...2.) Wir wissen ja gar nicht, sei wie vielen Jahren die Erde existiert. Rein zufällig , Schritt für Schritt entstanden wir? Es ist jedenfalls für mich inakzeptabel, zu glauben, wie wären vom Nichts erschaffen...

Aber warum denn? Das macht unsere Existenz doch nicht unwürdiger oder insignifikanter, sondern ganz im Gegenteil noch mehr besonders oder speziell, weil eben die Entwicklung des Menschen zur "Krone" der Schöpfung aus "eigener Kraft" geschehen ist. Das ist, so denke ich, durchaus etwas, auf das man als Angehöriger dieser Spezies stolz ein kann.
Zudem - im universellen Maßstab gesehen, sind die Menschen weniger als ein Staubkorn in der Wüste. Bevor bzw. ohne daß wir auch nur einen statistisch erheblichen Teil des Ganzen kennen, ist es mehr als vermessen, daß wir auch nur zu behaupten versuchen, wir würden die Antwort auf alle Fragen kennen. Das ist so etwa, als wenn ein vierjähriges Kind, daß weiß, das es Salz in Wasser auflösen kann, behauptet, damit alles über chemische Vorgänge beliebiger Stoffe erklären zu können.

Es ist zwar schwer, zu akzeptieren, daß wir letztlich, vor dem Hintergrund des Universums, ein Nichts im Irgendwo sind, doch es ist eben aufgrund der Realität ein Faktum. Und - wer weiß, wo wir doch nichts kennen, vielleicht sind wir in Wirklichkeit die Deppen des Universums und alles andere Leben, daß sich irgendwo befindet, ist uns um Größenordnungen voraus, so etwa, wie der Mensch z.B. der Fliege voraus ist.
Die Wunder dieser Welt, die vielen unerklärlichen Dinge - alles uns deshlab nur nicht bekannt, weil wir entwicklungsmäßig im Vergleich zu anderem Leben so weit wissenschaftlich zurück sind, wie es der Steinzeitmensch dem heutigen Menschen ist?

Was genau macht uns eigentlich so vermessen, uns selbst als Höhepunkt der Schöpfung zu betrachten und damit etwa 99,99999999999% des restlichen Universums auf eine niedrigere Stufe zu stellen, als uns selbst - wo wir es doch noch nicht einmal schaffen, auf unserer EIGENEN Welt eine einheitliche Meinung darüber zu erzielen, welcher Mensch welchen Glaubens besser ist, als der andere? Wie moralisch oder ethisch hochstehen können wir denn sein, wenn wir den Nachbar, der zufällig von Eltern eines anderen Glaubens geboren wurde, als ungläubig oder unterwertig bezeichnen und ihm den Zugang zu "Pardies" nur aus diesem Grunde verwehren wollen - wo der Bruder die Schwester tötet, weil sie sich angeblich nicht ehrenvoll verhalten hat und wo ein Volk ein anderes auslöscht, weil es an den falschen Schöpfer glaubt?

Wenn GOTT, eine ALLMÄCHTIGE und ALLWISSENDE Entität, so etwas als sein Meisterstück geschaffen hat, dann möchte ich noch nicht einmal ansatzweise wissen, was er in anderen Gegenden des Universums wohl so als sein normales Tageswerk hinterlassen hat. Ich würde mich, ehrlich gesagt, schämen, auch nur zu vermuten, daß eine Entität dieser unvorstellbar hohen Größenordnung so etwas ordinäres, primitives, irrationales und verletzliches wie den Menschen als höchste Stufe der sterblichen Existenz geschaffen haben könnte ... und darauf auch noch stolz sein könnte.

...Wer hat aber denn nun das "Lebende" erschaffen...

Warum klammert man sich denn so krampfhaft daran, daß es erschaffen worden ist? Es kann sich ebensogut aus eigener Kraft der Aggregation entwickelt haben, und nur, weil wir UNS das HEUTE nicht vorstellen oder erklären können, bedeutet es nicht, daß ein esoterisches Wesen dafür verantwortlich sein muß. Schaut man nur wenige Jahrhunderte in der Zeit zurück, so findet man dort zuhauf Dinge, die man sich damals nicht erklären konnte, die aber heute selbst in den niedrigen Stufen der Schulen zum normalen Lernwissen gehören. Selbst ein Schüler nach 10 Jahren Schule verfügt heute über Vordergund- und Hintergrundwissen, daß selbst dem der meisten Gelehrten vor 500 Jahren um ein Mehrfaches überlegen ist.