Berber (Eigenbezeichnung Imazighen für "Freie") ist ein Oberbegriff für eine Reihe von Gemeinschaften in Nordafrika, die eine berberische Sprache sprechen. Der Name Berber leitet sich ursprünglich vom griechischen/römischen Wort für Barbar oder vom Namen eines (mythischen) Stammesvaters beru-borr ab. In der römischen Antike ist der Ausdruck "Barbar" als Bezeichnung für die Völker Nordafrikas nicht belegt.
Herkunft
Die Verbreitung der Berber in Nordwest-AfrikaÜber die Herkunft der Berber oder Imazighen ist kaum etwas bekannt. Sie gelten heute als indigenes Volk Nordafrikas.
Als ihre Vorgänger gelten die Numider, Garamanten und Libyer. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot erwähnte sie in seinen Geschichten.
Des Weiteren ist zu erwähnen, dass die Imazighen bzw. Berber als europide Bevölkerung Nordafrikas definiert werden (nach Brockhaus, Auflage 2004), was die Frage über deren Ursprung weiter verschleiert und andere Spekulationen ins Auge fasst - zumindest wenn der Begriff europid nicht nur gebraucht wird zur Unterscheidung der Berber von der negriden Bevölkerung Afrikas.
Sprache
Berber, Irifian oder Imazighen (Sg. Amazigh) sind eine semitisch-hamitische (Afroasiatische Sprachen) Sprach- und Völkergruppe in Nordafrika, den Kanaren (Guanchen) und West-Ägypten.
Die Mehrheitsbevölkerung Algeriens, Marokkos und Tunesiens ist berberischer Herkunft, aber seit dem 7. Jahrhundert zunehmend arabisiert worden, so dass heute nur noch kleinere Teile der Bevölkerung dieser Länder als berberisch angesehen werden. Berber gibt es auch in Libyen, Mauretanien, Ägypten und einigen westafrikanischen Staaten, vor allem im Niger, Tschad und Mali.
Kultur
Die Berber sind mutterrechtlich organisiert. Mit Ausnahme der Tuareg sind die Berber sesshaft. Das berberische Nomadenvolk der Tuareg hat eine eigene, aus dem altlibyschen bzw. phönizischen Alphabet entwickelte Schrift, das Tifinagh. Sie besitzen einen eigenen Kalender, der fast ganz in Vergessenheit geraten ist. Ihre Zeitrechnung fängt um 950 v. Chr. an. Dieses Datum entspricht der Thronbesteigung eines "Berberkönigs", Scheschonq I. (Libyer, altägyptisch "libu"), in Ägypten (dieser gründete die Dynastie der Bubastiden, nach ihrer Hauptstadt Stadt Bubastis im Nildelta genannt.
Geschichte der Berber - Von den Berberdynastien des Mittelalters zum Maghreb der Neuzeit, Jörg-Dieter Brandes, Casimir Katz Verlag 2004, ISBN 3-925825-87-8
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Berber