...Aber ich kanns verstehen (genauso wie wenn in fremde Kinderwagen gefasst wird...)...
Ich dagegen gar nicht, speziell, da ich früher zu den Kindern gehörte, die es überhaupt nicht schätzten, wenn sie (auch und besonders von der Familie) angegrapscht oder befummelt wurden.
Da passe ich natürlich speziell in ein Land wie Tunesien, bei dem ich schon beim ersten Blickkontakt diejenigen erkenne, die mit Adleraugen bereits nach der Seite suchen, wo sie kurz darauf ihren Kopf an meinen schmiegen und mit ihren Lippen über meine Bartstoppeln raspeln können. Aber schnell gelang es mir, die Methode des geknickten Laternenmastes zu entwickeln, mit der ich jegliche intimen Kontakte auf die Zone oberhalb meines Halses beschränken konnte.
Das klappt sogar sehr gut, solange man nicht auf die erprobten Nahkämpfer trifft, die sogleich und ohne Vorwarnung in den Clinch gehen, da kann man sich nur noch entscheiden, ob man sich, wie beim Zahnarzt, ins Unvermeidliche fügt (nach 10 Sekunden ist ja alles wieder vorbei...) oder seinen Kopf ausgerissen bekommen möchte. Die ganz Patenten machen sogar noch eine Schritt vor, bringen dadurch den anderen aus dem Gleichgewicht und der hat gar keine andere Chance, als sich an den (ganz im Sinne des Wortes) Angreifer anzuklammern, will er nicht umfallen...
Kinder: Klar, ist immer gut, anderer Leute Kinder anzulächeln, das freut nämlich die Eltern, konsolidiert die eigene Reputation selbst als Ausländer und erleichert ein folgendes Gespräch, wenn man es darauf anlegt. Doch auch noch anlangen? Am Ende kommen sie dann später wieder und wollen mehr <brrrrr> . Und, einmal ehrlich - der Satz "ooooch, ist das ("die" und "der" vermeide ich mittlerweile, weil ich dabei irgendwie immer falsch lag...) süüüüß" geht einem doch leicht von Lippen, obgleich ja jeder weiß, daß ein Baby mehr oder weniger wie das andere aussieht <g>.
Naja, auch das mußte ich erst einmal lernen, zu Beginn fühlte ich strenge Blicke auf mir ruhen, als ich, wie es in Deutschland üblich ist, jeden Hund, jede Katze und jedes Huhn mit einem freundlichen Wort begrüßt und  angelächelt (Kamelen und Eseln winke ich gerne zusätzlich auch noch zu) und über Kinder geflissentlich hinweggeblickt habe.
Aber das kann einen Reisemann ja nicht wirklich erschüttern, denn er weiß:  andere Länder - andere Sitten...