"Ich verstehe, weshalb so viele im Islam ihr "Heil" suchen: Es gibt wenig Wahlfreiheit und für geschätzte 95% der Probleme und Lebensfragen gibt es einen "vor- bis vollmontierten" Lösungsweg. Das vereinfacht den Alltag ungemein und Zweifel sind nicht vorgesehen... Aber für mich besteht Glaube nicht in der reinen Abwesenheit von Zweifeln."
Ich persönlich verstehe Glauben nicht als etwas, bei dem ich meinen Kopf abgebe und mit Denken aufhöre. Das Gegenteil ist der Fall. Ich habe neben der materiellen und direkt erfahrbaren Welt nun auch noch eine spirituelle Ebene. Der Glauben, in meinem Fall der Islam, ist da für mich eine Art Brücke zu dieser allumfassenden höheren Kraft. Gewisse Einschränkungen und regelmässige Wiederholungen, z.B. im Gebet erhöhen diesen Effekt eher noch und geben mir einen klaren Rahmen. Es stimmt, dieser Rahmen ist auf den ersten Blick sehr einfach, doch genau betrachtet doch auch sehr komplex und nicht so einfach zu erschliessen, wie es von aussen betrachtet aussieht. Denn nur schon konzentriert und ohne (innere Ablenkung) ein Gebet zu verrichten, verlangt sehr viel Übung und kommt nicht von heute auf morgen... und dennoch ist darin eine enorme Kraft...
Und somit habe ich eher einen weiteren Horizont zur Verfügung als früher, wo ich nur mit mir alleine war.
Wer sich gegen jegliche Form von Glauben wehrt, kann das vielleicht nicht oder nur schlecht nachvollziehen... Ich jedoch kann nur nochmals wiederholen, ich fühle mich sehr frei und befreit innerlich...