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Deine Differenzierung in allen Ehren - sie wird aber bei 1001 in keinster Weise hochgehalten
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Ich bin kein Stammautor dort und auch kein Vereinsmitglied, halte aber die vom Verin betriebene Arbeit (die ja weit über das Betreiben des Forums hinausgeht) für wertvoll.
Es muß auch noch einmal betont werden, daß es sich um ein Forum für die Opfer von Bezness handelt - es herrscht dort insofern kein idealistisches Klima.
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islamophobe Auswüchse
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Das hätte ich vermutlich auch gedacht, bevor ich mich mit dem Themenfeld näher auseinandergesetzt habe. Dabei handelt es sich um ein so weit- und tiefreichendes Gebiet, daß es schwer ist, in wenigen Worten zu argumentieren.
Allerdings kann ich soviel sagen, daß der "Islam" in Europa und der Islam in Nordafrika (und übrigens auch in vielen anderen "muslimischen" Staaten) sehr verschieden sind. Die hier (in Europa und Amerika) teilweise stattfindende Romantisierung und das große Entgegenkommen gegenüber faschistischem und undemokratischem Gedankengut sind Dinge die es in den Heimatländern so nicht gibt - im Gegenteil, extremes Gedankengut wird dort eher versucht, zu verfolgen und zu deportieren (und wohin wohl?).
Der Islam ist viele Dinge - ganz davon abhängig, wie man ihn verstehen und interpretieren will, und die Mehrheit seiner Anhänger tut dies sicherlich in gutem Glauben und in vertretbaren Maßen, das, was darüber hinausgeht, jedoch, das finden wir neben in Ländern wie Afghanistan (und die Umtriebe dazu z.B. in Malaysia, Nigeria oder Somali), speziell in Europa, und sich dagegen zur Wehr zu setzen, hat nichts mit islamophobisch zu tun, sondern ist ein Zur-Wehr-setzen gegen Extreme einer Ideologie, die nicht unserer Tradition entspricht und nicht mit unserer Geschichte zu vereinbaren ist.
Die Überfremdung und das Zurückstecken von europäischen Staaten gegenüber den agressiven Vorstößen einiger islamischer Kreise ist real, und es ist eine reale Gefahr für die Gesellschaft und die Kultur - es sei denn, daß diese Worte jemandem nichts bedeuten oder einerlei sind.
Und daß der Schwanz gerne mit dem Hund wedelt und das auch erfolgreich ist, haben wir gerade erst in den letzten Tagen erlebt, bei der Besetzung des Postens des NATO-Generalsekretärs und der Begründung für die Weigerung der Türkei, dem zuzustimmen (woraufhin dann dem einzelnen Mitglied von der großen Zahl der anderen Mitglieder Zugeständnisse gemacht wurde).
Mit dem Begriff "islamophob" wird ebenso Schindluder getrieben, wie mit dem Begriff "Antisemitismus" in dem Sinne, daß berechtigte Kritik in Feindschaft transliteriert und einer ernsthaften Auseinandersetzung mit Kritik aus Angst vor Konfrontation ausgewichen wird.
Europa hat einst gegen den christlichen Extremismus gekämpft und dafür einen hohen Blutzoll gezahlt - unsere heutige Gesellschaft ist zu einem guten Teil ein Resultat dieser Geschichte und unsere heute säkulare Gesellschaft sollte sich jetzt auch nicht vor den Extremen einer anderen Religion beugen, die sich lediglich als die Speerspitze dieser Bewegung betrachten.
Ganz nebenbei gesagt - wird der Tenor dieser Meinung auch von vielen gebildeten Muslimen in den (nicht partout strikten) Heimatländern geteilt, die die Geschehnisse hier zum Teil mit Unverständnis betrachten.