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Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D.
[Re: chipie]
#221887
10/10/2007 07:45
10/10/2007 07:45
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Joined: Jun 2004
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Karmoussa
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er soll sich selber zeit zugestehen, die sprachlichen probleme zumindest werden sicher mit der zeit besser, irgendwann wird der knoten platzen, da bin ich ganz sicher. mein ex kam mit 0 deutsch hier an und hat sein master geschafft - da wird dein gg sicher diese hürde auch nehmen. die übrigen bedingungen sind freilich unschön, wobei sich das ja u.u. auch noch bessern kann, wenn irgendwer mal die güte hat, seine leistung anzuerkennen. ich denke, in der branche gibt es eine zienlich ruppige hackordnung, durch die man sich durchbeissen muss, aber die flinte ins korn werfen würde ich noch nicht an seiner stelle. ich drück ihm/euch die daumen, dass sich doch noch alles erstmal zum besseren und letztlich zum guten wendet.
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Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D.
[Re: annadi]
#221944
10/10/2007 12:19
10/10/2007 12:19
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Jule1980
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Meinem Mann gehts sch... aber dazu schreibe ich demnächst wieder in seinem Namen, aber im Moment fehlt mir die Lust, da alles drunter und drüber geht.
Aber auch ich muss ihn immer wieder motivieren. Er hat das Problem, dass sein eigener Chef und Meister nicht an ihn glaubt, und ihn das spüren lässt. Auch andere Leute glauben nicht an ihn und schließen schon Wetten ab, wann er aufhört. Aber ich glaube, dass macht ihn stark, weil er es jetzt erst recht allen beweisen möchte. Und er hat ein Ziel, er will die Ausblidung schaffen, damit er nicht nur Drecksarbeit machen muss und damit er seinem Traum, einem eigenen Restaurant näher kommt. Aber es kostet manchmal echt viel Kraft und Nerven wie Drahtseile.
Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann, warte ich lieber darauf, bis ich das bekomme, was ich haben will!!!
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Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D.
[Re: Jule1980]
#222045
10/10/2007 22:56
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Jule1980
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Kapitel 3- Noch mehr Niederlagen
Ich habe mit meinem Chef gesprochen, ob ich vom 9.-19.10. meine freien Tage für den Oktober bekommen kann und er sagte, es sei ok, solange mein Meister damit einverstanden sei. Auch er sagte ok. Also planten meine Frau und ich unseren Urlaub. Schließlich wollten wir unbedingt nach TN. Einige Tage später kam ein Anruf aus der Berufsschule. Da noch soviele neue Schüler gekommen sind, sollte eine neue Klasse entstehen. Diese hätte statt diesem Blockunterricht (1 Woche/Monat), jeweils Montags und Dienstags Unterricht. Und wie sollte das Schicksal anders spielen, rutschte ich in diese Klasse. Jeden Mo*Di Schule bedeudet, Urlaub nur noch in den Ferien...somit würde der Urlaub im Oktober wegfallen. Ich sprach also mit meinem Meister, ob er nicht dafür sorgen könnte, dass ich in der Blockunterricht-Klasse bleibe, aber er wollte nicht, weil es für den Betrieb so besser sei...dieses A... Nun habe ich 5 Tage frei, von Mi bis So. aber es gibt keine Flüge mehr, weil es Sonntags von TN keine Rückflüge gibt. Also werden wir wohl nur noch in den Ferien fliegen können, falls meine Frau da Urlaub bekommt. Schließlich haben wir noch keine schulpflichtigen Kinder... So gehe ich nun 2 Tage in der Woche zur Schule und habe auch noch neue Lehrer bekommen. Aber bis jetzt ist die Schule ganz ok., nächste Woche gibts den ersten Test in Englisch. Aber es ist schon sehr schwer. So gut ist mein Deutsch ja doch noch nicht. Aber ich hoffe, dass ich es packe. Dann habe ich auch noch gehört, dass niemand an mich glaubt und sie schon wetten, wann ich es hinschmeisse. Ja, was soll das, wenn mein Lehrmeister mit so einem Gefühl an die Sache rangeht, ist doch klar, das ich nichts lerne, weil er mir eh nichts zutraut. Und das motiviert mich nicht gerade. Dabei bin ich wirklich an dieser Ausbildung interessiert. Der Chef kam zu mir und sagte, das ich sehr unglücklich aussehe, ob es mir keinen Spaß machen würde und das ich gern mal zu ihm ins Büro kommen kann, zum Reden. Für mich klang das irgendwie so, als ob er mich loswerden wolle. Und stimmt, ich sehe im Moment wirklich nicht glücklich aus, aber das bin ich ja auch nicht. Trotzdem möchte ich diese Ausbildung machen und es denen zeigen, dass ich es schaffe...
Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann, warte ich lieber darauf, bis ich das bekomme, was ich haben will!!!
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Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D.
[Re: chipie]
#246142
05/04/2008 18:18
05/04/2008 18:18
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Jule1980
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5.Kapitel (...und letztes Kapitel?)
So, nun komme ich endlich mal wieder dazu über die Ausbildung zu schreiben. Es sieht im Moment nicht sehr rosig aus. Alles scheint den Bach runter zu gehen...das Aus ist in Sicht.
7 Monate sind geschafft, doch die Situation auf Arbeit ist nach wie vor angespannt, eigentlich schlimmer als nie zuvor.
Mein Mann macht weiterhinhin Überstunden, springt ein wenn jemand fehlt, macht die Drecksarbeit...er ist eben ein typischer Lehrling. Gut und schön. Damit hat er sich abgefunden.
Doch wird er in letzter Zeit nur noch rumgestossen. Hol dies, mach das, tu jenes...und das was ihm eigentlich aufgetragen wurde konnte er nicht erledigen. Am Ende heißt es dann: Dies ist falsch, du machst das nicht richtig, du bist zu blöd dazu (natürlich sind es alles Dinge, die er nie zuvor gemacht hat). Fehler werden grundsätzlich auf ihn geschoben.
Am schlimmsten ist die eine Kollegin (sie ist mit dem Meister zusammen und spielt sich auf, als sei sie die Chefin persönlich). Sie springt eigentlich mit allen so rum, aber keiner geht zum Chef und beschwert sich und wenn dann jemand sich doch beschwert, fallen einem die anderen in den Rücken. Unser Chef ist von dieser Person so unglaublich begeistert und will nichts negatives über sie hören. Sie hat schon 2 andere Köche rausgeekelt..z.B. Essen versalzen, Lügen verbreitet etc. Ein Koch hat dann gedroht sie umzubringen...der ist dann natürlich geflogen. Aber auf gut deutsch: Sie ist ein Mistvieh. Sie ist erst 24. Aber hat eben eine große Fresse.
Zu meinem Mann meinte sie, er hätte das zu tun, was sie ihm sagt und er hätte nicht zu diskutieren und keine Zwischenfragen zu stellen. Schließlich hätte er einer Vorgesetzten Respekt zu zeigen. Das sie dieses Wort überhaupt kennt?
Mein Mann hat seit Wochen kaum was gegessen und immer wieder über Bauchschmerzen geklagt. Zuerst habe ich diese Schmerzen nicht verstanden, oranisch war laut Doc. alles ok. Nun denke ich, dass es wohl wegen der Arbeit ist.
Wie gesagt eskalierte die Sache am Donnerstag. Es gab einen Streit und mein Mann ging zum Chef und versuchte die Sache zu klären. Natürlich klappte das nicht, denn dieser meinte nur, dass mein Mann Lehrling sei und auf die Dame hören müsste. Er könne sie ja nicht entlassen, nur weil eine einzige Person nicht mit ihr klar kommt. Und schließlich sei es doch mein Mann, der sich nicht ins Team integriert, zu ruhig ist und seine Arbeit verweigert. Wie sich mein Mann, der sich ja keiner Schuld bewusst war, weil er ja immer gemacht hat, was die ihm gesagt haben, gefühlt hat, könnt ihr euch denken. Er sagte dem Chef dann, dass es so keinen Sinn mehr hätte und er unter diesen Umständen nicht mehr arbeiten kann und kündigt. Der Chef versprach ihm dann, dass er wieder zu seiner alten Atrbeit, als Küchenhilfe zur Fremdfirma zurück kann, aber sich das noch mal überlegen solle, weil dies eine einmalige Chance sei. Nun hat mein Mann sich erst mal krank gemeldet und wir wissen nicht weiter. Ich habe die ganze Zeit versucht, ihn zu motivieren und angespornt durchzuhalten, aber so langsam bin ich mir dessen selbst nicht mehr so sicher. Natürlich findet er wohl nie wieder so eine Chance. Aber immerhin muss er so noch 2,5 Jahre aushalten. Und diese Vorwürfe waren schon echt hart.
Am nächsten Tag hat der Chef mit mir gesprochen und mir gesagt, dass er meinen Mann mag, dass er total nett und ein toller Typ ist, aber einfach zu ruhig und das er die Angebote sich zu integrieren geblockt hat. Und das das nicht nur eine Person gesagt hat, sondern das ganze Team es so sieht (wen wunderts?. Ich habe es aber eher so gesehen, dass sie gar nicht versucht haben, ihn aufzunehmen. Zum Beispiel sind sie in Pause gegangen und haben ihn in Pause geschickt, wenn sie wieder da waren. Der Chef meinte, dass mein Mann nicht akzeptiert hat, dort Lehrling zu sein und auf gewisse Leute zu hören. Als ich meinte, dass das nicht so stimmt, das die Arbeit nicht das Problem, sondern wie die mit ihm umspringen. Aber er meinte, mein Mann solle zu dieser Person gehen und sich entschuldigen und ein Angebot zu einem Neuanfang machen. Nun, mein Mannhat auch seinen(tunesischen) Stolz. Jemanden in A. kriechen ist nicht sein Ding und schon gar nicht einer jüngeren Schl...e, die im Unrecht ist.
Nun möchte mein Mann natürlich nicht mehr dahin, ärgert sich aber über die verlorene Zeit und die vertane Chance. Und zurück als Küchenhilfe in der gleichen Firma möchte er natürlich auch nicht. Eine andere Arbeeit zu finden, ist schwer. Und arbeitslos sein, ist natürlich auch schlimm.
Jetzt denke ich, dass er veruchen sollte, den Betrieb zu wechseln, um die Ausbildung wenigstens zu beenden. Aber wer nimmt schon einen Lehrling, der in einer Firma "versagt" hat. Und außerdem weiß ich gar nicht, ob das möglich ist. Die andere Sache, ist dass ich es blöd finde, dass sie immer ohne Strafe davon kommt und sich noch dazu ins Fäustchen freut, wenn sie es wieder geschafft hat jemandem zu schaden. Da mein Mann nicht mehr zur Arbeit gehen will, habe ich zu ihm gesagt, soll er versuchen wegen Mobbing krank zu feiern. Dann habe ich schon versucht im Betrieb (großes Krankenhaus) einen AzubiVerantwortlichen zu finden, sowas müsste es doch geben. Zum Betriebsrat zu gehen, hat glaube ich keinen Sinn, denn das ist die Frau vom Chef. Vielleicht kann uns ja jemand Tipps zum Thema Mobbing geben.
So, das war es erstmal von uns.
Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann, warte ich lieber darauf, bis ich das bekomme, was ich haben will!!!
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Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D.
[Re: Jule1980]
#246147
05/04/2008 18:30
05/04/2008 18:30
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Joined: Jul 2005
Beiträge: 2,458 AdW
Hayati
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AdW
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Hallo Jule.. au weia, das tut mir sehr sehr leid, was die mit deinem Mann machen. Hier als erstes eine Seite aus dem Netz, die du lesen solltest. Ich suche weiter nach Infos. Betriebsrat ist nicht schlecht, suche dir dazu die Namen der Leute, und erst wenn du sondiert hast, wer eventuell am geeignetsten ist, sprich sie direkt an. Macht euch eine Liste der Ereignisse in der Ausbildungszeit, damit ihr keine Details vergesst oder Sachen durcheinander bringt. Was immer ich noch finde, was hilfreich sein kann, stelle ich hier in dein Thema oder schicke dir eine PM, wenn das ok ist. Gute Besserung für deinen Mann und viel Kraft weiterhin. LG Hayati Mobbing.net www.dgb.de zum Thema Mobbing www.mobbing-web.de
Wenn nicht Meinung gegen Meinung offen gesagt wird läßt sich die bessere nicht herausfinden.
Je dis ce que je pense et je fais ce que je dis.
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Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D.
[Re: Cheker]
#246236
06/04/2008 11:28
06/04/2008 11:28
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Joined: Jul 2007
Beiträge: 377 Deutschland/Tunesien
Nishba
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Joined: Jul 2007
Beiträge: 377
Deutschland/Tunesien
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Hallo Jule ! Erst einmal ein großes Lob an dich, wie du dich für deinen Mann einsetzt ! Also meiner Meinung nach sollte er versuchen, seine Ausbildung (vielleicht an anderer Stelle) fortzuführen...Er kann doch neben der normalen Arbeit anfangen zu suchen. "Krank zu feiern" halte ich auch im Hinblick auf eine mögliche zukünftige Stelle für den falschen Weg.. Wenn er wirklich WILL (und danach hört es sich für mich an), dann wird es auch jemanden geben, der ihm noch eine Chance gibt. Aber der gute alte Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" kommt ja auch nicht von irgendwoher... Vielleicht sthet er sich mit seinem tunesischen Stolz ja auch ein bisschen selbst im Weg.. Ihr ärgert euch über die Vorgesetzte. Das verstehe ich, doch solltet ihr die negativen Gedanken hinter euch lassen, denn was im Moment zählt, ist SEINE Ausbildung. Euer (sein) Chef hat recht, es ist eine einmalige Chance.. Wenn er jetzt als Hilfsarbeiter irgendwo anfängt ist es schwer dann wieder etwas Neues zu finden.. Es gibt also nur 2 Möglichkeiten (aus meiner Sicht) Entweder : Er beißt sich durch (in diesem Job oder sucht sich eine neue AUSBILDUNGS-Stelle) Oder : Er gibt auf, landet irgendwo als ungelernter Hilfarbeiter, wo er noch schlechter behandelt wird und außerdem keine Chance auf Verbesserung erhält Was sind 2,5 Jahre, wenn man noch das ganze Leben vor sich hat...es ist schwer ich verstehe das, aber letztendlich sind es die negativen Erfahrungen die uns stark machen, man lernt nichts, wenn man alles auf dem Silbertablett serviert bekommt.. Ich wünsche euch viel Kraft zum Durchhalten..ich bin sicher, es wird sich lohnen.. Dass sich Ausländer doppelt anstrengen müssen um zu bestehen ist traurig, aber leider im Moment nicht änderbar... Ihr schafft es ! LG Nadja
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