...wenn du dir sicher bist, kein Wasser zu verschlucken, kein Problem...
Nur gut, daß der Koran nicht weiß, was Osmose ist - sonst wäre auch das nicht erlaubt (es wird heute so erklärt, daß man nicht auf "natürliche" Weise dem Körper Nahrung zuführt, womit man gleichzeitig dann auch Zufuhr durch Katheter etc. exemptiert).
Echte Kritik allerdings kann man üben, wenn man, was man damals auch nicht wußte, die Depotwirkung von Nahrungsaufnahme berücksichtigt, denn ein "echtes" Fasten findet ja, zumindest in den meisten Ländern, durch die Vorenthaltung von Nahrung für die Dauer von etwa 12 Stunden gar nicht statt, sondern die Depots werden nur nicht kontinuierlich, sondern sprungweise aufgefüllt (ganz unbeachtlich der Nahrungsverweilzeit im Verdauungsapparat, die ja mehrere Stunden betragen, z.B. bei fettreicher Nahrung).
Begünstigt wird dies noch durch die Tatsache, daß viele Menschen den Nahrungsentzug überkompensieren und in der "erlaubten" Zeit mehr essen, als sie es sonst im anteiligen Vergleich getan hätten, nicht umsonst wird oft sogar eine Gewichtszunahme im Ramadan beobachtet (die läuft allerdings der Intention des Ramadan zuwider, nach dem die "ausgefallenen" Mahlzeiten nicht nachgeholt bzw. kompensiert werden sollen).
In der Zeit, als der Koran entstand, waren natürlich die Voraussetzungen anders und damals hatte das "Nicht-Essen" einen viel erheblicheren Einfluß auf die Physiologie des Körpers.
Was die Datteln betrifft,so ist die korrekte Vorgehendweise, zunächst eine ungerade Anzahl von Datteln zu verspeisen (falls frische nicht vorhanden sind, dann getrockenen Datteln, falls nicht vorhanden, eine ungerade Anzahl von Schlucken Wasser), danach das Gebet zu verrichten und erst danach normal zu essen - insofern also eine stark ritualiserte Handlung, die das Vorgehen des Propheten nachempfinden soll (insofern also nicht vom Koran selbst vorgegeben wird). Die Wahl der Dattel folgt vermutlich der Schöpfungslegende, die die Dattelpalme zu einem besonderen Baume macht, da sie nach dem Menschen und dem Kamel erschaffen wurde (man sieht hier ebenfalls wieder die Beschränkung auf die unmittelbare Vorstellungswelt zur Schöpfungszeit der Religion).
Neben dem [~~~~] ist übrigens auch die Masturbation während der Tageszeit eine Sache, die das Fasten ungültig macht und eine Sühne nach sich zieht (übrigens, wird eine Frau vom Mann zum Geschlechtsverkehr gezwungen, dann wird dadurch für sie das Fasten nicht ungültig). Ebenfalls der damailigen Vorstellungswelt entspricht dabei die Festlegung der Sühne, nämlich daß zunächst ein Sklave entlassen werden soll, wenn dies nicht geht, 60tägiges Fasten erfolgen soll, und wenn dies nicht geht, andere gespeist werden sollen (wobei hier nicht dem Propheten gefolgt wird, der dies mit einem Korb Datteln empfahl).
Die Fastenperiode beginnt bzw. endet, wenn man, ideales Wetter vorausgesetzt, einen schwarzen von einem weißen Faden nicht mehr unterscheiden kann - folgt man diesem Gedanken streng, so kann die genaue Zeit von jedem Menschen selbst eindeutig festgestellt werden. In der Realität werden vornehmlich drei Methoden angewendet, nämlich die pauschale Festlegung der Zeit für ein ganzes Land, die genaue Festlegung aufgrund der geographischen Position (was streng genommen das einzig korrekte Verfahren ist, sowohl im Hinblick auf Zeit und Datum) und die Übernahme saudi-arabischer (wegen Mekka) Datierung, z.B. für den Beginn und das Ende des Ramadan. Insofern kann es also vorkommen, daß für ein und denselben Ort mehrere mögliche Zeitangaben verwendet werden, die alle begründet werden können. Dies fürhte in der Vergangenheit dazu, daß z.B. Marokko, Algerien und Tunesien trotz derselben geographischen Breite unterschiedliche Datierungen für den Ramadan haben konnten (und andere Länder trotz derselben geographischen Länge unterschiedliche Zeiten verwendeten). Zur Zeit wird diskutiert, ob zukünftig einheitliche Festlegungen aufgrund der wissenschaftlichen astronomischen Berechnungen erfolgen sollen (dies geschieht z.B. bereits in den USA).