Das "Taschen füllen" ist nicht unbedingt finanziell zu verstehen- die sogenannte "Flexibilität" der kurzfristigen Entlassung ist da der Punkt, denn damit braucht ein Unternehmen keine langfristige Personalplanung mehr vorzunehmen und ist weitgehend von Überlegungen befreit, Ausbildungsplätze bereitzustellen oder sich an gewerkschaftlichen und tariflichen Prozeduren zu orientieren.
Das ist nicht per se negativ, wenn es um die Abdeckung von Auftragsspitzen oder plötzlichen Personalausfällen geht - aber es wird ja heutzutage als allgemeines und ständiges (oft auch lohnpolitisches und diszplinierendes) Instrument benutzt, und DAS ist das Problem (Umwandlung von Dauerarbeitsplätzen in Zeitarbeitsplätze).
Man sollte auch meinen, daß auf diesem Wege in erster Linie qualifiziertes Personal gesucht würde, das man nicht selbst schnell genug rekrutieren könnte (und so war es ja wohl auch einmal gedacht), in der Realität aber werden in großem Ausmaße speziell Helfer in der Zeitarbeit gesucht und eingesetzt, wobei Arbeitskräfte auf anonymes Humankapital beschränkt werden.
Das ist zwar ökonomisch gesehen sehr effizient, sozial und vor allem generall aufs Lohnniveau gesehen, aber viel weniger und hat einen disparitätischen Nutzen in erster Linie für das Unternehmen.
Nun denn - wie auch immer, die Uhr läßt sich nicht mehr zurückdrehen und die Fehler, die in den letzten Jahren gemacht wurden, können nicht mehr korrigiert werden.