mal ganz ehrlich - so gewaltig ist der unterschied selbst dann nicht (dickes kompliment an schnegge übrigens! hast m.e. des pudels kern getroffen!).
dieses "nur-die-liebe-zählt"-syndrom gibt es doch hier primär auch erst, seit die 68er die lage entspannt haben. ich kenne reichlich paare, die vor dieser zeit geheiratet haben und wo man deutlich merkt, es ging um die wirtschaftliche absicherung und den "guten ruf" - von liebe war da wenig die rede. und ich kenne auch genug paare, die nur noch deswegen zusammen sind, weil die frauen einfach wahlweise angst hatten oder schlicht unfähig waren, ohne einen "ernährer" über die runden zu kommen und den schritt in die unabhängigkeit (=trennung) zu wagen.
meine mutter jault mir heute noch die ohren voll, dass ich mir doch um himmelswillen jemanden suchen solle, der mich im alter "versorgt" - weil sie nicht begreifen kann, dass ich im gegensatz zu ihr eben doch durchaus im zweifelsfalle das alleinleben einer zweckehe vorziehe bzw. meine beziehungen nach dem gefühlsfaktor wähle, sogar wenn sie offensichtlich keinen ewigkeitsanspruch haben.
und ich erinnere mich noch gut an viele frauen in meinem alter, die mir zu meinem "mut" gratulierten, als ich die trennung von meinem ehemann vollzog, da waren einige, denen die sehnsucht nach freiheit aus den augenwinkeln blitzte, aber die angst vor materiellen engpässen oder um das geliebte, deutsche eigenheim hielt sie fest, in etwas, das längst tot war.
mit der fortschreitenden globalisierung und den besseren bildungschancen für frauen wird das versorgungsehemodell auch in TN rückläufig werden, davon bin ich absolut überzeugt.
ausnahmen bestätigen natürlich wie immer auf beiden seiten die regel.