@Claudia

versuche bitte erst einmal die lage gründlich zu verstehen, und erst dann zu entscheiden, ob du den Kopf schütteln möchtest- wobei es bei so einem emotionalen Thema wenig hilfreich wäre mit Kopfschütteln zu antworten.

Damit keine Missverständnisse entstehen: Ich glaube nahezu alle Teilnehmer dieses Forums, insbesondere die Muslime, verurteilen die Ausschreitungen, die es in einigen islamischen Ländern gegeben hat.

Die Kernfrage lautet: Ist es in Ordnung, dass der hochgeachtete Prophet von 1,3 Milliarden Muslimen als Terroristen mit einer Bomobe auf dem Kopf in den Massenmedien propagiert wird?

Um diese Frage geht's hauptsächlich - nicht um die Pressefreiheit. Nun erfreulicherweise herrscht Einstimmung darüber, ob in Europa oder anderswo, dass diese Veröffentlichungen mehr als menschenverachtend und geschmacklos waren. Schön. Das problem ist jetzt: Hat eine dänische Regierung, die ja ihr Land nach Außen representiert, die Güte und den Stolz, sich für diesen Vorfall, wenn auch nur informell, zu entschludigen? Darum geht's. Die dänische Regierung lehnt bisher jede Art von Entschuldigung ab.

Die Veröffentlichung fand im letzten Jahr statt. Warum die Reaktionen also erst jezt? Weil es so lange gedauert hat, bis die verantwortlichen in Dänemark, den Muslimen Aumerksamkeit geschenkt haben. Anfangs hat die dänische Regierung dem Protest muslimischer Verbände eine Abfuhr erteilt. Dann kam die Pilgerfahrt, der Hadj, dazwischen. Erst die Boykott-Aufrufe haben Wirkung gezeigt. Erst dann war der dänische Regierungschef Rasmussen bereit, sich mit Botschafter islamischer Länder zu treffen.

Rassmussen stützt seine Regierung auf eine rechts-extreme Partei, die immerhin 14% der Bevölkerung vertritt. Die Voritzende dieser Partei hat die Muslime Dänemarks, in aller Öffentlichkeit, als Krebsgeschwür bezeichnet. Wenn man dies bedenkt, kann man nachvollziehen, warum sich Rasmussen nicht entschuldigen möchte. Er kann es sich nämlich nicht leisten [Wink]

Was wäre in Europa los gewesen, wenn das gleiche mit einem Davidstern geschehen wäre, oder wenn man den Papst mit einem Hakenkreuz dargestellt hätte?

Diese Karikaturen sind eindeutig rechts-extrem und sind als solche zu verurteilen. Mit Pressefreiheit haben sie nichts zu tun - Gott sei Dank nicht. Die Pressefreiheit sollte kein Freibrief für Verunglimpfung und Verläumdung sein.

LG
[winken1]
P.