5.Kapitel (...und letztes Kapitel?)

So, nun komme ich endlich mal wieder dazu über die Ausbildung zu schreiben.
Es sieht im Moment nicht sehr rosig aus. Alles scheint den Bach runter zu gehen...das Aus ist in Sicht.

7 Monate sind geschafft, doch die Situation auf Arbeit ist nach wie vor angespannt, eigentlich schlimmer als nie zuvor.

Mein Mann macht weiterhinhin Überstunden, springt ein wenn jemand fehlt, macht die Drecksarbeit...er ist eben ein typischer Lehrling. Gut und schön. Damit hat er sich abgefunden.

Doch wird er in letzter Zeit nur noch rumgestossen. Hol dies, mach das, tu jenes...und das was ihm eigentlich aufgetragen wurde konnte er nicht erledigen. Am Ende heißt es dann: Dies ist falsch, du machst das nicht richtig, du bist zu blöd dazu (natürlich sind es alles Dinge, die er nie zuvor gemacht hat). Fehler werden grundsätzlich auf ihn geschoben.

Am schlimmsten ist die eine Kollegin (sie ist mit dem Meister zusammen und spielt sich auf, als sei sie die Chefin persönlich). Sie springt eigentlich mit allen so rum, aber keiner geht zum Chef und beschwert sich und wenn dann jemand sich doch beschwert, fallen einem die anderen in den Rücken. Unser Chef ist von dieser Person so unglaublich begeistert und will nichts negatives über sie hören. Sie hat schon 2 andere Köche rausgeekelt..z.B. Essen versalzen, Lügen verbreitet etc. Ein Koch hat dann gedroht sie umzubringen...der ist dann natürlich geflogen. Aber auf gut deutsch: Sie ist ein Mistvieh. Sie ist erst 24. Aber hat eben eine große Fresse.

Zu meinem Mann meinte sie, er hätte das zu tun, was sie ihm sagt und er hätte nicht zu diskutieren und keine Zwischenfragen zu stellen. Schließlich hätte er einer Vorgesetzten Respekt zu zeigen. Das sie dieses Wort überhaupt kennt?

Mein Mann hat seit Wochen kaum was gegessen und immer wieder über Bauchschmerzen geklagt. Zuerst habe ich diese Schmerzen nicht verstanden, oranisch war laut Doc. alles ok. Nun denke ich, dass es wohl wegen der Arbeit ist.

Wie gesagt eskalierte die Sache am Donnerstag. Es gab einen Streit und mein Mann ging zum Chef und versuchte die Sache zu klären. Natürlich klappte das nicht, denn dieser meinte nur, dass mein Mann Lehrling sei und auf die Dame hören müsste. Er könne sie ja nicht entlassen, nur weil eine einzige Person nicht mit ihr klar kommt. Und schließlich sei es doch mein Mann, der sich nicht ins Team integriert, zu ruhig ist und seine Arbeit verweigert. Wie sich mein Mann, der sich ja keiner Schuld bewusst war, weil er ja immer gemacht hat, was die ihm gesagt haben, gefühlt hat, könnt ihr euch denken. Er sagte dem Chef dann, dass es so keinen Sinn mehr hätte und er unter diesen Umständen nicht mehr arbeiten kann und kündigt.
Der Chef versprach ihm dann, dass er wieder zu seiner alten Atrbeit, als Küchenhilfe zur Fremdfirma zurück kann, aber sich das noch mal überlegen solle, weil dies eine einmalige Chance sei.
Nun hat mein Mann sich erst mal krank gemeldet und wir wissen nicht weiter. Ich habe die ganze Zeit versucht, ihn zu motivieren und angespornt durchzuhalten, aber so langsam bin ich mir dessen selbst nicht mehr so sicher. Natürlich findet er wohl nie wieder so eine Chance. Aber immerhin muss er so noch 2,5 Jahre aushalten. Und diese Vorwürfe waren schon echt hart.

Am nächsten Tag hat der Chef mit mir gesprochen und mir gesagt, dass er meinen Mann mag, dass er total nett und ein toller Typ ist, aber einfach zu ruhig und das er die Angebote sich zu integrieren geblockt hat. Und das das nicht nur eine Person gesagt hat, sondern das ganze Team es so sieht (wen wunderts?. Ich habe es aber eher so gesehen, dass sie gar nicht versucht haben, ihn aufzunehmen. Zum Beispiel sind sie in Pause gegangen und haben ihn in Pause geschickt, wenn sie wieder da waren. Der Chef meinte, dass mein Mann nicht akzeptiert hat, dort Lehrling zu sein und auf gewisse Leute zu hören. Als ich meinte, dass das nicht so stimmt, das die Arbeit nicht das Problem, sondern wie die mit ihm umspringen. Aber er meinte, mein Mann solle zu dieser Person gehen und sich entschuldigen und ein Angebot zu einem Neuanfang machen. Nun, mein Mannhat auch seinen(tunesischen) Stolz. Jemanden in A. kriechen ist nicht sein Ding und schon gar nicht einer jüngeren Schl...e, die im Unrecht ist.

Nun möchte mein Mann natürlich nicht mehr dahin, ärgert sich aber über die verlorene Zeit und die vertane Chance. Und zurück als Küchenhilfe in der gleichen Firma möchte er natürlich auch nicht. Eine andere Arbeeit zu finden, ist schwer. Und arbeitslos sein, ist natürlich auch schlimm.

Jetzt denke ich, dass er veruchen sollte, den Betrieb zu wechseln, um die Ausbildung wenigstens zu beenden. Aber wer nimmt schon einen Lehrling, der in einer Firma "versagt" hat. Und außerdem weiß ich gar nicht, ob das möglich ist.
Die andere Sache, ist dass ich es blöd finde, dass sie immer ohne Strafe davon kommt und sich noch dazu ins Fäustchen freut, wenn sie es wieder geschafft hat jemandem zu schaden.
Da mein Mann nicht mehr zur Arbeit gehen will, habe ich zu ihm gesagt, soll er versuchen wegen Mobbing krank zu feiern. Dann habe ich schon versucht im Betrieb (großes Krankenhaus) einen AzubiVerantwortlichen zu finden, sowas müsste es doch geben. Zum Betriebsrat zu gehen, hat glaube ich keinen Sinn, denn das ist die Frau vom Chef.
Vielleicht kann uns ja jemand Tipps zum Thema Mobbing geben.

So, das war es erstmal von uns.


Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann,
warte ich lieber darauf,
bis ich das bekomme, was ich haben will!!!