Im Prinzip stimme ich euch ja eigentlich zu, was die Behandlung der Pferde angeht.

Allerdings sollte man sich auch einmal vor Augen führen, daß Tiere in vielen südlichen Ländern (auch islamischen)immer noch ausschließlich als Nutzobjekte gesehen. Haustiere wie es bei uns üblich ist gibt es nicht.

Und einem Tunesier der mit seinem Pferd Geld für seine Familie und deren Lebensunterhalt verdienen kann, ist das Pferd letztendlich egal, Hauptsache, es arbeitet.

Dieses Problem gibt es immer noch häufig auf Djerba anzutreffen. Und auch mir tut es im Herzen weh, wenn ich sehe, wie ein einziges Pferd den ganzen Tag angebunden an ein knapp eineinhalb Meter langes Seil in der prallen Sonne stehen muß. Man muß allerdings bedenken, daß die Tunesier da vollkommen anders denken als wir. Vor allem dann, wenn sie nicht viel besitzen.

Ich habe glücklicherweise beobachten können, daß einige Ranchbesitzer auf Djerba das mittlerweile auch begriffen haben und ihre Pferde mittlerweile wesentlich besser behandeln. Sie bekommen angemessenes Futter, passende Saettel werden aus dem Ausland bestellt und Pferdemedizin wird überwiegend aus Frankreich besorgt.
Allerdings passiert das meist auf den Ranchs, denen es finanziell gut geht, und die sich das alles auch leisten können.

Ich kann hier auch nur dazu aufrufen, das Reiten nicht zu boykottieren, sondern die Tunesier aufzuklären und immer wieder auf das Leid der Tiere hinzuweisen. Auch ich gehe wie catussa nur dort reiten, wo ich weiß, daß mit den Tieren zwar immer noch nicht optimal umgegangen wird, aber dennoch viel dazu getan wird.

Aber wer nur auf die bösen Tierquäler Tunesiens schimpft, der sollte sich doch auch vor Augen halten, mit welch furchtbaren Methoden hierzulande leider immer noch Spring-, Dressur- und Rennpferde "trainiert" werden!!!!!!!!!!!!!!

Lieben Gruß
Petra