Antwort auf:
Also mein Kind wird in tunesischen Kreisen als Moslem angesehen aber offiziel ist es praktisch religionlos, sollte ich jetzt keine Religion eintragen lassen und keine Taufe vornehmen?

Prinzipiell könntest du dein Kind natürlich taufen lassen - jeder kann sich oder sein Kind taufen lassen, und die Gemeinden freuen sich sicher auch über jedes neue Schäfchen. Aber islamisch gesehen ist eine (christliche) Taufe natürlich nicht erlaubt, da das Kind ja dann vom muslimischen Glauben (den es ja durch Geburt "erworben" hat) abgebracht würde, bzw. kein Muslim mehr wäre.

Die wenigsten muslimischen Väter werden aber damit einverstanden sein, dass ihr Kind christl. getauft wird, auch wenn es im Vorfeld so aussehen mag, wenn dargestellt oder versprochen wird, dass das kein Problem wäre! Das kann sich auch plötzlich ändern, wenn das Kind erst einmal geboren ist bzw. heranwächst. Dies ist in der Tat ein häufiger Konfliktpunkt in christl./muslim. Ehen, und auch ein Grund, warum viele muslimische Männer definitiv keine Kinder mit einer Nicht-Muslima haben möchten (und nicht zuletzt auch, warum einige Väter im Trennungsfall dann der nicht-muslimischen Mutter die Kinder wegnehmen...).

Es gibt natürlich auch Ausnahmen, wo das Kind wirklich quasi konfessionslos aufwächst bzw. sich beide Religionen "anschauen" kann, sei es, weil dem Vater selber seine Religion nicht wichtig ist, oder weil es ihm an Interesse, Zeit, Lust... mangelt, das Kind aktiv in seinem Glauben zu erziehen.