ich persönlich denke, das das Thema Religion zu sehr in den Mittelpunkt einer bikulturellen Ehe gerückt wird. Das mag am Anfang der Beziehung Interesse sein, was aber auch zu einer Art Zwang werden kann, wenn man sich nämlich auf diesen Aspekt fixiert und all die anderen und meiner Meinung nach wesentlicheren Punkte in einer Partnerschaft hintenanstellt und/oder nicht richitg wahrnimmt. Da lernt Frau "Ihn" kennen, verliebt sich und nun wird Stück für Stück versucht, das arabische Wesen nebst Religion etc. zu ergründen und ihm zur Freude begonnen, arabisch zu kochen, der Koran gelesen und alles was man über das Verhalten einer "guten" Ehefrau eines Muslimen in die Finger oder Tastatur kriegen kann. Und es funzt am Anfang sicherlich. Bis... ja bis Frau drauf kommt, das er sich ja eigentlich anders verhalten müsste. Sie sieht ihn kritischer und wundert sich. Es ist immer noch derselbe Mann, aber: kein Vorzeigemuslim sondern ebenso wie die meisten Christen ein Anhänger seiner eigenen Religion, deren Regeln aber dem Alltag geopfert werden wo es passt. Wenn diese Beziehung nun scheitern würde.. wäre die Religion schuld? Ich denke nein. Es wäre die unterschiedlichen Erwartungen, die unrealistischen Ansprüche und eine rosa Dunstwolke, die zeitweise Blindheit verursacht hat und verhinderte, das beide erstmal das in einander sehen sollten, was sie von Natur aus sind: 2 Menschen ... Männlein und Weiblein und mit all deren guten und schlechten Eigenschaften und Wünschen bezüglich der Zukunft und der Liebe. Nur wer dauerhaft in der Lage ist oder zumindest ernsthaft daran arbeitet, andere Menschen so zu nehmen und zu akzeptieren wie sie sind und nicht wie man sie gerne hätte, wird meiner Meinung nach glücklich werden können in einer Beziehung. Gleiche Rechte und gleiche Pflichten für jeden ... damit wäre schon vielen Problemen von Anfang an der Nährboden entzogen.
Hatte geraden meinen philosophischen Moment der Woche..
Wenn nicht Meinung gegen Meinung offen gesagt wird läßt sich die bessere nicht herausfinden.