das 1. jahr - ich weiss noch, es ging flugs vorüber ohne dass ich wirklich sagen hätte können, wo die zeit geblieben ist. ich weiss nur, dass ich permanent unter stress stand und nur noch müde war.
gg war auch im integrationskurs zumindest bis 13 uhr "gut aufgehoben".
schön, wenn man eltern hat, auf die man zurückgreifen kann und die bei behördengängen helfen, aber welche behördengänge können die schon gross mitmachen? welche eltern stecken denn so in der materie drinnen? welche eltern können die ganzen fragen so beantworten wie wir frauen? wieviele tn-ehemänner sind damit einverstanden mit schwiema oder schwiepa auf die ämter zu laufen?
und ausserhalb der behördengänge fällt den lieben noch so einiges an unsinn ein, bis dahin, dass sie allein rumsitzen und die klappe nicht mehr aufbringen, weil sie in ein depri-loch gefallen sind und sich so sehr nach der heimat verzehren.
und ich hätte damals auch nicht gerade lust gehabt, es überall im verwandten-, freundes- und bekanntenkreis rumzuposaunen. warum sollte ich meine probleme denen auf die nase binden, die mich vor dem allen mal mehr mal weniger eindringlich gewarnt haben? ist es nicht megapeinlich, doch irgendwo zugeben zu müssen, dass sie vielleicht ein klein wenig recht hatten? und viele der schwierigkeiten am anfang, können deutsche eltern einem auch nicht abnehmen und seine verwandtschaft ist fern, wie sollen die helfen?
ich wusste überhaupt nicht, wieviel unsinn ein "erwachsener" mann anrichten kann den lieben langen tag so allein .... und man darf ja nicht in frage stellen, dass er erwachsen ist, aber wie bringt man ihm dann bei, dass er sich eigentlich wie ein kleines kind auf entdeckungstour benimmt?
ich wusste manchmal nicht, ob ich frau, geliebte, spielgefährtin, mutter oder freundin bin/sein soll oder in welcher reihenfolge.
wenn ich mir vorstelle, ich hätte mich zu dem zeitpunkt noch auf meine ausbildung konzentrieren sollen? war ja auf seine ausbildung konzentriert :-) nee, nochmal wollte ich mir das nicht antun.
obwohl es step-by-step bergauf ging, gibt es noch heute die tage zum an die decke fetzen (innerlich), weil frau selber so auf der strecke bleibt und weil deutschland und wo es langgeht immer wieder erklärt wird, zum teil auch nur, weil die deutschkenntnisse immer noch nicht ausreichend sind, obwohl inzwischen 2, 5 jahre ins land gestrichen sind.
ich will nicht sagen, dass sich unsere situation nicht deutlich verbessert hat im laufe der zeit, aber anstrengend ist es immer noch! grad die jobsuche und die ständigen erklärungen, warum er trotz seiner tn-ausbildung hier keine anerkannte ausbildung hat und warum er nur so scheibenkleisterjobs mit ohne wirklichem verdienst bekommt und warum er nur immer befristete jobs haben kann ... und dann gehts weiter mit dem finanziellen problemen/reizen und dämlichen fragen, warum andere schon nach zwei jahren abbezahlte mietskasernen besitzen und wir überlegen, ob wir uns eine cd leisten können (grob übertrieben) - nee, da bleibt nicht viel zeit um sich auf eigene dinge zu konzentrieren.