ich war nach der geburt meines sohnes exakt 51 wochen zuhause. obwohl ich dank meines sehr unruhigen babyleins wahrhaftig nicht unter langeweile (dafür aber permanentem schlafmangel) litt, war ich heilfroh, wieder arbeiten zu "müssen". ich hatte zwar nicht die wahl (wäre finanziell undenkbar gewesen), freute mich aber darauf, wieder mit menschen in kontakt zu kommen, deren wortschatz über "mama", "gaga" und "blblblbl" (babies) und deren interessen über "welche folgemilch fütterst du" und "wie findest du die neuen peaudouce?" (die mamas dazu) hinausgingen, weil ich wirklich angst hatte, langfristig total zu verblöden.
ich habe, bis mein sohn 14 war, immer halbtags gearbeitet, nebenbei unsere nicht gerade kleine 5-zi-wohnung in schuss gehalten, garten und diverse haustiere versorgt und trotzdem noch eine ganz akzeptable mutter abgegeben (jedenfalls ist mein spross ganz gut geraten und will heute selber kinder, irgendwas muss ich also richtig gemacht haben). als wir uns vom erzeuger gelöst haben, musste ich natürlich auf ganztags umsatteln, weil wir sonst finanziell wasser saufen gegangen wären, aber da war junior groß genug, um den nachmittag problemlos ohne mich zu verbringen (ich glaube, so mitten in der pubertät fand er das sogar ganz wunderbar) und für den haushalt war jeden freitag eine putzhilfe drin, die in 3 bezahlbaren stunden das "grobe" erledigt hat, damit nicht der großteil des wochenendes dem putzen zum opfer fiel (die wäsche frisst schon genug davon).
zu anfang war das alles ganz easy, aber irgendwann merkte ich, dass es ab nem gewissen alter doch mächtig bergab ging, weil einfach die leistungsfähigkeit sich verschiebt. da hätte ich mir ein leben ohne job gut vorstellen können, aber wie gesagt, es war keine option. heute könnte ich es sehr gut ohne arbeit aushalten (wenn's nicht ums liebe geld ginge) und würde auch garantiert keine langeweile haben. aber blöderweise fragt das leben mich nie, was ich möchte....