...DAS ist dem Toten mit Sicherheit nicht egal...

Nur dann, wenn er sich einen Tod hätte aussuchen wollen. Da ich aber davon ausgehe, daß ein Toter lieber leben würde, wird die Art des Todes irrelevant und nur die Tatsache an sich entscheidet.

Das ist eine Sache, die gerne von Psychologen und Angstforschern untersucht wird - die subjektive und objektive Gefahr, denn es ist nun einmal ein Fakt, daß viele Menschen befürchten, Opfer eines terroristischen Anschlages zu werden, obwohl das etwa so wahrscheinlich ist, wie von einem Blitz getroffen zu werden, während sie die Gefahr, im Haushalt oder Straßenverkehr zu sterben, als wesentlich geringer einschätzen, obwohl sie in Wirklichkeit um ein Vielfaches höher ist.

Und das spielt dann auch hier eine Rolle:

...sondern vielmehr zwischen die Fronten zu geraten. Wenn Gewalt eskaliert macht sie mit Sicherheit nicht Halt vor zwar unbeteiligten aber eben anwesenden Bummeltouristen...

Denn diese Wahrscheinlichkeit ist objektiv gering, und die Wahrscheinlickeit, dabei zu Tode zu kommen, sogar verschwindend gering, weil in einer Aufruhrsituation dies geschieht:

- die Aufrührer wenden sich gegen Autoritäten, namentlich öffentliche Gebäude der Sicherheits- und Kommunikationsstruktur (Polizei, Verwaltungen, Radio, etc.)
- Touristen werden aufgerufen sich an zentralen Stellen zu sammeln und dort entweder von nationalen oder Aufrührer-Kontingenten "bewacht" (von der einheimischen Bevölkerung getrennt, um Austausch und Kommunikation zu unterbinden). Je nach Sicherheitslage und Anzahl wird dann die Evakuierung durch ausländische Truppen von dort stattfinden oder ein Verbringen zum Flughafen mit Ausflug organisiert.

Die durch das Fernsehen befeuerten Vorstellungen von Mobs, die zwischen flanierenden Touristen umhertoben, entsprechen nicht der Wirklichkeit, sondern sind seltene, ganz spezielle Situationen, die von den Medien wegen ihres Action-Charakters gerne gezeigt werden und in der Wahrnehmung dann als "üblich" erscheinen. Zudem jeder Tourist, wenn er irgendwo Molotow-Cocktails fliegen oder Autoreifen brennen sieht, sich wohl kaum extra noch dorthin begeben wird (obwohl - da habe ich so meine Zweifel...). Bei der weit überwiegenden Zahl aller Bilder derartiger Situation, die auch "hilflose Zivilisten in Hotels" einschließen, handelt es sich um Reporter, die sich dort befinden, weil sich da befinden wollen und dafür bezahlt werden - zuzüglich diverser Landeskenner, die sich dort aufhalten, weil sie die Situation für bewältigbar halten.

Und auch wenn all dies niemanden davor schützt, ein Opfer zu werden, so hoffe ich doch, dargestellt zu haben, wie objektiv gering eine subjektiv als hoch eingeschätzte "Gefahr" ist - wie gesagt, im tagtäglichen persönlichen Lebensumfeld lauern Gefahren, die es mit einer viel größeren Wahrscheinlichkeit vermögen, jemandem vom Leben in den Tod zu befördern, die aber kennt man und keine Autorität und kein Medium schürt eine kreatürliche Angst davor (wenn dies doch einmal geschieht -> siehe Hysterie um Vogel- und Schweinegrippe, auch da setzt das logische Denken dann aus...).