Speicherfestungen, Wüstenrosen und Dinosaurier: eine Sahara-Tour im Land der Ksours

Von Christian Boergen

Die Speicherburgen der Berber prägen das Land der Ksours rund um die tunesische Stadt Tataouine, hundert Kilometer südlich von Djerba. Der Ausflug von der sonnigen Ferieninsel zum Ksar Chenini und den anderen rund 150 Speicherfestungen in der bizarren Fels- und Geröllwüste der Sahara gehört zu den beliebtesten.

Die flammend roten Haare von Lotfi Messaoui glitzern in der Sonne. In seinem Heimatdorf Chenini ist der Touristenführer keineswegs der einzige mit der für Tunesien ungewöhnlichen Haarfarbe. Angeblich haben die in Chenini lebenden Berberfamilien genetische Verbindungen zu den Iren. Ihr Stammbaum ist jedoch noch nicht entschlüsselt.

Gäbe es nicht die weiß gekalkte Moschee und einige hellblaue Eingangstüren – Chenini wäre aus der Ferne kaum vom Fels zu unterscheiden. Der Ort ist eine große Bergfestung. In 150 Familien leben dort 680 Menschen in Höhlenwohnungen. Die spenden im Winter Wärme und kühlen im Sommer. Solche Öko-Architektur scheint jung zu halten.

Besonders beeindruckt die über 80-jährige Miriam mit Tätowierungen im Gesicht, hennagefärbten Fingerspitzen und der von Wind und Wetter gegerbten Haut. Die Menschen hier leben vor allem von Oliven, Schafen und Ziegen sowie zunehmend auch vom Tourismus. Weil die Sahara immer trockener wird, sind allerdings viele Berber als Zeitungsverkäufer in die Hauptstadt Tunis abgewandert.

Liebevoll werden in Chenini rostige alte Werkzeuge und verschiedenste Tonkrüge präsentiert. Erstaunlich auch, wie die Berberfrauen aus einfachsten Materialien raffinierte Teppiche weben. Ein Webstuhl ist im Kenza-Besucherzentrum zu sehen, dem auch ein Restaurant angegliedert ist.

Massenweise werden Wüstenrosen als Souvenirs angeboten, darunter durchaus langstielige Exemplare. Diese Sandrosen wachsen in der Sahara unterirdisch: Rasch verdunstende Oberflächenfeuchtigkeit fördert durch Kapillarkräfte Grundwasser nach oben. Fortschreitende Verdunstung kristallisiert im Wasser enthaltene Mineralien aus und bildet mit Sand die charakteristische, blattförmige Kristallstruktur der Wüstenrosen.

[...]

Den ganzen Bericht findet man hier:

http://www.wort.lu/wort/web/freizeit/artikel/08399/auf-den-spuren-der-berber.php