Ich denke eine Mischehe ist doch öfter auf Liebe aufgebaut, es sei denn, es sollte der Bezness fall eintreten.
Meinst du? Die Frage ist aber, wie hoch ist der Anteil der "Beznesser"? Und was ist eigentlich Bezness genau? Wo verlaufen die Grenzen? Ist ein Beznesser nur jemand, der z.B. Geld von der Frau verlangt, sie davon überzeugt ein Haus in Tunesien zu bauen (das später dann ihm gehört), oder ist ein Beznesser auch jemand der einfach Tunesien um jeden Preis verlassen möchte? Und sich zu verlieben ist nicht schwer. Die Gefühle sind vielleicht nicht einmal gespielt. Der Gedanke ist einfach: wenn es schief geht, dann kann ich ja immer noch eine Tunesierin heiraten. Viele Tunesier denken einfach ganz pragmatisch: Hauptsache mal nach Europa. Da kann nur alles besser werden... Ihr versteht vielleicht diese Denkweise nicht - und könnt sie auch nicht verstehen, weil ihr in einer anderen Welt bzw. Kultur aufgewachsen seid. Mit Liebe und Gefühlen wird oft sehr pragmatisch umgegangen. Und bitte verurteilt das nicht! Es ist einfach eine andere Einstellung! Genau so würde sich eine tunesische Frau zu einer Hochzeit mit einem fast unbekannten Mann (Tunesier) entscheiden. Ist das dann auch eine Beznesserin? Der Mann bietet ihr in diesem Moment eben die Möglichkeit, selbstständig zu werden, eine Familie zu gründen, die mehr oder weniger große Armut hinter sich zu lassen und nach Europa zu gehen. Der Verstand sagt ihr, dass sie es tun sollte. Arabischer Pragmatismus. Aber eines dürft ihr auch nicht vergessen: richtige Zwangsehen, wie sie z.B. in der Türkei noch oft vorkommen, gibt es nur sehr sehr selten in Tunesien. Wenn die Frau wirklich nicht möchte, dann wird sie auch nicht gezwungen. LG, annadi