Ist meiner Meinung nach eine zwar weitverbreitete, doch sprachlich nicht unbedingt schlüssige Differenzierung, siehe hierzu auch analog:
israelisch -> Bewohner von Israel
israelistisch -> auch synonym für "jüdisch" gebraucht
danaben gibt es dann aber auch noch "israelitisch"
entsprechend müßte es dann
islamisch -> Bewohner eines islamischen Landes
islamistisch -> zugehörig zur islamischen Religion
lauten. Leider aber hat sich der letztere Begriff eben nicht analog zu dem davorstehenden gebildet, sondern bezeichnet in den Medien etwas ganz anderes. Dazu ein Anregung meinerseits ... in der Medizin bezeichnet die Endung "itis" eine abnorme Entwicklung, wieso sagt man dann nicht analog dazu z.B. "Islamitis/islamitisch"? Das aber wiederum geht nicht, weil islamitisch ebenfalls schon vergeben ist, nämlich als veraltetes Synonym für "moslemisch":
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muslimisch islamisch, moslemisch; (bes. volkst.): mohammedanisch; (scherzh., sonst veraltet): muselmanisch, muselmännisch; (veraltet): islamitisch, sarazenisch.
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Im Duden wird übrigens noch immer "Moslem" und "Moslemisch" als umgangssprachlich korrekte Form, "Muslim" und "muslimisch" dagegen als "fachsprachlich" bezeichnet.
Natürlich bestehen dann auch noch grundlegende Unterschiede zwischen "evangelisch" und "evangelistisch" (warum eigentlich nicht evangelitisch?), wobei es zwar dann einen "Evangelist" gibt, doch keinen "Evangel" oder "Evangelier", bei den Katholiken wiederum treffen wir auf den Katholiken und den Katholizisten, zu denen es natürlich auch die Entsprechungen "katholisch" und "katholizistisch" (warum nicht katholizitisch und katholizisch bzw. katholikisch, wie es bei regelmäßiger Bildung zu erwarten wäre?) gibt.
Und die Moral von der Geschicht? Jeder weiß wahrscheinlich, was gemeint ist, doch political correctness / Neusprech und Sprachdefinitionen, die heutzutage von den Medien getätigt werden, zusammen mit alten/herkömmlichen Bezeichnungen erzeugen treffliche Diskussion darüber, welches Wort nun richtig, richtiger oder am richtigsten ist.
:-)