...tunesische familien sind zu einer europäerin immer freundlich und nett und behandeln sie wie eine tochter. irgendwo is es da auch kultur, dass man so herzlich freundlich und lieb behandelt wird, andereseits können die einem ja nich sagen "ey pass mal auf mein sohn/bruder verarscht dich nur..verlass ihn", gerade wenn der sohn sagt, sagt ihr nix etc ...

Ja natürlich, so verhält es sich. Das entspricht sowohl meinen eigenen Erfahrungen als auch denen, die ich bei anderen miterlebt habe. Es liegt aber nicht einfach daran, daß die Familie mit dem Sohn/Tochter bewußt-absichtlich "an einem Strang zieht", sondern in vielen Fällen wird die Familie selbst betrogen oder beobachtet das Ganze mit Abscheu oder Widerwillen und äußert sich gegenüber Außenstehenden (in dem Falle auch Ehegatten usw.) nur deshalb nicht, weil es sich ja "um ein Mitglieder der eigenen Familie handelt" und sich schlicht schämt, das Thema zu diskutieren - oder z.B. weil man auf das dadurch erlangte Geld existentiell angewiesen ist.

Besonders betroffen macht mich ein aktueller Fall, wo ein tunesischer Mann (verheiratet mit einer Europäerin, die aber in Europa lebt) über längere Zeit hinweg nennenswerte Geldbeträge angefordert hat, und sein Vater, mit dem ich sprach, dazu eher traurig bemerkte, daß sein arbeitsloser Sohn dieses Geld vertrinkt, während er selbst arbeiten geht und sich dennoch nicht einmal einen richtigen Kaffee leisten könnte. Da macht man sich schon seine Gedanken, wie es mit dem viel beschworenen Familienzusammenhalt intern in der Realität aussieht...