Nun, mouwahid hat im Prinzip Recht mit dem, was er sagt, daß nämlich Personen, die nicht des Islams kundig sind, nicht reden können wie solche, die den Islam genau kennen.

Allerdings

...aber ich bin mir sicher dass z B nicht jeder TN Moslem seine Religion studiert hat und trotzdem mitredet, oder??? warum dürfen wir das dann nicht?...

ist das ebenso richtig, denn aus meiner Erfahrung ist es in der Tat so, daß auch nur wenige Moslems den Koran (und besonders die Nebenregeln bzw. abgeleitete Regeln) so genau kennen, daß sie ohne Interpretation Dritter kundig wären. Dies gilt umso mehr, als daß viele Dinge dadurch definiert sind, das sie abgeguckt bzw. nachgemacht werden - wodurch sich dann auch schnell ein unvollkommener "Gebrauch" einschleichen kann. Daß ein Moslem immer derselbe Moslem ist, ist ebenso falsch, denn dann gäbe es keine moslemischen Glaubengruppen im Islam, die als abgefallen bezeichnet werden (z.B. im Irak, Iran, doch auch im Nahen Osten).

Die Annahme, daß ein Moslem per se, also allein durch seine Religionszugehörigkeit, kundiger sei, als ein Nicht-Moslem, der sich in das Thema eingearbeitet hat, ist daher falsch.

Zudem reden wir hier im Thema auch noch über Religionsregeln und weltliche Gesetze, diese aber können konträr zueinander stehen, zumindest in den Ländern, in denen die Scharia nicht offizielle Rechtsprechung ist. So kann es vorkommen, daß, wie in Tunesien, das weltliche Gesetz erlaubt oder befördert, was die Religionsregel verbietet (wie die Misch-Ehe) - und dasselbe gilt umgekehrt (wie die Viel-Ehe).