Hier ist der entsprechende Auszug aus der Lutherbibel von 1545, das alte Deutsch sollte soweit verständlich sein:
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1VND er zeiget mir einen lautern strom des lebendigen Wassers / klar wie ein Christal / der gieng von dem stuel Gottes / vnd des Lambs / 2mitten auff jrer gassen. Vnd auff beiden seiten des stroms stund holtz des Lebens / das trug zwelfferley Früchte / vnd brachte seine Früchte alle Monden / vnd die Bletter des holtzs dieneten zu der gesundheit der Heiden. 3Vnd wird kein Verbantes mehr sein / vnd der stuel Gottes vnd des Lambs wird darinnen sein / vnd seine Knechte werden jm dienen 4vnd sehen sein Angesicht / vnd sein Name wird an jren stirnen sein. 5Vnd wird keine nacht da sein / vnd nicht bedürffen einer Leuchten / oder des liechts der Sonnen / Denn Gott der HERR wird sie erleuchten / vnd sie werden regiern von ewigkeit zu ewigkeit.
6VND er sprach zu mir / Diese wort sind gewis vnd warhafftig / Vnd Gott der HErr der heiligen Propheten / hat seinen Engel gesand zu zeigen seinen Knechten / was bald geschehen mus. 7Sihe / ich kome balde. Selig ist der da helt die wort der Weissagung in diesem Buch.
8Vnd ich bin Johannes / der solchs gesehen vnd gehört hat. Vnd da ichs gehöret vnd gesahe / fiel ich nider an zu beten zu den füssen des Engels / der mir solchs zeiget. 9Vnd er spricht zu mir / Sihe zu / thu es nicht / Denn ich bin dein Mitknecht / vnd deiner Brüder der Propheten / vnd dere die da halten / die wort dieses Buchs / Bete Gott an. 10VND er spricht zu mir / Versiegele nicht die wort der Weissagung in diesem Buch / denn die zeit ist nahe. 11Wer Böse ist / der sey jmer hin böse / vnd wer vnrein ist / der sey jmer hin vnrein. Aber wer frum ist / der sey jmer hin frum / vnd wer heilig ist / der sey jmer hin heilig. 12Vnd sihe / ich kome balde / vnd mein Lohn mit mir / zu geben einem jglichen / wie seine werck sein werden. 13Jch bin das A vnd das O / der anfang vnd das ende / der erst vnd der letzte. 14Selig sind die seine Gebot halten / auff das jre macht sey an dem holtz des Lebens / vnd zu den Thoren eingehen in die Stad. 15Denn haussen sind die Hunde / vnd Zeuberer / vnd die Hurer / vnd Todschleger / vnd die Abgöttischen / vnd alle die lieb haben vnd thun die Lügen. 16JCH Jhesus habe gesand meinen Engel / solchs euch zu zeugen an die Gemeinen / Jch bin die wurtzel des geschlechts Dauid / ein heller Morgenstern. 17Vnd der Geist vnd die Braut sprechen / Kom. Vnd wer es höret der spreche / Kom. Vnd wen dürstet / der kome / Vnd wer da wil / der neme das wasser des Lebens vmb sonst. 18JCH bezeuge aber alle / die da hören die wort der Weissagung in diesem Buch / So jemand dazu setzet / So wird Gott zusetzen auff jn die Plagen / die in diesem Buch geschrieben stehet. 19Vnd so jemand dauon thut von den worten des Buchs dieser Weissagung / So wird Gott abthun sein teil vom Buch des Lebens / vnd von der heiligen Stad / Vnd von dem / das in diesem Buch geschrieben stehet. 20Es spricht der solchs zeuget / Ja / Jch kome bald / Amen / Ja kom HErr Jhesu. 21Die Gnade vnsers HErrn Jhesu Christi / sey mit euch allen. Amen.
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Ich gebe zu, daß sich hier Anlaß zu allerlei Interpretationen bietet (mehrere Personen, die sprechen, doch erst in Satz 16 wird Jesus explizit genannt, aus dem Kontext ist zu erkennen, daß in Satz 9 und 10 der Engel spricht, zu dessen Füßen sich Johannes befindet -> Satz 8, selbst Satz 16 kann semantisch eine indirekte Rede sein, in der der Engel die Worte des Jesus zitiert), man müßte eventuell einmal einen Text heranziehen, der noch älter ist (griechisch/lateinisch), dazu habe ich aber leider hier nicht die Mittel. Womöglich findet ja jemand im Internet auch eine Arbeit eines Theologen zu diesem Abschnitt, der da nähere Aufklärung bieten kann, ich jedenfalls bin dazu sicherlich nicht qualifiziert und will es auch gar nicht sein; ich habe mich hier lediglich auf die rein sprachliche Ebene beschränkt, das spritistische/theologische Element interessiert mich nicht. :-)