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|  Re: geboren als moslem/zum christen getauft
[Re: Nela]
 #287050 05/12/2008 19:07
05/12/2008 19:07
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norbi
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Hi Nela ! Bei mir war es so:  Im April 2006 war ich im TN-Konsulat in Hamburg und habe einen Antrag für einen Termin beim Großmufti gestellt. man stellte mir ein paar Fragen: Warum ich dem Islam beitreten will, ob ich die fünf Säulen des Islam kenne und ein paar allgemeine. Dann füllte einer ein zweiseitiges Dokument aus. Ca. 5 Wochen später rief ich dort an, man sagte mir es sei alles nach Tunis weitergeleidet und ich könne mich im Sommer dort melden. August 2006 sind wir dann in Tunis in die große Moschee und haben im verwaltungsgebäude eine Art Sekrtär    des Großmufti getroffen. Der hat in einem sehr dicken,handgeschriebenen Buch, wirklich schon meine Daten gefunden. Ich erhielt einen Blatt auf Französisch: "Les Piliers de I'Islam" Dort standen nochmal die fünf Säulen des Islam drauf und in Umschrift, dass Glaubenbekenntnis, La Fatiha und Al Iklass. Am 27.Dezember 2006 bin ich dann mit meiner damaligen Verlobten wieder dorthin. Da der Großmufti wegen dem bevorstehenden L'Aid, keine zeit hat, habe ich dann,wieder vor dem Sekretär    meien Glaubensbekenntnis und die La Fatiha und Al Iklass auf arabisch aufsagen müssen, er hat mich auch nochmal über die fünf Säulen und über den Ablauf des Gebetes befragt. zum schluß sagte er dann, als er mir meine Urkunde gab, dass ich jetzt Muslim bin, meine Verlobte Muslima heiraten darf, aber noch einen langen Weg bis zu Allah habe. Er wußte schon warum ich mich damals so schnell für den islam entschieden habe. Heute nach fast zwei jahren glaube ich auf dem richtogen Weg zu sein, wenn er auch noch sehr lang sein wird. LG norbi |  |  |  |  |  
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|  Re: geboren als moslem/zum christen getauft
[Re: LOE110119]
 #287108 06/12/2008 10:38
06/12/2008 10:38
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Erkennbar auch an der Mustertafel des o.g. Links.
 Hier steht es auch nochmal ganz klar
 Verwaltungsvorschrift 6.2.3.1 Satz 1 zu § 6 des PassG
 Für Angehörige von Religionsgemeinschaften und geistlichen Orden, die nach ihren Regeln gehalten sind, sich in der Öffentlichkeit nicht ohne Kopfbedeckung zu zeigen, dürfen Lichtbilder verwendet werden, die den Antragsteller mit der vorgeschriebenen Kopfbedeckung zeigen. Dasselbe gilt für Schwestern des Deutschen Roten Kreuzes, der Arbeiterwohlfahrt und des Diakonischen Werkes, dem Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland und dem Deutschen Paritätischen
 Wohlfahrtsverband angeschlossener Schwesternschaften. Das Tragen der Kopfbedeckung darf nicht dazu führen, dass eine eindeutige Identifizierung des Dokumenteninhabers beeinträchtigt wird. Lichtbilder, die eine einwandfreie Feststellung der
 Personengleichheit mit dem Antragsteller nicht zulassen oder die den Passbewerber in Militär-/Polizeiuniform oder in Dienstkleidung anderer Berufsstände zeigen,sind zurückzuweisen.
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|  Re: geboren als moslem/zum christen getauft
[Re: LOE110119]
 #287156 06/12/2008 14:13
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...Da es das Passgesetz nicht erlaubt...
 Bei Vornamen ist die Hürde nicht ganz so hoch, da kann man einen Antrag auf Namenserweiterung/änderung aus religiöser Motivation stellen (z.B. Hinzufügung eines arabischen Vornamens ... oder Änderung, wenn man z.B. CHRISTian heißt), beim Nachnamen wird man da im Normalfall aber auf Granit beißen (heutzutage ziemlicher Blödsinn, da es mit der Steuernummer nun eine Art PKZ gibt, die jeden Deutschen eindeutig identifiziert) - es sei denn, man hieße z.B. CHRISTensen, da wäre es einfacher...
 
 Dann gibt es noch die Möglichkeit, einen "Künstlernamen" eintragen zu lassen - der traditionelle nahöstliche "Kampfname" dürfte da, zumindest für Männer, in diese Kategorie fallen (ob man den Eintrag auch genau so begründen sollte, ist natürlich eine andere Frage <g>).
 
 In den USA und in UK ist die Namensänderung übrigens wesentlich einfacher, was erklärt, wieso dort Menschen ihre komplette Namensidentität ändern können (Cat Stevens, Cassius Clay, Michael Jackson, Prince, etc.).
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|  Re: geboren als moslem/zum christen getauft
[Re: norbi]
 #287167 06/12/2008 14:34
06/12/2008 14:34
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Hi Simla ! habe im Internet gelesen, dass die Religion eingetragen wird, wenn die "rechtlichen Eltern" dem nicht wiedersprechen   Du arbeitest doch wohl auf einer Gemeinde, kannst Du da nochmal nachfragen bitte.Kann ich machen Norbi. Aber im Falle einer deutschen, internationalen Geb.urkunde kann ich das sicherlich ausschliessen, denn es ist kein "Feld" dafür freigelassen/vorgesehen. Im Familienbuch kann dies sicherlich freiwilig eingetragen werden, denn dort sind mehrere "Hinweise" möglich. Wie z.B. auch Hansi Müller, deutscher Staatsangehöriger. Um welche Urkunde geht es Dir genau Norbi? Geburtsurkunde, Abstammungsurkunde, Familienbuch? LG Simla |  |  |  |  |  
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|  Re: geboren als moslem/zum christen getauft
[Re: Nela]
 #287186 06/12/2008 18:37
06/12/2008 18:37
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Ist meiner Meinung nach eine zwar weitverbreitete, doch sprachlich nicht unbedingt schlüssige Differenzierung, siehe hierzu auch analog:
 israelisch -> Bewohner von Israel
 israelistisch -> auch synonym für "jüdisch" gebraucht
 danaben gibt es dann aber auch noch "israelitisch"
 
 entsprechend müßte es dann
 
 islamisch -> Bewohner eines islamischen Landes
 islamistisch -> zugehörig zur islamischen Religion
 
 lauten. Leider aber hat sich der letztere Begriff eben nicht analog zu dem davorstehenden gebildet, sondern bezeichnet in den Medien etwas ganz anderes. Dazu ein Anregung meinerseits ... in der Medizin bezeichnet die Endung "itis" eine abnorme Entwicklung, wieso sagt man dann nicht analog dazu z.B. "Islamitis/islamitisch"? Das aber wiederum geht nicht, weil islamitisch ebenfalls schon vergeben ist, nämlich als veraltetes Synonym für "moslemisch":
 
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 muslimisch  islamisch, moslemisch; (bes. volkst.): mohammedanisch; (scherzh., sonst veraltet): muselmanisch, muselmännisch; (veraltet): islamitisch, sarazenisch.
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 Im Duden wird übrigens noch immer "Moslem" und "Moslemisch" als umgangssprachlich korrekte Form, "Muslim" und "muslimisch" dagegen als "fachsprachlich" bezeichnet.
 
 Natürlich bestehen dann auch noch grundlegende Unterschiede zwischen "evangelisch" und "evangelistisch" (warum eigentlich nicht evangelitisch?), wobei es zwar dann einen "Evangelist" gibt, doch keinen "Evangel" oder "Evangelier", bei den Katholiken wiederum treffen wir auf den Katholiken und den Katholizisten, zu denen es natürlich auch die Entsprechungen "katholisch" und "katholizistisch" (warum nicht katholizitisch und katholizisch bzw. katholikisch, wie es bei regelmäßiger Bildung zu erwarten wäre?) gibt.
 
 Und die Moral von der Geschicht? Jeder weiß wahrscheinlich, was gemeint ist, doch political correctness / Neusprech und Sprachdefinitionen, die heutzutage von den Medien getätigt werden, zusammen mit alten/herkömmlichen Bezeichnungen erzeugen treffliche Diskussion darüber, welches Wort nun richtig, richtiger oder am richtigsten ist.
 
 :-)
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