Hallo nochmals

Zuerst muss ich anfügen, dass ich auch mehrere gescheiterte Beziehungen (einheimische und multikulturelle) hinter mir habe. Nur, nach der letzten Trennung und nun Scheidung habe ich selbst die Welt nicht mehr verstanden… Und so habe ich mich aufgemacht nach noch tieferen Antworten…

Ich versuche jetzt so gut wie möglich auf einige Fragen und Einwände zu antworten.

„Solange das "Opfer" sich nicht befreit, wird die Situation weiter bestehen, aber macht das damit den "Täter" moralisch integerer? „

Nein, das heisst nicht, dass ich mich vom Täter nicht distanzieren soll.
Aber wenn mir etwas angetan wird und ich gedemütigt werde, dann muss ich die Ursachen zuerst zu mir selber finden.



„sprich, wenn z.b. eine frau geschlagen wird, hängt das mit erlebnissen von früher zusammen und sie ist bloß nicht bereit gewesen, sich dem zu stellen? wenn eine frau psychisch terrorisiert wird, abgegrenzt und ausgegrenzt wird, ist das, weil sie das von früher her so gewohnt ist?“

Wenn man verletzlich ist und keinen Schutz kriegt, dann ist es nur normal, dass die Erlebnisse einfach nur verdrängt werden. Damit sind sie aber nicht vorbei, denn unser Unterbewusstsein speichert ALLES, was wir erleben. Uns die Dinge später einzugestehen, ist daher sicher nicht einfach, weil das ja auch wieder die alten Ängste freisetzt, denen wir uns zuerst auch wieder stellen müssen…


„ich finde, diese einstellung öffnet jedem, der nicht an einer gleichberechtigten partnerschaft interessiert ist, hier tür und tor. allzu easy sollte es man potentiellen ar***lö***ern auch nicht machen...“

Nein, eben nicht, denn wenn ich über „das Problem“ hinweg bin, dann hat der andere keine Macht mehr über mich… Denn die hat er nur solange ich etwas in mir hüte und festhalte… Darum: Wenn ich in mir etwas heile, dann heilt es auch im anderen, so absurd es klingt…
Es gibt nur eine Welt und wir sind immer miteinander verbunden…


„keiner stecjkt von uns in schnuckis beziehung drin...nur sie kennt evtl auch die andere seite, bzw. er kennt seine wahrheit. aus beidem wird dann die realität entstehen.“

Genau. Und nur sie alleine kann sich ihren eigenen Mustern stellen… Und du deinen… Das muss jeder Mensch für sich selber tun.


„aber ich bin mir sicher, dass es nicht gut sein kann, wenn man sich dann als frau von derlei verzerrten ansichten leiten läßt. das unterstützt nur die schuldzuweisung seinerseits - schließlich ist frau ja dann schuld, denn sie hat das von früher eben im innersten drin und will es net anders....“

Es gibt keine Schuld und niemand ist schuldig. Jeder handelt auch nur aus seinem Unvermögen heraus.
Uns wir können nur von unserem eigenen Anteil an der Sache reden. Der andere tut etwas und wir urteilen in der Regel aus unseren Lebenserfahrungen und unserer „inneren Landkarte“ heraus. Der andere hat aber ganz andere Motive und Lebensmuster. Darum gibt es nur eins: Kommunikation und immer wieder Mitteilen, wo wir stehen, was wir meinen…
Und das können wir nur, wenn wir wissen, wer wir selber sind, wo wir stehen, was wir wollen.


Und noch etwas: Der Schlüssel, um all diese alten Muster aufzulösen ist die Vergebung. Wer es nicht glaubt, kann es selbst mal versuchen.
Du kannst jedem und allen vergeben (auch dir selbst), die dir in deinem Leben jemals unrecht getan haben. Es ist unglaublich, was das für Energien freisetzt.
Aber Achtung: Es werden dann immer auch die alten Zweifel und Ängste freigesetzt und auch die alten verdrängten Muster wollen ihren Platz nicht so einfach aufgeben... Also, ohne Herzschmerz können wir nichts ändern...

Ich will aber nochmals sagen, dass ich natürlich hier nicht die ganzen Bücher wiederholen kann. Es ist mir klar, dass ich nur sehr oberflächlich wiedergebe, was in Wirklichkeit sehr tief greifend ist und für jede Person am Schluss eine andere Geschichte ergibt. Wer will kann sie ja selber lesen und erst dann seine Schlüsse draus ziehen.

Nachher habe ich anderes zu tun.

Viele Grüsse und einen schönen Tag. Monika