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Re: Auswandern mit der Familie
[Re: Nishba]
#309277
08/07/2009 01:21
08/07/2009 01:21
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Joined: Oct 2007
Beiträge: 526 Bielefeld
Tammi
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Joined: Oct 2007
Beiträge: 526
Bielefeld
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Wie kann man jemandem Nationalstolz absprechen, weil dort UNSERE demokratischen Grundsätze nicht gelten ? Wieso UNSERE demokratischen Grundsätze? Seine Meinung äußern zu dürfen und sich seine Religion frei zu wählen, sollte eine Selbstverständlichkeit auf der ganzen Erde sein. Ist es aber u. a. in TN nicht. Wenn du trotzdem stolz sein willst, vielleicht auf die schönen Strände etc., nicht mein Problem. Keine Kultur hat nur gute Seiten (ach tatsächlich?) Hattest den Eindruck erweckt, dass man an TN keine Kritik üben dürfte. Das setzt (gewollt oder nicht) -moralisches- Überlegenheitsdenken voraus...
Nein, definitiv nicht. Das ist Menschlichkeit und die sollte solche Einschränkungen nicht auferlegen. Darauf stolz zu sein ist mir unverständlich und dann noch Menschen, die das nicht akzeptieren wollen, als arrogant zu bezeichnen - ehrlich, das geht gar nicht.
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Re: Auswandern mit der Familie
[Re: Nishba]
#309290
08/07/2009 16:33
08/07/2009 16:33
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Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893 DE: NW
Frogger
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Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
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...Für Rassismus gibt es im Übrigen keine allgemeingültige Definition...auch wenn per drag and drop kopierte Texte es so aussehen lassen..)...
Ein Behauptung, die man in den Raum stellt, ohne sie mit Argumenten zu versehen, ist dagegen kein Diskussionbeitrag sondern ein Beitrag um des Beitrags willen. Wenn Du eine bessere Definition kennst, dann (be)schreibe sie doch einfach. :-)
Übrigens: es gibt hier im Forum sogar Personen, die in der Lage sind, einen freien Text zu verfassen, ohne den irgendwo kopieren und einfügen zu müssen - und zu denen zähle ich auch. :-)
"Nationalstolz" aufgrund der Geburts-Nationalität ist allerdings auch nach meiner Meinung eine merkwürdige Sache - denn wo ein Mensch geboren wird, hat er sich nicht ausgesucht und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Nation findet dementsprechend völlig zufällig statt. Insbesondere aber haben Errungenschaften einer Nation, ganz besonders die in der Vergangenheit nichts, aber auch gar nichts, mit dem betreffenden Individuum zu tun. Es hilft natürlich ungemein, aus der reichhaltigen Geschichte jedes Landes, das es gibt, die positiven Elemente herauszupicken und dann diesem Land zuzuschreiben (auch wenn das Land zu deisem Zeitpunkt womöglich gar nicht exstiert hatte und eventuelle Verdienste dann, wenn überhaupt, der Volksgruppe, doch nicht der Nation zuzurechnen wären).
Anders sieht es aus, wenn man sich aktiv und maßgeblich dafür einsetzt, ein Land nach seinen Vorstellungen zu formen bzw. mitzuformen, beispielsweise durch aktive Tätigkeit in der Politik und Wirtschaft, denn damit hat man sich dann aktiv mit der Entwicklung eines Landes identifiziert bzw. dazu beigetragen. Hier darf dann aber durchaus berechtigte Kritik an den Ergebnissen, an denen man ja selbst beteiligt gewesen ist, geübt werden.
Doch selbst dann - es gibt in der Geschichte kaum ein Land, dessen Errungenschaften einzig und allein aus diesem Lande heraus entstanden sind, insofern war Nationalstolz schon immer ein Instrument, das allein von der obrigkeitlichen Propaganda angewendet wurde, um ein Überlegenheitsdenken und eine Geschlossenheit nach außen zu erzeugen. In Tunesien (wie auch früher z.B. in der DDR) ist dies ganz besonders - und fast überall - zu sehen, (Parolen auf Plakaten, Berichterstattung offizieller Medien, etc.).
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Re: Auswandern mit der Familie
[Re: Frogger]
#309300
08/07/2009 19:57
08/07/2009 19:57
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Joined: Jul 2007
Beiträge: 377 Deutschland/Tunesien
Nishba
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Joined: Jul 2007
Beiträge: 377
Deutschland/Tunesien
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ein Beitrag um des Beitrags willen wenn du meinst.... insofern war Nationalstolz schon immer ein Instrument, das allein von der obrigkeitlichen Propaganda angewendet wurde, um ein Überlegenheitsdenken und eine Geschlossenheit nach außen zu erzeugen. In Tunesien (wie auch früher z.B. in der DDR) ist dies ganz besonders - und fast überall - zu sehen, (Parolen auf Plakaten, Berichterstattung offizieller Medien, etc.). Dass Nationalstolz instrumentalisiert wird, streite ich nicht einmal ab, Fakt ist jedoch, dass (außer wir Deutschen) fast jedes Volk auf der Welt nun irgendwie stolz auf seine Heimat ist. Warum auch nicht ?Im Übrigen finde ich deine Ausführungen sehr informativ, nur haben sie nichts mit dem zu tun, was ich eigentlich sagen wollte... -- Seine Meinung äußern zu dürfen und sich seine Religion frei zu wählen, sollte eine Selbstverständlichkeit auf der ganzen Erde sein. Ist es aber u. a. in TN nicht.. Ja SOLLTE... ist es aber nicht ! Das ist aber unsere Sicht..und vielleicht auch die der Tunesier..dennoch lieben sie ihr Land..und du wirst es nicht verhindern können Wenn du trotzdem stolz sein willst, vielleicht auf die schönen Strände etc., nicht mein Problem Wie kommst du darauf, dass ICH auf Tunesien stolz bin oder sein möchte ? Ich glaube du missverstehst mich. Nishba
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Re: Auswandern mit der Familie
[Re: Nishba]
#309311
08/07/2009 22:29
08/07/2009 22:29
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Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893 DE: NW
Frogger
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Joined: Apr 2006
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DE: NW
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..fast jedes Volk auf der Welt nun irgendwie stolz auf seine Heimat ist...
Ein "Volk" kann nicht stolz auf etwas sein, nur ein Individuum. Übrigens ... diese Art des Stolzes hat auch noch eine andere Bezeichnung, und die heißt: "Nationalismus".
"Deutschland" besteht übrigens erst seit 60 Jahren, nämlich seit dem Ende des 2.Weltkrieges - davor hieß es Deutsches Reich, davor Römisches Reich deutscher Nation und währenddessen und davor war es ein Staatenbund, der aus den verschiedensten Staaten und Städten bestand und war niemals identisch mit dem heutigen Staatsgebiet.
Da muß man schon genauer erklären, worauf man nun stolz ist - und als Deutschtümler insbesondere aufpassen, daß man da nicht dann zufällig auch Russen, Polen, Franzosen, Österreicher, Tschechen oder die Bewohner anderer Länder, die heute dort wohnen, wo einmal "Deutschland" war, einbezieht. :-)
Allein an diesem Beispiel wird deutlich, wie lächerlich Nationalismus im Grunde ist - es ist ein reines Überlegenheitsdenken, das ein aus zufällig entstandenen Grenzen entstandenes Staatsgebilde glorifiziert.
Dankbar - ja, dankbar kann man den Vorfahren durchaus für irgendetwas sein, für einen Freiheitskampf, für freien Handelsverkehr, für die Reformation, für das Denken über den Tellerand hinweg ... Stolz aber, das ist etwas, was im Denken keinen Platz haben sollte, wenn man sich selbst als tolerante und aufgeschlossene Person bezeichnen will.
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