Hallo Candela,

gib diesen Zeitungsbericht mal Deinem Mann zu lesen - ich habe ihn schon sehr lange auf dem Schreibtisch liegen und lese ihn mir manchmal durch, wenn solche Themen aufkommen! Haram ist es auf keinen Fall eine Kirche zu betreten als Moslem.... wir gehen öfters mit unserem langjährigen Freund in die Moschee und beten unsere Gebete leise - alle finden es normal und keiner hat damit Probleme - warum sollte es umgekehrt ein Problem sein??



Blick nach Münster
Die Glocke Donnerstag, 1. November 2007


Großmufti fordert Ende aller religiösen Konflikte

Münster (gl). Der Großmufti der arabischen Republik Syrien spricht sehr überlegt. Der Ausländerbeirat Münster hat Scheich Dr. Ahamad Badr Al-Din Hassoun eingeladen. Die Botschaft des oberen Rechtsgelehrten Syriens: "Die Muslime in Deutschland müssen deutsche Muslime sein".
Was er damit meint? Die Vorbeter beim Freitagsgebet dürften keine importierten Gelehrten sein, sondern sollten aus Deutschland stammen. Und in den Moscheen müsse deutsch gesprochen werden. Die Gesellschaft trage Verantwortung für Moscheen, Religionsunterricht und Vereine. Der Bau einer Moschee dürfe dabei nicht zur Provokation werden. Es sollten zudem keine Ghettos in deutschen Städten entstehen, das Miteinander sei wichtig. Zur Kopftuchdebatte meint er deshalb auch, in einem Zivilstaat habe jeder das Recht, seine religiösen Symbole zu tragen - solange es nicht schädlich für die Gesellschaft ist.

Der höchste islamische Würdenträger Syriens bezieht bei seinem Aufenthalt, der ihn nach dem Empfang in Münster noch in andere deutsche Städte führt, auch bei weiteren Themen Position. Viele seiner Worte lassen aufhorchen, denn sie stehen für eine internationale Lehre und die Verständigung zwischen den Religionen. Allein, dass in seiner Begleitung der katholische Bischof von Aleppo, Antoine Audo, mitreist, ist ein Zeichen.

Der Großmufti sucht nicht nur den Dialog, er führt ihn. Er sehe sich in Syrien als Ansprechpartner für alle Bürger. Der Bischof bestätigt: "Ich kann für Muslime nichts anordnen, aber meine brüderliche Fürsorge ausüben" So kommt die Gesandtschaft auch in Deutschland mit Vertretern verschiedener Konfessionen zusammen. In Münster mit Weihbischof Dr. Friedrich Ostermann und Superintendent Dr. Dieter Beese.

Begriffe wie der des "gemäßigten Islam" ärgern Dr. Hassoun. Wer über ein Thema schreibe, sollte über gewisse Kenntnisse verfügen. Es gebe einen radikalen Moslem oder Christen. Es gebe gemäßigte Vertreter einer Glaubensgemeinschaft. Doch die Religion an sich sei mit solchen Adjektiven falsch besetzt. Extremismus - egal, ob in Form von Hasspredigern, Selbstmordattentätern oder Terroristen - sei klar zu verurteilen. "Wir müssen herausfinden, warum Extremismus existiert", sagt der Rechtsgelehrte mit den lachenden Augen ernst. Ganz gleich, ob im Kongo oder im Irak. Nach dem Konflikt in Bosnien habe man dies beispielsweise versäumt. Alle sprächen heutzutage von Glaubensauseinandersetzung zwischen Christen, Orthodoxen und Muslimen, die - und das solle zu denken geben - zuvor lange Zeit friedlich nebeneinander gelebt hätten.

Die Attentäter von London etwa hatten die Religion falsch verstanden und seien emotional beeinflusst. Der Großmufti wünscht sich ein Ende der interreligiösen Konflikte. Er erkenne in Christentum, Judentum und Islam denselben Gott. Ingrid Fisch

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LG habiba


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