[Re: Kimou]
#310866
01/08/2009 04:50
01/08/2009 04:50
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Frogger
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...Dein Beitrag beweist doch am Besten, das ein Deutscher Tunesien immer mit seiner Sichtweise und seiner Vorstellung, wie die Welt auszusehen hat, betrachtet, egal, wie lange er sich dort aufgehalten hat...
Das Kompliment gebe ich gerne zurück, denn genau das wollte ich damit in Bezug auf Dich unter umgekehrten Vorzeichen ausdrücken. :-)
...Informationen über ein Land sammeln bedeutet nicht gleich, so zu verstehen und so zu denken und so zu fühlen wie ein Tunesier...
Da unterschätzt Du leider meine Landeskenntnis und -verbundenheit ganz erheblich. Ebenso, wie mannicht in Deutschland geboren sein muß, um Deustchland zu verstehen, wenn man es denn nur will, muß man nicht in Tunesien geboren sein, um Tunesien zu verstehen.
...Für dich wird Tunesien perfekt, wenn es so wird wie Deutschland...
Das beweist nur, daß Du von Annahmen ausgehst, die Du selbst entwickelst. Es ist öffentlich bekannt, daß ich "Deutschland" und die deutsche Gesellschaft nicht für die Krone der Schöpfung halte. Ich habe mir übrigens niemals darüber Gedanken gemacht, wann Tunesien "perfekt" ist, es ist mir persönlich auch absolut egal - wozu ich allerdings eine Meinung äußere, ist, ob oder ob nicht, bzw. wie Tunesien den Ansprüchen gerecht wird/werden kann, das es selbst an sich, vertreten durch seine Regierung und vertreten durch seine Bevölkerung, stellt. Und wenn ich es definieren müßte: "Perfekt" wird Tunesien dann sein, wenn zwischen Wunsch, Propaganda und Wirklichkeit keine Diskrepanz mehr besteht - und zwar gnaz unabhängig davon, was das Ziel der Wünsche und der Propaganda ist.
...Auch Tunesier sind für Fortschritt, jedoch ganz anders, als Du es auffasst oder Dir vorstellst...
Ich brauche es mir nicht vorzustellen, denn ich weiß es zimelich genau - und, wie schon oben angemerkt, auch hier klaffen Wünsche und die Realität zumindest zu Zeit sehr weit auseinander.
...Du kannst wohl auch kaum beurteilen, was ein Tunesier unter Respekt versteht. Das kannst du wohl maximal für Dich und Deine Landsleute beurteilen...
Es ist wenig hilfreich, in einer Diskussion einen supremistischen Standpunkt einzunehmen, der rhetorisch als Totschlagargument dienen soll (Du hast davon keine Ahnung, weil Du keiner von uns bist). Ein solche Bemerkung trieft lediglich von Arroganz, stellt aber leider keinen argumentativen Beitrag zur Sachlage dar.
Auch da ist der Wunsch Vater des Gedankens, denn ebenso wie es viele Ausländer gibt, die brilliante Analysen über deutsche Befindlichkeiten aufstellen und über ausgezeichnete Kenntnisse von Land und Leuten verfügen und die wegen ihrer Distanz sogar objektiver, als die der einheimischen "Spezialisten" sind, gibt es auch Nicht-Tunesier, die sich nur erdreisten, über Tunesien mitzureden, sondern es sich sogar erlauben können. :-)
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Re: Kindesmitnahme (Binantionale Ehen)
[Re: lou]
#310867
01/08/2009 04:58
01/08/2009 04:58
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Frogger
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Selbst wenn unsere Ehe gehalten hätte,würde ich dem jetzt niemals mehr zu stimmen.
Ohh - das wußte ich noch gar nicht, tut mir wirklich leid. :-( Krabbelgruppen,Babyschwimmen,Babyturnen etc,dies wäre in Tunesien alles nicht möglich,ganz geschweige von den U's oder Kindergartensystemen,Schulbildunge etc Es muß allerdings auch die Frage erlaubt sein, ob der Kinderförderungs-Overkill, wie er in Deutschland betrieben wird, nicht ebenso überzogen ist und lediglich einen Imperativ des Bildungsbürgertums darstellt. :-)
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Re: Kindesmitnahme (Binantionale Ehen)
[Re: Frogger]
#310872
01/08/2009 09:18
01/08/2009 09:18
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Joined: Oct 2007
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Deutschland
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...Du kannst wohl auch kaum beurteilen, was ein Tunesier unter Respekt versteht. Das kannst du wohl maximal für Dich und Deine Landsleute beurteilen...
Es ist wenig hilfreich, in einer Diskussion einen supremistischen Standpunkt einzunehmen, der rhetorisch als Totschlagargument dienen soll (Du hast davon keine Ahnung, weil Du keiner von uns bist). Ein solche Bemerkung trieft lediglich von Arroganz, stellt aber leider keinen argumentativen Beitrag zur Sachlage dar.
Auch da ist der Wunsch Vater des Gedankens, denn ebenso wie es viele Ausländer gibt, die brilliante Analysen über deutsche Befindlichkeiten aufstellen und über ausgezeichnete Kenntnisse von Land und Leuten verfügen und die wegen ihrer Distanz sogar objektiver, als die der einheimischen "Spezialisten" sind, gibt es auch Nicht-Tunesier, die sich nur erdreisten, über Tunesien mitzureden, sondern es sich sogar erlauben können. :-)
Dem kann ich nur zustimmen Frogger! Allerdings gibt und gab hier im Forum schon so manchen Tunesier, mit dem man respektvoll über alles mögliche diskutieren konnte.(spontan fällt mir da sofort annadi ein) Aber in diesem Fall scheint es wohl nicht gewünscht zu sein.. Ein schönes Wochenende für alle, Anty
Ein Lächeln bewirkt soviel...
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Re: Kindesmitnahme (Binantionale Ehen)
[Re: Kimou]
#310875
01/08/2009 11:53
01/08/2009 11:53
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Frogger
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...Ich bekomme sowieso langsam den Eindruck, dass es sich bei Tunesiern und deren Familien aus der Animationsbranche um andere Wesen handelt oder es wird hier nicht bei der Wahrheit geblieben.Anders kann ich es mir nicht erklären. Sämtliche Beispiele, die hier aufgeführt werden, habe ich nie erlebt oder sind wirklich extreme Ausnahmefälle!...
Genau ist es ja auch. Mir ist z.B. aufgefallen, daß viele Personen aus dem Großraum Tunis irgendwie die Verbindung zum Land verloren haben, denn so, wie dort vielfach gedacht und gelebt wird, wird weder in Sfax (nun ja, das ist noch eine Sache für sich...), noch in Gafsa, noch in Kairouan, Beja oder Sousse gedacht und gelebt. Da gibt es einen riesigen Unterschied zwischen Tunis und dem Rest von Tunesien. Und ebenso groß ist der Unterschied zwischen traditionell-konservativ denkenden und vermeintlich modern-westlich denkenden Gruppen (wozu die meisten Tourismus-Arbeiter gehören). So gesehen gibt es in Tunesien 3, eigentlich sogar 4 (Mitte und Süden sind auch noch mal unterschiedlich) große Gruppen, die sich irgendwie selbst untereinander nicht mehr richtig verstehen, die aber alle für sich in Anspruch nehmen, das tyische Tunesien zu repräsentieren.
Wie gering die Bodenhaftung bei einigen ist, zeigt das Beispiel der jungen Dame von 20 aus begüterter Familie, mit der ich mich über Lebenshaltungskosten unterhielt, und die angab, pro Monat 1500 Dinar für Kleidung Friseur, Benzin, etc. zu benötigen - wozu sie auch extra eine Kreditkarte vom Vater hat. Diese Dame sagte auch, sie würde niemals aus Tunesien wegwollen, denn sie hätte alles was sie will und könnte sich alles (und damit meinte sie nicht nur Gegenstände) kaufen, was sie wolle. Solche Menschen leben in einer Parellelwelt, ebenso wie es am anderen Ende der soziale Skala die "Miserables" tun. Und ebenso, wie sich jemand aus traditionellem Hause aus dem Binnenland nicht vorstellen kann, was Bezness mit Europäern ist, oder wie "respektlos" es auf den Straßen der Touristenzonen zugeht (gemeint sind die tunesischen Männer unteren Niveaus), kann sich ein im Tourismus arbeitender Mensch nicht mehr vorstellen, selbst so zu leben, wie es seine traditionellen Eltern noch tun. Die tunesische Gesellschaft hat Risse, die kreuz und quer durch sie hindurch laufen und die derzeit die zunehmende Selbstorientierung auf die eigenen Gruppen (s.o.) zum Resultat hat (was ja auch in der industriellen Gesellschaft im Westen so geschehen ist, und was gerade jetzt in noch veschärfter Form wieder geschieht). "DAS" Tunesien gibt es insofern ebensowenig, wie "DAS" Deutschland, sondern nur das Tunesien, das der eigenen Gruppe nahesteht bzw. das man romantisch idealisiert - ebenso, wie es auch in Deutschland mit Begriffen wie "Zucht" und "Ordnung" und "deutscher Leitkultur" geschieht. Die Zeit aber, die ist schon lange weitergelaufen, da ist nichts mehr, wie es war und da wird auch nichts so bleiben, wie es jetzt ist, und ob das "Fortschritt" ist, daran darf gezweifelt werden, es ist wohl eher "Evolution".
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