Nun, dass einzig Auffällige an uns war, dass wir immer gemeinsam unterwegs waren. Wir pendelten am späten Nachmittag immer zwischen El Medhi und Madhia Stadt hin und her; manchmal zu Fuß um Fotos zu machen und hin und wieder mit dem Taxi, um unserem kollektiven Einkaufsrausch zu huldigen. Wie soll ich uns beschreiben? Ryszard ist klein, muskulös und war schon nach wenigen Tagen braun wie ein Neger; er hat schwarze Haare und braune Augen. Ich bin fast einen Kopf größer, schlaksig mit einem hmrmh... Bauchansatz... Man muß der Wahrheit die Ehre geben :-)
Wir haben in der Altstadt schon öfters Touristen gesehen, da aber hauptsächlich Gruppen und/oder Familien... Bei den Händlern erinnere ich mich an ein besonders aufdringliches Exemplar. Ein Junge, ungefähr 20 Jahre alt, der in einem der Läden in der Straße, in die man durch den Stadtbogen gelangt, Porzellan und Souvenirs verhökert. Er wollte uns eine Art Zauberkaraffe andrehen. Da schüttet man auf der einen Seite was rein, ohne das es durchfließt. Und dann kann man auf der anderen Seite auch was reinschütten... so irgendwie. Na jedenfalls malträtierte uns der Bursche jedes Mal, wenn wir durch die Gasse gingen, mit eingebildeten Versprechungen und verfolgte uns über die ganze Straße. So ein Lauser...
Die Schmerzen der Trennung, die Du jetzt empfindest, bleiben uns wohl erspart. Ein bißchen nostalgische Erinnerung an die unbeschwerten, entspannten Wochen sind wohl da; da wir jedoch außer mit einer symphatischen Deutschen keine tieferen Verbindungen eingingen, bleibt uns die Trauer der Ferne erspart. Dennoch kenne ich diese Art von Schmerz sehr gut. Der Geliebte in einer Welt, die durch ihn um so heller strahlt, ist wie ein glühender Dorn in den Tiefen des Herzens; eine Wunde die nur schlecht oder nie verheilt...
Beste Grüße,
Peter