Aber vielleicht geht es ja der Dame, die diesen Thread erstellt hat, ja gerade um die unteschiedliche Mentalität, Erziehung und Kultur und eher weniger darum, ob die Familie nun nett ist.

Ich wurde sehr gut aufgenommen, mir sagte man auch ich solle mich wie zuhause fühlen allerdings konnte ich das nicht.

Ich schaue meiner zukünftigen Schwiegermutter oft beim Kochen zu aber traute mich nicht selbst mitzuhelfen da ich kein Wort arabisch spreche als ich es dann doch wollte durfte ich nicht da ich zu Gast war.

Wie eine Prinzessin wurde ich auch behandelt man schaute immer nach mir und fragte mich immer wieder ob ich Hunger habe oder etwas anderes haben wolle. Anfangs durfte ich nichts machen nicht einmal den Tisch mit abräumen was sich allerdings dann änderte da ich einfach Stur blieb und es machte. Ansonsten durfte ich mich in der Wohnung frei bewegen.

Also ich wurde auch fünf Jahre lang "nur so" integriert, ohne verheiratet zu sein. Natürlich wird man am Anfang wie eine Prinzessin behandelt, aber mit der Zeit gewöhnt man sich aneinander und auch der Umgang wir "normaler".
Im Gegenteil, die Familie freut sich immer, wenn mal im Haushalt mitgeholfen oder gekocht wird. Ich denke, dass man erst dann wirklich integriert und als mehr oder weniger vollwertiges Familienmitglied akzeptiert wird.

Ich muss aber auch gestehen, dass ich mit der kompromisslosen Integration schon ein wenig meine Probleme habe. Es fällt manchmal einfach schwer, in einem gackernden Haufen tunesischer Frauen seinen Platz zu finden. Sicher weil ich mich schwer an neue Situationen gewöhnen kann aber nicht zuletzt auch aufgrund der Sprachprobleme. Da hilft dann weder Französisch, Englisch, Deutsch noch meine gebrochenen Arabischkenntnisse was.

Und nebenbei bemerkt: Eine tunesische Familie, die nicht intrigiert und tratscht gibt es nicht, genau wie in unseren Breitengraden wohl auch. Wer das noch nicht miterlebt hat, wurde wohl doch noch nicht so ganz integriert.