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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#23989
05/02/2006 03:51
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Prinz
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würde gerne zu diesem Thema auch was los werden ... Das ganze sieht für mich so aus: "Erst über eine Milliarde Menschen provozieren und dann sich hinter der Pressefreiheit verstecken" .. ich meine, das ganze klingt wie ein schlechter Witz Der gute Mann, der diese Karikaturen zugelassen hat, wusste ziemlich gut bescheid. Das war keine plötzliche Meinung, die er frei äußern wollte .. Er wusste mit wem er es zu tun hat, und dass die muslimische Welt immer noch unter den folgen des Kolonialismus leidet: Autokratie, mangelnde Bildung, mangelnde Infrastruktur, Fanatismus usw... Er wusste ziemlich gut bescheid über die Krisenregionen in der islamischen Welt, über das Verhältnis der Muslime zu ihrer Religion usw... Und trotzdem hat der gute Herr die Bilder in Umlauf gebracht - nicht einmal die damaligen Kolonialherren haben so etwas gewagt. Bestimmt nicht weil er die Freiheit der Presse unterstreichen wollte. Eins ist klar: Er wird seine Gründe gehabt haben, und die wird er vorher ziemlich gut klakuliert haben. Wenn er jedoch wirklich nur der Freiheit der Presse zu Liebe gehandelt hat, möchte ich ihn bitten, Zeichnungen von Bush, Blair und Co. zu machen, wo diese mit Maschinengewähren auf irakische Kinder schießen. Oder eben das gleiche bei Sharon und einem palestinensischen Kind - Das wäre doch auch Presse Freiheit - oder irre ich mich etwa? Von wegen gewalt. Mir tun die harmlosen Muslime, die Stofftücher vor laufenden Kameras anzünden mittlerweile echt leid, als Gewaltäter bezeichnet zu werden. Dabei ist ihre angebliche Gewalt vergliechen mit der eines B52 Bombers garantiert ohne jegliche Bedeutung. Nur ein B52 wird im Fernseher, so gezeigt, als würde es sich um ein Videospiel handeln - das macht den Unterschied - oder irre ich mich etwa? LG, Prinz
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#23990
05/02/2006 10:23
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Hallo, es beringt absolut nichts, wenn man jetzt Sturr ist und mit gewalt droht. Dies bringt den Muslimen nichts, dies bringt den Dänen und auch uns nichts. Es leiden schon genug Menschen, Kinder und Frauen an den Folgen von Kriegen, Religiösen Auseinandersetzungen usw..
Es werden täglich so viele Menschen mit einer Karrikatur durch den Kakau gezogen.
Was sagt der Iran zu Israel? Was sagen die Palästinenser zu Israel und umgedreht? Wenn man bei allem was täglich auf der Welt passiert, so einen Aufstand macht, dann kann man wirklich bald nur noch mit einer Waffe durch die Straßen laufen.
Was bringen Boykottaufrufe nichts, nur den kleinen Schadet es, aber nicht den großen. Schaut euch die Boykottaufrufe an wenn es um Amerikanische Produkte geht, hat dies je etwas gebracht?
Die USA haben genau so weiter gezogen wie sie begonnen haben.
Claudia
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#23991
05/02/2006 11:34
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fritzi
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Zitat: Wenn er jedoch wirklich nur der Freiheit der Presse zu Liebe gehandelt hat, möchte ich ihn bitten, Zeichnungen von Bush, Blair und Co. zu machen, wo diese mit Maschinengewähren auf irakische Kinder schießen. Oder eben das gleiche bei Sharon und einem palestinensischen Kind - Das wäre doch auch Presse Freiheit - oder irre ich mich etwa?
ja, genau!! das sollen sie!
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#23993
05/02/2006 14:26
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Dänisches Konsulat in Beirut in Brand gesetzt Sonntag 5. Februar 2006, 13:58 Uhr Beirut/Dschalabad (AFP) - Aus Protest gegen die Veröffentlichung der umstrittenen Mohammed-Karikaturen haben Demonstranten das Gebäude des dänischen Konsulats in der libanesischen Hauptstadt Beirut in Brand gesetzt. Zuvor hatte die Polizei eine Demonstration mehrerer tausend Menschen vor dem Konsulat gewaltsam aufgelöst. Die Menge griff daraufhin Häuser und Geschäfte im christlichen Stadtviertel Aschrafieh an. In Afghanistan forderten über tausend Menschen den Abzug des dänischen Kontingents der NATO-Schutztruppe ISAF. Die Bundesregierung beobachtet die ANZEIGE Gewalteskalation im Karikaturenstreit "mit größter Sorge". Vor dem dänischen Konsulat gingen die Beamten mit Schlagstöcken und Tränengas gegen die Demonstranten vor. Einigen Teilnehmern gelang es aber, den Sicherheitskordon zu durchbrechen und das Gebäude in Brand zu stecken. Nach Krankenhausangaben wurden 28 Menschen verletzt. Die Demonstranten waren einem Aufruf der Nationalen Bewegung für die Verteidigung des Propheten Mohammed gefolgt. Im christlichen Stadtviertel Aschrafieh warfen die Demonstranten Steine auf Gebäude und schlugen Fenster ein, Autos wurden umgestürzt. Am Samstag waren die bereits die dänische und die norwegische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus in Brand gesetzt worden. Dänemark warf der syrischen Regierung vor, die Vertretung nicht ausreichend geschützt zu haben. Norwegen kündigte an, seine Diplomaten aus Syrien abzuziehen. Bewohner der afghanischen Stadt Mehtarlam nahe Kabul zogen durch die Straßen, verurteilten in Sprechchören Dänemark und verlangten eine harte Bestrafung der für die Veröffentlichung der Karikaturen Verwantwortlichen. In der nordafghanischen Stadt Kundus, wo auch Bundeswehrsoldaten stationiert sind, kam es zu ähnlichen Protesten. Die EU verurteilte die Übergriffe auf europäische Einrichtungen in islamischen Ländern scharf. "Noch haben wir keinen Kampf der Kulturen, aber wir sind vom angestrebten Dialog weiter entfernt als gewünscht und weiter als notwendig", sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) auf der Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik. Dabei bekräftigte er die Haltung Deutschlands, dass die Presse- und Meinungsfreiheit als elementare Bestandteile der Demokratie "unverrückbar" seien. http://de.news.yahoo.com/05022006/286/daenisches-konsulat-beirut-brand-gesetzt.html
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#23996
05/02/2006 18:45
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Ich denke das man bei solchen Themen auch mal etwas zurück treten sollte, was bringt es denn Botschaften anzubrennen usw.? Wenn wir immer gleich auf alle Muslime los gehen würden, z.B. Geiselnahme im Irak dann würde es aber sehr schlimm werden. Moslem-Verbände fordern Freilassung deutscher Geiseln Sonntag 5. Februar 2006, 12:21 Uhr Hamburg (AFP) - Die größten moslemischen Verbände Deutschlands haben die Entführer der im Irak verschleppten deutschen Ingenieure Thomas Nitzschke und Rene Bräunlich zur Freilassung ihrer Geiseln aufgerufen. "Lassen Sie die Geiseln sofort frei. Es ist bedauerlich, dass Religion wieder einmal missbraucht und der gesamte Islam in Misskredit gebracht wird", schrieb der Vorsitzende des Islamrats für Deutschland, Ali Kizilkaya, in der "Bild am Sonntag". Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) appellierte erneut an die Entführer, Kontakt mit den deutschen Behörden aufzunehmen. Der stellvertretende Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs, Mustafa Yeneroglu, sagte: "Dass zwei Menschen entführt wurden, die durch ihre Arbeit dem Irak wirtschaftlich geholfen haben, zeigt die Absurdität der Tat." Der Präsident der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), Ridvan Cakir, appellierte: "Die Entführung hat mit dem Wesen unserer Religion nicht das Geringste zu tun. Ich appelliere an die Entführer, die beiden Deutschen umgehend freizulassen." Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Nadeem Elyas, erklärte: "Es gibt keine Vernunft auf der Welt, die eine Entführung rechtfertigen kann. Das deutsche Volk ist dem irakischen in Freundschaft verbunden - schließlich war es die Bundesrepublik, die damals den Irak-Krieg ablehnte." Außenminister Steinmeier sagte, er hoffe, dass die Entführer seine am Freitag ausgestrahlte Videobotschaft als Gesprächsangebot verstünden "Wir haben über viele Tage versucht, Kontakt zu den Tätern aufzunehmen, das ist uns nicht gelungen", sagte er im Deutschlandfunk. Deshalb habe es den Appell gegeben, die beiden Männer freizulassen, "jedenfalls sofort Kontakt aufzunehmen zu den bundesdeutschen Behörden". Steinmeiers Appell war vom arabischen Sender El Dschasira ausgestrahlt worden. Das Auswärtige Amt bemühe sich darüber hinaus, Kontakte mit Organisationen und Autoritäten der Region herzustellen, sagte Steinmeier. Er freue sich, dass die Arabische Liga sich sehr kooperativ gezeigt und einen Appell an die Entführer ausgesandt habe, die Deutschen so schnell wie möglich wieder freizulassen. http://de.news.yahoo.com/05022006/286/moslem-verbaende-fordern-freilassung-deutscher-geiseln.htmlClaudia
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#23997
06/02/2006 11:39
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Zizou
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Zitat: Ich nehme dir nicht übel, dass du die leichte Ironie dieses Kommentars offenbar nicht als solche erkannt hast, khuya... [Wink] Aber mit 7raam und 7laal sollte man dennoch nicht spaßen. Und was frei und mutig ist, darüber gibt es sehr verschiedene Ansichten... ar-rabbi ma3ak [winken3]
Amen Schwester Nela. Nun ja Danke für die Großzügigkeit, denn ich kann mit dieser Ironie recht wenig anfangen, sorry. Auch Mario Barth war keine Hilfe in Punkto Mut und Ehrlichkeit sind von wegen relativ, 7lal und 7ram zu erwähnen ist plötzlich tabu. Na ja ich hab ein berühmtes Sprichwort bei uns in Tunesien bzw. in Tunis zitiert ohne die Absicht gleich ein Muftis-Institut zu gründen . Is aber net deine Schuld, du hast schließlich vom Sprichwort nie wat gehörst. Mit 7lal und 7ram darf man net spaßen klar, darf mans mit deinem Propheten etwa??? (brauchst du net zu beantworten).
Nun zurück zum Studio... Prinzipiell geht es hier um einige kritische Aspekte. Die Doppelmoral im Umgang mit Meinungsfreiheit ist in diesem Zusammenhang besonderes hervorzuheben. Denn genau diese Meinungsfreiheit die hoch und heilig von Möchtegern-Humanprediger gepriesen wird musste der damalige Bundestagspräsident der CDU-politiker Dr. Philipp Jenninger mit seinem Posten bezahlen. Jürgen Mölleman hatte mehr pech und musste gar mit seinem Leben abdanken.
Ironie des Schicksals genau diese Möchtegern-Verfechter der Sittenwiedrigkeit zögerten nicht im Geringsten die Moral-Alarmglocken zu leuten als ihre "gleichgesinnten" aus dem gegnerischen Lager, die Talibans, die Welt auf die drohende Hungernot im Lande mit der Schändigung der Budha-Statuen aufmerksam machten.
Damit ist nicht genug, denn einmal mehr zeigt der Westen wohl oder übel sein wahres Gesicht und möchte ernsthaft seine arrogante Haltung als wahre Münze für menschliche Werte verkaufen, findet jedoch verständlicherweise keine Abnahmer. Ganz im Gegenteil zu alldem werden den Dänen ihre Tonnen an Fleisch- und Milchprodukte dankend nach Rotterdam und Hamburg zurüchverschifft wenn nicht bereits vorher alles entsorgt wurde. Und nicht zuletzt schafft es eine Zeitung wenn nicht in einem Tag dann meinertwegen in 10 Tagen das, wovon manche Jahrelang nicht zu ertäumen wagen, was Bewegung der Massen betrifft.
Die Moral der Geschicht, im Gundgesetz ist zwar fest verankert, die Würde des "Menschen" sei untastbar, fragt sich nur noch, wer Mensch und wer nicht? In diesem Sinne alles wird gut und schlimmer gehts nimmer.
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#23999
07/02/2006 00:34
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Zizou
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Sharon Susu? Sage mal hast du wirklich kein besseres Beispiel auf Lager? Ich hab nicht mal Mitleid mit Saddam, geschweige der blutigen hand von knapp 20000 Zivilisten in Sabra wa Chatilla 1982. Entschuldige aber das ist definitiv ein Eigentor.
Egal, aber du verstehst mich vollkommen falsch. Ich bin nämlich nicht dabei irgendetwas zu verteufeln, ich erhebe die kritische Stimme versus eines entscheidenden Punktes bzgl. Koexistenz.
Wir sind gewiss arm, und wir erfüllen lückenlos die Kriterien bzw. die Clichés einer dritten Welt. Das heißt aber noch lange nicht, dass die auto-proklamierten Weltführer grünes Licht dafür haben, aus und mit uns das zu machen oder zu lassen, was und wie es denen lieb ist.
Es gibt Maßstäbe für ein Zusammenleben, und die müssen sowohl vom starken als auch vom schwachen aufrecht erhalten werden um nicht im Dschungel- Gesetz sich zu verfangen.
Und dafür müssen Voraussetzungen geschaffen werden von beiden Seiten, um die gemeinsamen Nenner an Ziele zu erreichen.
Aber um dies zu erreichen meiner Meinung nach, soll jeder bei sich anfangen und sich selber mal zum Einen kritisch betrachten und zum Anderen kritik akzeptieren. Allerdings Dank unseres Egos sind wir hiervon weit entfernt.
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#24000
06/02/2006 13:52
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Zitat: soll jeder bei sich anfangen und sich selber mal zum Einen kritisch betrachten und zum Anderen kritik akzeptieren
Wer schiesst hier Eigentore? Ich ziele mehr auf Hunde - die bellen so schön, wenn getroffen.
Ich heisse übrigens Susanne, nicht Susu, falls dir das entgangen ist. Dummerweise habe ich jetzt ein Versprechen gebrochen, das ich mir selber gegeben hatte - nämlich das, dir nicht mehr zu antworten. Aber deine Vorlage schrie geradezu danach. Ich hoffe, das passiert mir nicht noch einmal.
Susanne
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#24001
06/02/2006 14:30
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Sehr geehrte Frau Susanne,
ich führ hier kein Krieg, ich weiss nicht wo dein Problem liegt. Ich hab mein Recht auf freie Meinungsaußerung ausüben wollen, falls es dir entgangen ist, was wohl manchen nicht gefällt.
Im übrigen haben wohl andere auch von ihrem Recht Gebrauch gemacht, und wiederum anderen hats bei Leibe alles andere als gefallen.
Nu ja zu meiner Vorlage, kannst du mir zeigen wo ich das Prinzip der autokritik widersprochen hab? Weil ich nämlich zufällig behauptete, wir seien arm und erfüllen die Bedingungen einer 3. Welt... Abgesehen davon geht es hier um Doppelmoral, worauf manche wohl extrem schlecht anzusprechen sind.
Falls Sharon dein Prophet ist, sorry dass ich den Massaker von 1982 erwähnt hab, er ist nämlich selber stolz drauf, ich hab da nix neues erfunden.
Ich kann nix für wenn du nicht verstehst oder verstehen kannst oder gar verstehen willst...
PS.: kannst du mir bitte ein Gefallen tun falls du deine Inquisition voran zu treiben gedenkst. Beschränke dich bitte nur auf ein bestimmtes Thema und bleib dabei anstatt eine Masche nach der anderen zu ziehen und ins Chaos zu geraten. Das wird uns allen Helfen.
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#24002
06/02/2006 16:09
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Montag, 6. Februar 2006 Am Anfang stand ein Buch Erfundene Veröffentlichungen Akhmad Akkari, Sprecher von 21 dänisch-muslimischen Organisationen, bestätigte, den ursprünglichen 12 bei Jyllands-Posten abgedruckten Mohammad-Cartoons noch drei hinzugefügt zu haben, "um einen Einblick in die hasserfüllte Stimmung gegen Moslems in Dänemark" zu verdeutlichen. Das erklärte Akkari gegenüber "Brussels Journal", einer Vereinigung europäischer Journalisten, die sich nach eigenen Angaben gegen die "Konsens-Kultur im heutigen Europa auflehnen; Freiheit, Wissen und Wahrheit anstreben". Akkari kennt angeblich nicht den Ursprung der drei zusätzlichen Bilder. Sie seien dänischen Moslems anonym zugeschickt worden. Er weigert sich allerdings, die Namen der Empfänger zu nennen. Der Sturm um die Karikaturen brach nicht sofort aus. Ursprünglich wurden 12 Bilder im September in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" abgedruckt. Vorausgegangen war dem das Bemühen eines Autoren, der ein Kinderbuch über das Leben des Propheten Mohammed geschrieben hatte und dafür einen Zeichner suchte – aber keinen fand. Im Islam ist es verboten, den Propheten bildlich darzustellen, und die dänische Künstlerszene war nach dem Mord an dem niederländischen Islamkritiker Theo van Gogh verschreckt. So wandte sich die größte dänische Zeitung an namhafte Karikaturisten mit der Bitte um bildliche Darstellungen des Propheten. Zwölf folgten der Aufforderung, Ende September 2005 veröffentlichte "Jyllands-Posten" die Zeichnungen – und das ursprüngliche Projekt mutierte zu einem gewaltigen Politikum. Eine Gruppe extremistischer Moslems in Dänemark, deren Gesamtzahl die dänische Journalistin Hana Foighel auf "weniger als tausend" schätzt, bereitete eine 43 Seiten lange Broschüre vor, mit der sich die Gruppe auf Reisen nach Ägypten und Libanon begab, um der arabischen Liga, Akademikern, Religionsführern und dem Großmufti von Ägypten die angebliche "Hasskultur der Dänen zu beweisen". An der Spitze der Delegation stand Ahmed Abdel Rahman Abu Laban. Die Washington Post zitierte den "prominenten Imam" im vergangenen August mit den Worten: "Die Dänen fürchten, im größeren europäischen Ozean zu verschwinden. Sie ließen dafür die Immigranten den Preis bezahlen. Moslems machten sie zu ihren Sündenböcken." Diese Broschüre aber enthält nicht nur die 12 abgedruckten Darstellungen des Propheten, darunter die mit einem zur Bombe stilisierten Turban. Abgebildet sind da auch die drei hinzugefügten Bilder und weitere satirische Seiten der Jyllands-Posten. Ein Bild zeigt den Propheten mit Schweineschnauze, wie er in ein Mikrophon singt, eine Kritzelzeichnung beschreibt ihn als pädophilen Dämonen und eine besonders schlimme Karikatur zeigt einen am Boden knienden betenden Moslem, den gerade ein Hund besteigt. Neben arabischen Erklärungen und dänischen Zeitungsausschnitten sind in der Broschüre abstrakte Bilder von Klee und der Mona Lisa wiedergegeben. Die dänische Bildunterschrift unter der "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci belehrt die Leser, dass eine gewisse Loge "seit tausenden Jahren" wisse, dass es sich hierbei um eine Abbildung des Propheten Mohammed handle. Die dänische Zeitung "Ekstra Bladet" besitzt eine Kopie dieser Broschüre und hat sie ins Internet gesetzt. Es gibt inzwischen auf dutzenden Internetseiten Abbildungen der zwölf ursprünglich von "Jyllands-Posten" gedruckten Bilder. Da kann man schnell erkennen, dass die zusätzlichen besonders beleidigenden drei Cartoons nicht von der dänischen Zeitung stammen. "Wie können Sie nur den Propheten als Schwein abbilden"", fragte ein arabischer Journalist bei CNN den dazu geschalteten Redakteur der dänischen Zeitung. Völlig verblüfft antwortete der: "Das haben wir doch gar nicht getan!" Der Araber fällt ihm ins Wort und sagt: "Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Wie können Sie nur das Gegenteil behaupten!" Diese peinliche Diskussion ist als weiterer Beweis dafür, dass in der arabischen Welt die Proteste gar nicht gegen die veröffentlichten Karikaturen von "Jyllands-Posten" gerichtet sind. Gesehen hat die Karikaturen ohnehin kaum jemand. Nur eine jordanische Zeitung wagte, sie nachzudrucken. Die Reaktion der Herausgeber folgte postwendend: ""Die Herausgeber der Wochenzeitung "Shihan" wurden vom Nachdruck der schändlichen Karikaturen des Propheten Muhammad überrascht und verurteilen in aller Schärfe dieses unverantwortliche Verhalten seitens der Redaktion. Es wurde beschlossen: alle Ausgaben der Zeitschrift vom Markt zu nehmen; eine Untersuchung darüber einzuleiten, wer im Verlag für dieses schändliche Verhalten verantwortlich ist. Die Firma wird strenge Maßnahmen gegen jeden ergreifen, der mit dieser Tat in Verbindung steht. Der Vorstandsvorsitzende des Verlags Taba´un Al-Arab beschloss, den Chefredakteur ab dem 2.2.2006 von seinen Aufgaben zu entbinden." Arabische TV-Sender wie Al-Dschasira blenden die Karikaturen aus und selbst CNN verpixelt sie bis zur Unkenntlichkeit. So wirkt allein eine verbale Beschreibung dessen, was in dieser Broschüre enthalten war. Aber das reicht offenbar aus, um 1,3 Milliarden Moslems in eine Rage zu versetzen, an der sich Tausende mit unbeschreiblicher Zerstörungswut beteiligen. Ulrich W. Sahm, Jerusalem http://www.n-tv.de/631124.html
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#24003
06/02/2006 17:11
06/02/2006 17:11
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Montag, 6. Februar 2006 Tote und Verletzte Gewalt wächst weiter Die Welle gewaltsamer Proteste gegen die umstrittenen Mohammed-Karikaturen erfasst immer mehr muslimische Länder. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften wurden am Montag in Afghanistan vier Demonstranten getötet, auch in Somalia kam ein Demonstrant ums Leben. In Teheran warfen aufgebrachte Muslime Steine gegen die österreichische Botschaft, schlugen Fensterscheiben ein und entzündeten Brände. Protestaktionen gab es auch in Indien, Ägypten, Indonesien, Thailand und dem Gazastreifen. Vor dem US-Luftwaffenstützpunkt im afghanischen Bagram wurden nach Angaben der örtlichen Regierung zwei Demonstranten erschossen, als Polizisten rund 2.000 Protestierende mit Schüssen am Vordringen auf das Gelände hindern wollten. In Mihtarlam erschoss die Polizei zwei Demonstranten, nachdem ein Mann aus der Menge heraus auf die Beamten geschossen hatte. Mindestens 19 Menschen wurden bei den Ausschreitungen verletzt. In Kabul setzte die Polizei Schlagstöcke und Gewehrkolben ein, um die Menge aufzulösen. Einige der Demonstranten zogen weiter zum größten US-Stützpunkt und warfen Fensterscheiben ein. Auch auf drei geparkte Fahrzeuge der Schutztruppe ISAF wurden Steine geschleudert. Demonstranten fordern Boykott In der südirakischen Stadt Kut forderten 4.000 Demonstranten ein Ende der diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu allen Staaten, in denen die Karikaturen gedruckt wurden und riefen zu einem Boykott ihrer Produkte auf. Zudem forderten sie den Abzug der dänischen Truppen. Vor dem Gebäude der EU-Kommission in Gaza-Stadt versammelten sich 200 Palästinenser, zahlreiche Jugendliche bewarfen wachhabende Polizisten mit Steinen. In Kairo protestierten mehrere tausend Studenten, in Neu-Delhi ging die Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern gegen mehrere hundert Menschen vor. Auch aus Indonesien wurden Proteste gemeldet. In Surabaya drängte die Polizei Demonstranten mit Warnschüssen vom US-Konsulat zurück, wie Augenzeugen berichteten. In Bossaso in Somalia wurde ein Jugendlicher getötet, als die Polizei eine protestierende Menge mit Schüssen in die Luft zerstreuen wollte. Deutschland setzt auf Deeskalation Deutschland setzt angesichts der Ausschreitungen auf Deeskalation. "Wir dürfen nicht zulassen, dass aus diesem Streit ein Kampf der Kulturen wird", sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) in Berlin. Deutschland werde seine Kontakte in den arabischen Ländern nutzen, um auf eine Deeskalation der Lage hinzuwirken. Bundesregierung und Parteien äußerten Verständnis für die Kritik an den Mohammed-Karikaturen, die Demonstranten in der muslimischen Welt aber zugleich zur Gewaltlosigkeit ermahnt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in Berlin, sie könne die Verletzung religiöser Gefühle zwar nachempfinden. Gewalt sei aber nicht akzeptabel und dürfe kein Mittel der Auseinandersetzung sein. Das Bundesinnenministerium teilte mit, dass die Sicherheitslage in Deutschland unverändert sei. Es gebe keine Hinweise auf ähnliche Fälle in Deutschland. Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) hält angesichts der Unruhen im Nahen Osten Terrorakte auch in Deutschland für möglich. Entsprechende Warnungen seien keine Panikmache, sagte Beckstein im RBB-Inforadio. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz (CDU), sprach sich in der ARD gegen einen Abbruch diplomatischer Beziehungen aus. Auch Vertreter der Muslim-Organisationen versuchten, die Auseinandersetzungen zu deeskalieren. Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Ayyub Axel Köhler, verurteilte sowohl die Herabwürdigung seiner Religion in den Satirezeichnungen als auch die Ausschreitungen in mehreren arabischen Ländern dagegen. In der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" nannte er die Karikaturen "blasphemisch, beleidigend und entwürdigend". Zweifellos müsse man als Moslem dagegen protestieren. Andererseits sei es beschämend, dass sich Muslime zu Ausschreitungen hätten provozieren lassen. "Ich appelliere an alle Muslime, die Gewalt zu stoppen. Sie ist unislamisch." Die Grünen riefen zu "Besonnenheit statt Kulturkampf" auf. Die Pressefreiheit müsse auch um den Preis von Geschmacklosigkeiten verteidigt werden, sagte die Parteivorsitzende Claudia Roth. Aus dieser Freiheit erwachse aber auch Verantwortung. Der türkische Außenminister Abdullah Gül sieht in den umstrittenen Mohammed-Karikaturen Anzeichen für eine allgemein wachsende Feindseligkeit gegen Muslime. Die Anfeindungen, der die muslimische Gemeinschaft in westlichen Staaten ausgesetzt seien, ersetzten zunehmend den Antisemitismus, sagte Gül in Ankara. Dies sei eine sehr gefährliche Entwicklung. Die Ministerpräsidenten von Spanien und der Türkei, José Luis Zapatero und Recep Tayyip Erdogan, riefen in einem Zeitungsbeitrag zu "Respekt und Ruhe" im Karikaturen-Streit auf. Beide bedauerten die "unglücklichen Ereignisse" der vergangenen Tage, schrieben die Regierungschefs in der "International Herald Tribune". Sollte die Situation nicht schnell entschärft werden, könnten alle Seiten nur verlieren. Priester ermordet Unklar blieb zunächst, ob die Ermordung eines katholischen Priesters in der Türkei im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Zeichnungen steht. Der 58 Jahre alte Priester war am Sonntag in der Santa-Maria-Kirche in der Stadt Trabzon am Schwarzen Meer von einem Unbekannten erschossen worden. Papst Benedikt XVI. zeigte sich erschüttert über den Mord. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass das vergossene Blut des italienischen Geistlichen Andrea Santoro zum Keim der Hoffnung für ein aufrichtiges Miteinander zwischen den Völkern werden möge. Auch die türkische Regierung reagierte mit Bestürzung auf die Bluttat. "Wir verurteilen diesen feigen Überfall aufs Schärfste", heißt es in einer Erklärung des türkischen Außenministeriums. Religiöse Toleranz sei in der Türkei, wo die muslimische Mehrheit und Nichtmuslime in Harmonie zusammenlebten, ein charakteristisches Merkmal der Gesellschaft. "Mit dieser Besonderheit ist unser Land in dieser Zeit, in der die These vom "Kampf der Kulturen" an Stärke gewinnt, ein hoffnungsvolles Beispiel dafür, dass Gemeinschaften verschiedener Glaubensrichtungen und Religionen in Frieden zusammenleben können." Der Priester war in der Stadt Trabzon von einem Unbekannten erschossen worden. "Wir haben zurzeit keine Details. Die Ermittlungen haben begonnen", sagte ein Polizeisprecher. Medien berichteten, die Behörden fahndeten nach einem etwa 17 Jahre alten Verdächtigen. Augenzeugen hätten den jungen Mann vom Tatort fliehen sehen. Nach Angaben der Behörden war der Priester in der Vergangenheit wegen angeblicher Missionarstätigkeit bedroht worden. Norwegen will UN-Beschwerde einlegen Norwegen will wegen des Angriffs auf seine Botschaft in Syrien bei den Vereinten Nationen Beschwerde einreichen. Der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg sagte: "Wir verurteilen die Ereignisse von Damaskus scharf. Das ist völlig inakzeptabel. Und wir werden die Frage bei den Vereinten Nationen vortragen, weil dies ein Verstoß gegen internationales Recht ist." Stoltenberg kündigte an: "Wir halten die syrische Regierung für verantwortlich für die Sicherheit der norwegischen Diplomaten und wir werden Schadensersatz von Syrien fordern." Syrien habe bislang zwar sein Bedauern ausgedrückt, sich aber nicht für die Botschafts-Brände entschuldigt. Rücktritt nicht angenommen Im Libanon reichte nach den Ausschreitungen Innenminister Hassan Sabeh seinen Rücktritt ein. Ihm war mangelnde Härte gegenüber den Demonstranten vorgeworfen worden. Allerdings nahm die Regierung das Gesuch zunächst nicht an. http://www.n-tv.de/630882.html
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#24004
06/02/2006 18:44
06/02/2006 18:44
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Hallo Jameleddine, ich kann es verstehen, das es Empörung auslöst, was in dieser dänischen Zeitung gedruckt wurde. Es ist absolut geschmacklos und jeder Künstler oder Publizist hat mE die Pflicht, Taktgefühl bei religiösen Themen walten zu lassen. Merkwürdig das die Bennetton Werbung (Priester küsst Nonne) ohne großes Theater in D verboten wurde und die Plakate quasi über Nacht wieder verschwunden waren. Auch frage ich mich nach Reaktionen auf eine Hitler-Karikatur mit Sharons Gesicht, oder die Jungfrau Maria im Bordell... Die gewalttätigen Reaktionen allerdings kann ich auch wieder nicht verstehen. Diese Zeitung zu boykotieren, den Verleger öffentlich zu kritisieren, vielleicht sogar dänische Produkte nicht mehr zu kaufen - alles richtig aus meiner Sicht. Aber alles was darüber hinaus geht, ist doch sowieso zwecklos und wird für weitere Propaganda contra Islam ausgeschlachtet! Das ist ähnlich wie bei den "satanische"n "Verse"n, das Buch selbst ist dermaßen öde - auch noch ein fiktiver Roman - aber seit die Fatwa über den Verfasser verhängt wurde, war das Buch in aller Munde. Du schreibst: "Aber um dies zu erreichen meiner Meinung nach, soll jeder bei sich anfangen und sich selber mal zum Einen kritisch betrachten und zum Anderen kritik akzeptieren" Da gebe ich dir recht, so wie man Dummes und Geschmackloses aushalten muss ohne gewalttätig zu werden, muss man auch Kritik aushalten können. Die Dänen scheinen die Kritik auszuhalten, einige Moslems allerdings meinen mit Gewalt auf etwas dummes und geschmackloses reagieren zu müssen... Und das finde ich nicht richtig. Hast du mal überlegt einen offenen Brief an den Verleger dieser Zeitung zu senden und Unterschriften dafür zu sammeln?
Hallo fritzi, ich habe es gelesen, denke allerdings der Verfasser schummelt sich da eine eigene Wahrheit zurecht. Die Briten haben mE (egal wo) sämtliche ehemaligen Kolonien so hinterlassen, dass heute noch Chaos dort herrscht! Gruß ines
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#24006
06/02/2006 20:50
06/02/2006 20:50
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Joined: Feb 2004
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Raschidi
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Zitat: warum kommt der Aufstand erst jetzt?
wie ich mitbekommen habe: es wurde in Dänemark rechtlich Schritte geleitet gegen den Verleger. Leider haben sie da keinen erfolg erreicht mit der begrundung "Pressefreiheit" und als Konzequenz haben sie das weiter an die Arabische Welt geleitet. Hier in Deutschland ist das Vorgehen Strafbar und gesetzlich geregelt. Meine meinung Pressfreiheit JA in grosse Schrift, aber bitte nicht auf jeden Preis.
Gestern war eine sehr gute Diskution im TV "bei S.Christiansen"
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5200342_REF1_NAV_BAB,00.html
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#24007
06/02/2006 23:47
06/02/2006 23:47
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Zizou
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Moin Ines
gewiss funken wir beide auf benachbarte Wellenfrequenzen. Allerdings angesichts der täglichen "Amerikanischen Cowboys und Indianer des Orients" Kriegsspielchen und Duelle, die teils auf palästinensischer Bühne, teils auf irakischen Kulissen ausgetragen werden frag ich mich, wie kann man sich fragen, wieso zu solchen Gewaltausbrüchen nun doch gekommen sei.
Ich meine wenn man aus solchen Hiobsbotschaften nicht annährend die möglichen Schlüße ziehen kann, dann frag ich mich ob man doch nicht im falschen Film sein könnte.
Zum Einen ist was die Dänen getrieben haben, wie du meintest, alles andere als Kritik. Zum Anderen werden wir es nicht wagen mit sowas rumzuspielen, denn es ist nicht nur billig, vielmehr sowas wird aus purer Überzeugung vermieden, es gibt wichtigeres und die Prioritäten liegen ganz wo anderes. Wir führen täglich ein Überlebenskampf, und da hat man kaum Zeit um die Würde anderes Denkender ins Objekt der Lächerlichkeit reduzieren zu lassen, keiner würde gar auf die Idée kommen, warum auch???
Außerdem je kälter das nordische Blut, desto heißer sein südliches Pendant ist was zusammen mit so einer tickenden Zeitbombe nur zu einer explosiven Konstellation führen könnte.
Das ist allerdings keine Entschuldigung für die Eskalationen. Die sind selbstverständlich zu verurteilen. Eigentlich genau an dieser Stelle sollte der "Spaß" anfangen, wo die meisten jedoch sich den Privileg des bequemen Rückzugs erlauben und sich aus der kollektiven Verantwortung ziehen.
Jedenfalls hab ich vor ca. 3 Monaten eine Email bekommen, von bekannten, 15-jährigen Schülern, die u.a. mit Islam geschweige Extremismus wenige Gemeinsamkeiten hatten. Die erste Reaktion war u.a.: "Oh Gott, das wird ein heißer Winter". Es herrschte allgemeine Ratlosigkeit.
Die Bemühungen "die schmutzige Wäsche in der Familie zu waschen" schlugen kläglich fehl, wie Raschidi es erwähnt, was eine Kettenreaktion letzten endes ausgelöst hat und der berüchtigte Domino-effekt nahm seinen Lauf. Und nun haben wir alle den Salat...
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#24008
07/02/2006 00:25
07/02/2006 00:25
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Joined: Dec 2005
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Prinz
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Genf
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@Claudia versuche bitte erst einmal die lage gründlich zu verstehen, und erst dann zu entscheiden, ob du den Kopf schütteln möchtest- wobei es bei so einem emotionalen Thema wenig hilfreich wäre mit Kopfschütteln zu antworten. Damit keine Missverständnisse entstehen: Ich glaube nahezu alle Teilnehmer dieses Forums, insbesondere die Muslime, verurteilen die Ausschreitungen, die es in einigen islamischen Ländern gegeben hat. Die Kernfrage lautet: Ist es in Ordnung, dass der hochgeachtete Prophet von 1,3 Milliarden Muslimen als Terroristen mit einer Bomobe auf dem Kopf in den Massenmedien propagiert wird? Um diese Frage geht's hauptsächlich - nicht um die Pressefreiheit. Nun erfreulicherweise herrscht Einstimmung darüber, ob in Europa oder anderswo, dass diese Veröffentlichungen mehr als menschenverachtend und geschmacklos waren. Schön. Das problem ist jetzt: Hat eine dänische Regierung, die ja ihr Land nach Außen representiert, die Güte und den Stolz, sich für diesen Vorfall, wenn auch nur informell, zu entschludigen? Darum geht's. Die dänische Regierung lehnt bisher jede Art von Entschuldigung ab. Die Veröffentlichung fand im letzten Jahr statt. Warum die Reaktionen also erst jezt? Weil es so lange gedauert hat, bis die verantwortlichen in Dänemark, den Muslimen Aumerksamkeit geschenkt haben. Anfangs hat die dänische Regierung dem Protest muslimischer Verbände eine Abfuhr erteilt. Dann kam die Pilgerfahrt, der Hadj, dazwischen. Erst die Boykott-Aufrufe haben Wirkung gezeigt. Erst dann war der dänische Regierungschef Rasmussen bereit, sich mit Botschafter islamischer Länder zu treffen. Rassmussen stützt seine Regierung auf eine rechts-extreme Partei, die immerhin 14% der Bevölkerung vertritt. Die Voritzende dieser Partei hat die Muslime Dänemarks, in aller Öffentlichkeit, als Krebsgeschwür bezeichnet. Wenn man dies bedenkt, kann man nachvollziehen, warum sich Rasmussen nicht entschuldigen möchte. Er kann es sich nämlich nicht leisten Was wäre in Europa los gewesen, wenn das gleiche mit einem Davidstern geschehen wäre, oder wenn man den Papst mit einem Hakenkreuz dargestellt hätte? Diese Karikaturen sind eindeutig rechts-extrem und sind als solche zu verurteilen. Mit Pressefreiheit haben sie nichts zu tun - Gott sei Dank nicht. Die Pressefreiheit sollte kein Freibrief für Verunglimpfung und Verläumdung sein. LG P.
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#24009
07/02/2006 07:06
07/02/2006 07:06
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Joined: Aug 2005
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sousse-anne
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Zitat: Ist es in Ordnung, dass der hochgeachtete Prophet von 1,3 Milliarden Muslimen als Terroristen mit einer Bomobe auf dem Kopf in den Massenmedien propagiert wird?
Nein, Prinz, das ist es ganz sicher nicht. Fakt, Punkt. Aber ist es in Ordnung, dann so zu reagieren, dass dieses falsche Bild genährt wird? Ist es in Ordnung, wenn ich palästinensische 5- und 6-Jährige sehe, die johlend dänische Fahnen verbrennen, die sie im Kindergarten scheinbar selbst gemalt haben? Ist es in Ordnung, wenn Menschen wegen eines Bildes sterben? Ist es in Ordnung, wenn aufgrund eines Bildes eine Situation derart eskaliert, dass gewissen Leuten ein "Grund" geliefert wird, erneut und verschärft gegen die sogenannte "Achse des Bösen" vorzugehen? Ist es in Ordnung, wenn im Gegenzug in Ashrafieh Kirchen angezündet werden?
Diese ganzen Reaktionen sind doch Öl auf die Mühlen der Kriegstreiber jeder Couleur. Aktion und Reaktion sollten immer in einem angemessenen Verhältnis stehen; diese Exzesse jetzt sind doch eher kontraproduktiv.
Auf die Polemik Jameleddines gehe ich nicht weiter ein, das ist nur noch unsachliche, persönliche Provokation, die in etwa den selben Stellenwert hat, wie die Randale, um die es ursprünglich geht. Übrigens schade Ines, dass du diese unqualifizierten Angriffe in keiner Weise kommentiert hast, ich dachte, persönliche Verunglimpfungen im Stile eines Ichjas wären hier nicht mehr erwünscht.
Susanne
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#24010
07/02/2006 11:34
07/02/2006 11:34
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Joined: Dec 2005
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Prinz
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Genf
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@Susanne natürlich sind diese Ausschreitungen unklug und kontraproduktiv. Ich habe sie auch im ersten Satz verurteilt und tue das hier wieder. Lies bitte noch einmal. Aber schau bitte genau hin, wo diese Ausschreitungen stattgefunden haben. Nicht im Hochbildungsland Tunesien, im hochentwickelten Dubai oder im demokratischen Malaysia. Es sind hauptsächlich Krisenländer: Irak, Palestina, Afghanistan.... Dort gibt'es keine funktionierenden Rechtssysteme und eine Zivilgesellschaft, wie sie sich in Deutschland nach der Nazizeit mit viel Mühe aufgebaut haben. In diesen Ländern herrschen zum Teil immer noch die Notstandsgesetze seit dem letzten Israel-Krieg. Einige davon befinden sich im Dauerkrieg (Palestina, Irak, Afghanistan) Und da kann man sich wohl vorstellen, dass es nicht so ruhig vorgeht, wie im friedlichen Europa - Wobei auch im friedlichen Europa hat mancher Fussball-Spiel für grausame Ausschreitungen, zahlreiche verletzte und zum Teil auch Tote gesorgt. Für diese Ausschreitungen haben sich die Regierungen der entsprechenden Länder offiziell entschuldigt. Der libanesische Innenminister hat gar seinen Rücktritt eingereicht. Und wo bleibt die dänische Regierung? LG, P.
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Re: Dänische Gleichung: Tabu is nich gleich Tabu...
#24013
08/02/2006 00:23
08/02/2006 00:23
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Zizou
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gesperrt!
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Hamburg
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Sehr geehrte Frau Susanne, mit Schleimen kenn ich mich nicht aus, und mit Dienstleistungen à la "anbieten was die Leute gerne lesen und hören wollen", damit kann ich genauso wenig dienen. Dafür würd ich eher auf Boulevard-Zeitungen verweisen, allen voran die Bild, da könnte man sich zuhause fühlen. Und im Übrigen, ich lieb dich auch . Nun da sogar Herr Barth an seinen Grenzen stoßen würde und mit seinem Latein am Ende wär frag ich mich selber auch, jaha das tu ich, und ob. Ich frag mich, wie lange soll man sich fragen, wieso, weshalb warum ist die Banane so krumm. Auch wenn sie nich gestorben wären, werden sie immernoch mit demselben Fragenkatalog herumjonglieren, funke ich mal dazwischen und stelle frescherweise in Frage wie konstruktiv es sein könnte, ganz bequem mit dem Finger auf die anderen, die wilden Barbaren, die Rückständigen zu zeigen und sich damit zufrieden zu stellen. Aufgabe getan, Mission erledigt, bin gut, modern, zivilisiert und die ganze Palette an aristokraten- ähnliche Protokolle die man halt so kennt. Wenn es ein Problem gibt, und es gibt eins, ein riesiges, wär mal ausnahmsweise nett Ursachenforschung zu betreiben. Zugegeben ein hässliches Wort, unangenehm, könnte unbequem werden, aber führt leider kein Weg vorbei. Ich hör sogar den Melita-Jüngen flüstern: Ursachenforschung papa, Ursachenforschung...
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