In den sechs Monaten, die ich in Bizerte gelebt habe, habe ich mir oft die Frage gestellt, wie die Mitarbeiter von mir, mit dem was sie erhalten haben, überhaupt leben. Wie schon gesagt, einer der nicht verheiratet ist, kann, wenn er am Wochenende, wie so viele, nicht sein Geld für zu viele Biere ausgibt ganz gut leben. Leider habe gerade in dieser Hinsicht eher das Gegenteil erlebt, denn die Hotels an der Küste, die mit der Erlaubnis Alkohol auszuschenken leben im Endeffekt, sobald die Touristen weg sind, von den Bier und Weinkonsum der Tunesier, und es sind Summen, die da an so ein WE ausgegeben werden, denn ein Bier kostet, je nach dem wo man es trink doch zwischen 2.20 bis 3.50 Dinars. Auch wenn die Zigaretten doch echt billig sind, ist es die Masse die es ausmacht, und wenn man so mit Freunden unterwegs ist, da raucht man schon einige.

Mein Frühstückskoch, verheiratet, zwei Kinder hatte zwei Jobs, einen morgens bei uns im Hotel für ca. 280,00-350,00 DN, je nach Arbeitsbedarf und am Nachmittag ging er auf dem Markt, um, wenn er Glück hatte irgendwelche Transporte zu machen. Seine Frau arbeitete als Zimmermädchen im Hotel, Gehalt 180,00 DN. Das teuerste bei den beiden waren zB. die Ausgaben für die Schulsachen für die Kinder, oder für das Schaf für Laid. Da kann man sagen, dass dafür fast , wenn micht sogar mehr als der Monatsgehalt hingelegt wird. Die lebensmittel sind zwar, für unsere Verhältnisse sehr billig, für Tunesier, sagen wir es mal so, zahlbar. deswegen wird auch alles gegessen, besonders was Fleisch anbelangt und die Portionen so klein gelassen, dass wirklich jeder nur gerade ein Stück Lamm mit Knochen zu seinem Couscous hat, und nicht mehr.

Weiss noch wie ich mal eingeladen war, und man mir, nachdem man gesehen hatte, dass ich mein Stück schon gegessen hatte, mit die eigenen Stücke Fleisch geben wollte. Da ich ja Gast war.

Es ist eine ganz andere Art zu Leben, hier in Europa würde man sagen, fast an der Grenze der Armut, dort ist es noch für den moment normalität.

Muss sagen, ich war oft unterwegs und war auch auf Besuch bei den Menschen, die ich kennengelernt habe, und machmal, wenn ich so sah, wie sie wirklich leben, sei dies im Norden oder tief unten im Süden, und dann an Europa dachte, habe ich mich eigentlich über die Wegwerfmentalität hier im goldenen Europa mehr als geschämt.