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Meine Geschichte und Warnung
#259781
10/06/2008 18:51
10/06/2008 18:51
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Joined: Jun 2006
Beiträge: 142 Schweiz
Cheryl
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Joined: Jun 2006
Beiträge: 142
Schweiz
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Im April 2006 flog ich das erste Mal nach Tunesien. Alles lief wunderbar, das Wetter war super und da war noch er. Animatuer (Fakhri war sein Name) jung, aufmerksam, nett etc. Ich war völlig hin und weg von ihm. Ein paar Tage später, flog ich dann auch schon wieder nach Hause und war mit ihm zusammen. Wir telefonierten täglich, schrieben uns SMS etc. Dann ging ich im August 2006 nochmals für 4 Wochen nach Tunesien zu ihm. Schon da merkte ich, dass er kaum Zeit für mich hatte. Seine Ausrede war immer, er müsse arbeiten, und hat keine Zeit. Wir könnten dann am Abend, wenn er fertig mit der Arbeit ist, ein wenig spazieren gehen und die Zeit zusammen geniessen. Was natürlich nie der Fall war, da er bis 3.00 Uhr nachts arbeiten musste. Nun ja, auf jedenfalls flog ich dann regelmässig nach Tunesien um ihn und seine Familie zu besuchen.
Dann im Februar 2007, war ich schon fast ein Jahr mit ihm zusammen. Mitte Februar besuchte ich ihn und es schien alles in Ordnung zu sein. Er kam am Tag der Abreise noch mit zum Flughafen. Am gleichen Abend telefonierten wir noch rasch. Am nächsten Tag wollte ich ihn anrufen, niemand antwortete mir und sein Handy schien aus zu sein. Nach einem Tag, machte ich mir dann doch Sorgen und rief seine Schwester an. Die wusste nichts und sagte mir, sie würde Zuhause anrufen und nachfragen. 2 Minuten später wurde mein schlimmster Albtraum wahr. Er sei angeblich nach Ägypten geflogen um dort als Animateur zu arbeiten. Ok, ich war sprachlos und völlig am Ende. Gab die Hoffnung jedoch nicht auf, dass er mich anrufen würde und alles erklären würde. 2 Wochen später, war immer noch nichts passiert. Seine Familie, mit der ich täglich Kontakt hatte, versicherte mir, dass sie mich umgehend informieren, falls es Neuigkeiten gäbe. Da ich ja davon ausging, dass die Familie auch nichts davon wusste, vertraute ich der natürlich 100%. Nach drei Wochen gab ich dann die Hoffnung auf und versuchte einfach nur ihn zu vergessen.
Dann plötzlich klingelte mein Handy. Es war Ende März 07. Er war am Telefon. Es würde ihm alles total leid tun, er hielt es einfach nicht mehr aus, er muss seiner Familie helfen etc...Ihr kennt bestimmt die Ausreden...Er sei nun wieder in Tunesien und hofft, dass ich ihm noch eine Chance geben würde...Naja, dumm und blind wie ich war, gab ich ihm noch eine allerletzte Chance. Ich weiss, manche von euch denken jetzt bestimmt: Ach man, wie blöd ist denn die, dass sie ihm noch eine Chance gegeben hat. Aber ich denke, einige von euch wissen bestimmt, wie gut manche im Ausreden finden sind. Zudem kommen ja noch die Verspechen und alles die er machte. Also dachte ich mir, ok dann muss er es ja ernst meinen.
Nun gut, ich flog dann im April nochmals nach Tunesien um alles zu diskutieren .Es schien alles perfekt zu sein. Er war ein völlig anderer Mensch und kümmerte sich extrem um mich.
Mitte Juli ging ich noch einmal nach Tunesien. Plötzlich stand da ein Mädel aus Deutschland vor mir und fragte mich, weshalb ich denn alleine im Hotel sei. Ich antwortete ihr, dass mein Freund hier arbeiten würde. Sie so: Ach so, mein Freund arbeitet auch hier. Sie fragte mich, wer denn mein Freund sei. Ich antwortete ihr natürlich selbstsicher, dass es Fakhri B. sei. Und dann kam die Antwort, die mich bis heute sprachlos macht: Das sei auch ihr Freund...Boah, aber jetzt war ich platt und völlig am Ende. Er war tatsächlich so einer, von dem ich dachte er wäre es nicht. Das war dann auch meiner letzter Urlaub in Tunesien. Was noch zu erwähnen ist: Ich fand damals im Juli eine CH Nummer in seinem Zimmer. Diese steckte ich ein und rief nach meinem Urlaub da an. Es war eine Frau. Ich fragte sie ob sie den Fakhri B. kenne. Sie antwortete mir, dass er im Februar 2007 für 4 Wochen bei ihr war. Ich fragte so, womit? Dann kam die Antwort, die ich eigentlich schon die längste Zeit vermutet habe. Er ist tatsächlich mit einem Heiratsvisum, 20 km von mir entfernt bei seiner fast Verlobten gewesen. Die ihn jedoch nach diesen 4 Wochen rausgeschmissen, da sie bemerkte, dass es ihm nur um das Eine ging. Und ich habe mir während dieser Zeit im Februar die Augen wundgeheult und mich gewundert weshalb er sich nie meldet. Dazu kommen natürlich noch die Geldbeträge, die ich ihm regelmässig überwiesen habe. Die typischen Geschichten die man kennt. Er bräuchte dringend 600 Dinar fürs Militär, sonst könnten wir einander ewig nicht mehr sehen etc...ich gab ihm das Geld natürlich. Einige Zeit später, musste dann die Mutter operiert werden, auch da war ich zu dumm und gab ihm das Geld. Das Schlimmste war jedoch, als ich ihm im November 2007 Geld schickte, damit er die Ferienwohnung schon mal bezahlen kann. Einen Tag vor dem Flug nach Tunesien, rief er mich dann mitten in der Nacht an und sagte, dass er das Geld gebraucht hat, da sein Vater notfallmässig ins Spital musste. Ich war natürlich stinksauer! Als ich jedoch bei ihm war und seinen Vater im Spital besucht habe, hatte ich das Geld irgendwie schon wieder vergessen. Es waren immer wieder kleinere Beträge die ich ihm schickte. Ich weiss dumm, eben – Blind vor Liebe.
So das ist jetzt die Kurzfassung von allem dem was ich mit ihm erlebt habe. Es sind noch 1000 Kleinigkeiten, die mir die Augen hätten öffnen sollen, doch dann würde dieser Beitrag endlos werden. Ich konnte mich erst jetzt dazu überwinden, meine Geschichte hier zu erzählen und reinen Wein einzuschenken.
Mir ist bewusst, dass es verdammt schwer ist, die Augen zu öffnen und von der Wolke 7 zu fallen, aber tut es lieber früher als zu spät.
Ich weiss, wer sich in ihn verliebt denkt jetzt bestimmt: Nenee so ist der nicht. Habe ich auch geglaubt. Er hat doch dieses und jenes gemacht. Hat mich seiner Familie vorgestellt, welche mich wie eine eigene Tochter aufgenommen hat und lieb war etc. Wie ich erleben musste, war auch das alles von seiner Familie gespielt.
Was ich mit meinem Beitrag sagen möchte? Bitte wer mit ihm eine Beziehung führt oder ihn kennen lernt und sich in ihn verliebt. Tut euch das nicht an. Ich wünsche wirklich niemandem auf dieser Welt diese emotionalen und körperlichen Schmerzen, die er den Menschen zufügt. .
Die Hoffnung stirbt zuletzt!
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Re: Meine Geschichte und Warnung
[Re: Cheryl]
#259827
10/06/2008 23:22
10/06/2008 23:22
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Joined: Jan 2005
Beiträge: 1,237 Bayern
PeppermintPatty
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Joined: Jan 2005
Beiträge: 1,237
Bayern
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Hallo Cheryl, erst mal Hut ab dass du das hier nieder geschrieben hast. Vielleicht erinnerst du dich dass wir mal PN geschrieben hatten... Hab mich öfter gefragt wie es dir so ergangen ist. Es tut mir leid wie sich das für Dich entwickelt hat, und ich kann es nachfühlen, wie es dir geht, ging mir ja ähnlich vor ein paar Jahren. Weisst du, das schlimme ist, frau KÖNNTE es viel früher merken, wenn man die Zeichen sehen WOLLTE, und wenn frau manchmal etwas weniger gutmütig und vertrauensselig wäre.
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Re: Meine Geschichte und Warnung
[Re: Cheryl]
#259835
10/06/2008 23:55
10/06/2008 23:55
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Joined: Feb 2006
Beiträge: 1,296 BW
Katousti
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Mitglied
Joined: Feb 2006
Beiträge: 1,296
BW
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Hallo Cheryl,
tut mir sehr leid was dir passiert ist. Es ist echt schlimm, wie skrupellos manche Menschen sein können. Aber auch er wird irgendwann seine gerechte Strafe dafür bekommen! Das schlimmste an deiner Geschichte fand ich, dass er 20 km von dir entfernt war, während du dir Sorgen um ihn gemacht hast. Das zeigt ganz klar, dass ihm ganz egal war, wie es dir geht. Und deshalb ist es auch gut, wenn du ihm keine Träne mehr nachweinst! Warst du schonmal auf der Seite 1001 Geschichte? Dort gibt es eine schwarze Liste, wo du ihn eintragen lassen kannst. Wäre vielleicht ganz gut als Warnung für andere Frauen.
viele Grüße
Verträume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum!
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Re: Meine Geschichte und Warnung
[Re: Daggi72]
#259840
11/06/2008 00:28
11/06/2008 00:28
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Joined: Mar 2008
Beiträge: 138 mahdia
summerlove
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Joined: Mar 2008
Beiträge: 138
mahdia
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harte geschichte..und tut mir mega leid..echt übel. jetzt weisst dus besser, hast die erfahrung gemacht und draus gelernt. respekt, dass du deine story hier im forum veröffentlichst..gerade wenn man bedankt, dass hier viele nen macker in tunesien haben ich find vorallem eins kann man aus deiner geschichte lernen. tunesische familien sind zu einer europäerin immer freundlich und nett und behandeln sie wie eine tochter. irgendwo is es da auch kultur, dass man so herzlich freundlich und lieb behandelt wird, andereseits können die einem ja nich sagen "ey pass mal auf mein sohn/bruder verarscht dich nur..verlass ihn", gerade wenn der sohn sagt, sagt ihr nix etc .. ja is traurig is aber so.. und würd gern mal ne studie darüber machen, wie viele tunesier die ihre dort leben, ihre frau in ihrem urlaub kennenleren, es auch wirklich ernst meinen. und bin mir sicher, weil ich es immer und überall mitbekomme, dass um die 90% nur was vorspielen.. auch wenn ne frau deine story liest u ihr typ sie vllt verarscht, dann denkt sie "nee sowas passiert mir nich.. nich mir.." aber die liebe halt.. naja wünsch dir alles gute für die zukunft und dass du den mann kennenlernst den du verdienst u der dich verdient !!
"there is nothing neither good or bad - thinking makes it so"
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Re: Meine Geschichte und Warnung
[Re: summerlove]
#259855
11/06/2008 05:11
11/06/2008 05:11
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Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893 DE: NW
Frogger
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...tunesische familien sind zu einer europäerin immer freundlich und nett und behandeln sie wie eine tochter. irgendwo is es da auch kultur, dass man so herzlich freundlich und lieb behandelt wird, andereseits können die einem ja nich sagen "ey pass mal auf mein sohn/bruder verarscht dich nur..verlass ihn", gerade wenn der sohn sagt, sagt ihr nix etc ...
Ja natürlich, so verhält es sich. Das entspricht sowohl meinen eigenen Erfahrungen als auch denen, die ich bei anderen miterlebt habe. Es liegt aber nicht einfach daran, daß die Familie mit dem Sohn/Tochter bewußt-absichtlich "an einem Strang zieht", sondern in vielen Fällen wird die Familie selbst betrogen oder beobachtet das Ganze mit Abscheu oder Widerwillen und äußert sich gegenüber Außenstehenden (in dem Falle auch Ehegatten usw.) nur deshalb nicht, weil es sich ja "um ein Mitglieder der eigenen Familie handelt" und sich schlicht schämt, das Thema zu diskutieren - oder z.B. weil man auf das dadurch erlangte Geld existentiell angewiesen ist. Besonders betroffen macht mich ein aktueller Fall, wo ein tunesischer Mann (verheiratet mit einer Europäerin, die aber in Europa lebt) über längere Zeit hinweg nennenswerte Geldbeträge angefordert hat, und sein Vater, mit dem ich sprach, dazu eher traurig bemerkte, daß sein arbeitsloser Sohn dieses Geld vertrinkt, während er selbst arbeiten geht und sich dennoch nicht einmal einen richtigen Kaffee leisten könnte. Da macht man sich schon seine Gedanken, wie es mit dem viel beschworenen Familienzusammenhalt intern in der Realität aussieht...
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