...Hier auch ein lesenswerter Artikel:
Überlegungen einer österreichischen Integrativen Gestalttherapeutin zu tunesischen Familien...

Die Meinung der Autorin kann ich aus meiner bisherigen Erfahrung in fast allen Punkten bekräftigen. Auch wenn in Details mittlerweile Änderungen stattgefunden haben (9 Jahre später), sind diese eher marginal.
Allerdings bezieht sich der Artikel eher auf die "normale" tunesische Familie, die entfernt vom Tourismus lebt (was damals wohl auch noch für viele Familien in Touristengebieten zutraf).

In den Touristengebieten, und abgeschwächt, aber deutlich bemerkbar in anderen Regionen, findet heutzutage, verstärkt durch hohe Kinderzahl (Armut, Arbeitslosigkeit), Fernsehsendungen, leichter zu beschaffendem Alkohol, einfacher verfügbarem (Touristen)Geld, zunehmender Religionsferne (auch hervorgerufen durch bikulturelle Ehen und Arbeitsmigranten) und dem fast obszönen Abstand zwischen reicher und armer Schicht, ein Verfall der Familien- und Gesellschaftstradition in atemberaubender Geschwindigkeit und Ausmaß statt.

Dies befördert insbesondere die von der Autorin angesprochenen psychosozialen Probleme, die außerdem durch die fortschreitende Auflösung in der bisherigen Familienhierarchie verstärkt werden.