Zitat:
Was auch ein bißchen fehlt, ist der kritische Diskurs, beispielsweise zu Themen wie: Ich lebe in Tunesien, denke aber nicht im Traum daran, Moslem zu werden oder die Traditonen anzunehmen, oder "Wie lebt es sich als Exzentriker/Unangepaßter Tunesier/Ausländer in Tunesien" - Stimmen hierzu liest man zwar zuweilen, doch die Diskussion findet kaum statt und verstummt recht schnell, stattdessen ist ein latenter Wunsch zur Anpassung an nur eine Seite zu verspüren (nämlich an die tunesische, selbst wenn man dort nicht lebt), oder der Versuch, jedwede Verhaltensweise mit dem Schlagwort "tunesisch" zu entschuldigen oder erklären.

Da muss ich Dir recht geben, äussert man sich mal kritisch über gewisse Verhaltensweisen oder ist einfach anderer Meinung wird man schon verschrien.

Ich traue mich manchmal gar nicht mehr direkt das zu sagen was ich denke, daher verpacke ich es manchmal.

Also ich mache mal den Anfang: Ich bin mit einem Tunesier verheiratet, kann aber mit seiner Religion gar nichts anfangen ( PS: Wäre bei Christen übrigens auch so oder bei Juden ) , aber da wird man gleich als intolerant hingestellt.

Auch habe ich mein Leben nicht ( kein bisschen Umgestellt ) , esse weiterhin mit Genuss meinen Schinken, rauche und trinke, und dann bin ich respektlos.

Auch höre ich weiterhin meine "amerikanische" Musik, gerne auch Rock und Grunge, da muss nicht nur weil mein Mann Tunesier ist den ganzen Tag Amr Diab oder was dudeln.

Dieses Anpassen geht mir auf den Keks.

Mein Mann hat mich damals so geheiratet wie ich war, nämlich kein bisschen anders wie jetzt. Wieso soll ich mich also ändern?

Was die "liebe" zu Tunesien angeht, das hält sich mittlerweile auch in Grenzen, Natur und Land gefällt mir sehr, mit der Mentalität bekomme ich zusehends Probleme, gerade weil ich es zu Hauff erleben musste.

So, das war meine ehrliche Einstellung dazu.

LG Assia