Gafsa ... nun, die Situation für jemanden, der in Gafsa, also kurz vor dem Ende der Welt, lebt, ist natürlich anders als für Leute, die in Touristengegenden zuhause sind. Da kann man zumindest keine Touristen - vor allem nicht täglich - auf der Straße finden und ansprechen, dafür sitzt man dann dort öfter im I-Cafe oder hat Internet zuhause.

Es kann durchaus sein, daß man nicht auf einen typischen Beznesser stößt, vor allem, wenn derjenige einen auskömmlichen Beruf hat (ich glaube ohnehin, daß fast alle Gafsaner, die keinen Job haben, sowieso in Djerba oder Sousse sind...), wer gelernter Automechaniker ist, hat schon einen guten Job.

Das heißt natürlich nicht, daß derjenige nicht zum Beznesser werden KANN, wenn er erstmal mit anderen über die sich entwickelnden Möglichkeiten spricht - wie gesagt, gerade aus dieser Gegend finden sich viele Leute, die im Tourismus arbeiten, drum sollte das Holzauge immer wachsam bleiben.

Ist natürlich auch schwierig, da mal hin in den Urlaub zu fahren - es gibt zwar ein paar Hotels, aber absolut nichts, was man da tun kann, außer im Gelände herumzustiefeln, was bei den Temperaturen dort im Sommerhalbjahr nicht gerade ein Vergnügen ist. Allerdings haben wir hier ja ein Forumsmitglied, das öfters dorthin fährt, die kannst Du ja mal fragen, ob sie nicht mal für ihn eine Kleinigkeit mitnimmt (und ihn bei der Gelegenheit dann mal gleich unter die Lupe nehmen kann...) - das wird ihm dann auch gleich ein Signal geben, daß er trotz der großen Entfernung "unter einheimischer Beobachtung" sein könnte. :-)

Zu beachten ist, daß Gafsa eine sehr traditionelle Gegend ist, Minirock und Diskothek kann man da getrost vergessen, doch natürlich spielen dann auch die Familie und die Nachbarn noch eine wirkich bedeutende Rolle (im Gegensatz zu anderen Gegenden, wo man es nur mehr oder weniger vorgibt) - andereseits kommt man da als Tourist mit den Leuten aber besser aus, ganz einfach deshalb, weil sich kaum ein Nicht-Reisegruppen-Tourist nach Gafsa verirrt und die Stadt demzufolge auch nicht direkt tourismusabhängig und -erfahren ist. Ich habe z.B. bei meinem letzten Besuch incl. eingehender Stadtbewanderung dort zwei Tage lang nicht einen einzigen anderen Europäer gesehen - und erfreulicherweise auch nicht eine einzige Person erlebt, die mich dazu bewegen wollte, irgendwas zu kaufen oder die sich anbiedern/bieten wollte, im Gegenteil, man staunte ganz offen, war hilfsbereit und grüßte freundlich-zurückhaltend.