Tunesien Informationsforum ARCHIV Tunesien Informationsforum ARCHIV
Jawhara FM Mosaique FM
Dieses Forum ist nur als Archiv nutzbar.
Popular Topics(Zugriffe)
1,681,331 Magic Life Club
1,255,470 Islamische Fragen
TunesienCom Galerie
Der Flughafen Enfidha/Hammamet - Bilder von Walter
Hammamet Fotos von Walter
Djerba Fotos von Walter
Impressum
Impressum
Datenschutzerklärung

Kontakt E-Mail
Previous Thread
Next Thread
Print Thread
Bewerte Thread
Seite 1 von 5 1 2 3 4 5
Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen #217096
03/09/2007 15:11
03/09/2007 15:11
Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
Anim88 Offline OP
Mitglied
Anim88  Offline OP
Mitglied

Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
Hallo ihr Lieben

Der Thread "Tunesier + nicht Muslimen = Ewig???" hat mich auf einen Gedanken gebracht, der nicht mal viel mit dem genannten Thread gemeinsam hat. Und dennoch...

Zum ersten möchte ich mal in den Raum stellen, das doch fast jeder gläubige muslimische Ehemann es begrüssen, sich freuen würde wenn seine nicht-muslimische Ehefrau sich zum Islam bekennen würde. Oder liege ich da etwa falsch?!

Nun zum zweiten, nicht-muslimische Frauen geraten ins Kreuzfeuer, wenn sie konvertieren. Oft wird gleich zur Frage gestellt, hast du dir das gut überlegt, hast du dich wirklich gründlich und tief genug mit der Materie befasst ect ect ect... Noch mehr in Verruf gerät sie, wenn sie es für ihren Ehemann macht. Ob das nun gut oder schlecht ist sollte wohl jeder für sich ausmachen. Für mich persönlich steht fest, das man nur konvertieren sollte, wenn man das im Herzen fühlt und wenn man mit seiner gesamten Persönlichkeit dahinter stehen kann. Und dennoch konvertieren viele Frauen für ihre Ehemännner.

Nun kommt eigentlich das, auf was ich hinaus wollte. Wie viele nicht-muslimischen Männer, die eine muslimische Frau kennenlernen und anschliessend heiraten, konvertieren?

Alle, denn es besteht gar keine andere Möglichkeit!!!

Was mich daran so stört, ist das sich darüber niemand das Maul zerreisst, diese Männer werden nicht an den Pranger gestellt so wie viele Frauen, die konvertieren. Wieso ist das so? Denn diese Männer konvertieren meistens ja auch NUR für ihre Frauen, und ich wage zu bezweifeln, dass jeder einzelne Mann wirklich hinter seiner Entscheidung stehen kann und es auch wirklich fühlt in seinem Herzen.

Mich würde interessieren wieso das so ist...vielleicht hat jemand eine Antwort oder Erklärung darauf.


*~*~* Menschen ~ die sich im Herzen nahe sind ~ lassen sich auch durch tausend Meilen nicht trennen *~*~*
Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Anim88] #217097
03/09/2007 15:18
03/09/2007 15:18
Joined: Jul 2003
Beiträge: 1,983
Schweiz
T
Tunisian_girl Offline
Mitglied
Tunisian_girl  Offline
Mitglied
T

Joined: Jul 2003
Beiträge: 1,983
Schweiz
Hallo Anim

Gutes Thema...
Ich denke mir, das hängt damit zusammen, dass oft viele ein falsches Bild von der Frau im Islam haben. Sie denken sich: Die Frau wird unterdrückt, geschlagen, hat keine Rechte mehr etc. Deshalb immer dieser Aufschrei wenn eine Frau konvertiert!

es haben alle das Gefühl, dass für die männer die Pflichten nicht gelten - ich denke daher auch das "Stillschweigen" in dieser Sache! Da sind auch die Muslime ein bissle selber schuld - weil viele Muslimische Männer hier in Europa einfach ein falsches Bild widergeben vom islam.

Wie oft habe ich schon gehört: Ach ein Mann muss auch unberührt in die Ehe gehen? Es sind viele kleine Dinge - die aber doch wichtig sind und zum Islam gehören.

LG
Monia


أنا زوجة طارق
Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Tunisian_girl] #217098
03/09/2007 15:24
03/09/2007 15:24
Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
Anim88 Offline OP
Mitglied
Anim88  Offline OP
Mitglied

Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
Liebe Monia

ja genau, denke auch das die genannten Punkte dazu führen. Hoffe es schreiben noch ein Paar.

Bin gespannt ob die Meinungen stark auseinander gehen oder wir das alle ähnlich sehen.

Abwarten...


*~*~* Menschen ~ die sich im Herzen nahe sind ~ lassen sich auch durch tausend Meilen nicht trennen *~*~*
Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Anim88] #217099
03/09/2007 15:33
03/09/2007 15:33
Joined: Nov 2004
Beiträge: 338
Berlin
B
Belly Offline
Mitglied
Belly  Offline
Mitglied
B

Joined: Nov 2004
Beiträge: 338
Berlin
Hallo,

 Antwort auf:
weil viele Muslimische Männer hier in Europa einfach ein falsches Bild widergeben vom islam.


nicht nur hier in Europa ;\)

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Anim88] #217100
03/09/2007 15:49
03/09/2007 15:49
Joined: Jul 2003
Beiträge: 1,983
Schweiz
T
Tunisian_girl Offline
Mitglied
Tunisian_girl  Offline
Mitglied
T

Joined: Jul 2003
Beiträge: 1,983
Schweiz
Ist mir schon klar... ;\)


أنا زوجة طارق
Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Anim88] #217104
03/09/2007 17:14
03/09/2007 17:14
Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
Anim88 Offline OP
Mitglied
Anim88  Offline OP
Mitglied

Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
Es wäre auch interessant wenn sich die wenigen Männer hier im Forum dazu äussern würden. Und ihre Aspekte erläutern würden...


*~*~* Menschen ~ die sich im Herzen nahe sind ~ lassen sich auch durch tausend Meilen nicht trennen *~*~*
Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Anim88] #217112
03/09/2007 18:32
03/09/2007 18:32
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
Frogger Offline
Mitglied*
Frogger  Offline
Mitglied*

Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
...Alle, denn es besteht gar keine andere Möglichkeit!!! ...

Nein, das ist nicht korrekt. Es gibt jede Menge Männer, die nicht konvertiert eine Muslimin geheiratet haben, besonders z.B. in Ehen mit bosnischen Frauen. Auf Tunesien bezogen gibt es definitiv kein Gesetz, das dies vorschreibt und auf Anfragen hin wurde mir von Personenstandsbeamten bestätigt, daß gemischte Ehen problemlos ins Personenstandsregister eingetragen (also offiziell anerkannt werden).

Inwieweit derzeit schon viele Familien bereit sind, den Glauben hintenanstehen zu lassen und allein dem Gesetz zu folgen wenn ihre Tochter heiratet, ist eine andere Sache, doch der Ausdruck "einzige Möglichkeit" ist definitiv nicht korrekt. Ich gehe davon aus, daß in den nächsten Jahren in Tunesien zunehmende Misch-Ehen geschlossen werden, die Akzeptanz nimmt in extremer Geschwindigkeit zu (und zwar ganz analog zu dem Wunsch der Frauen, Europäer zu heiraten).

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Anim88] #217113
03/09/2007 18:40
03/09/2007 18:40
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
Frogger Offline
Mitglied*
Frogger  Offline
Mitglied*

Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
... Denn diese Männer konvertieren meistens ja auch NUR für ihre Frauen...

Es gibt sogar noch bessere Beispiele, z.B. den Unternehmer, der extra konvertierte, um Bauprojekte im Nahen Osten zu erhalten - der sagte ganz klar, daß die Konvertierung die Voraussetzung für Millionenaufträge gewesen ist. Ebenso, wie viele Wege zu Gott führen, führen halt auch viele Wege zur Konvertierung. :-)

Und frage ich Männer, die konvertiert sind, so habe ich schon mehrfach diesen Tenor gehört: "Das ist doch ganz egal, welchem Glauben ich zugehöre - es ändert sich doch nicht wirklich etwas für mich, bis darauf, daß ich mit einer solchen Formalie erreiche, was ich möchte". Und dies ist eine Argumentation, die durchaus einiges für sich hat...

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Frogger] #217114
03/09/2007 18:43
03/09/2007 18:43
Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
Anim88 Offline OP
Mitglied
Anim88  Offline OP
Mitglied

Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
Hallo Wolf

Danke für deine Antwort. Ich hab nicht gewusst das es einer Muslima erlaubt ist einen "nicht-Moslem" zu heiraten.

Aber wie man sieht lernt man nie aus. Was ich jetzt nicht genau weiss, vielleicht kann jemand Licht ins Dunkel bringen, in wie weit das im Koran festgehalten wird.


Zitat: Und frage ich Männer, die konvertiert sind, so habe ich schon mehrfach diesen Tenor gehört: "Das ist doch ganz egal, welchem Glauben ich zugehöre - es ändert sich doch nicht wirklich etwas für mich, bis darauf, daß ich mit einer solchen Formalie erreiche, was ich möchte". Und dies ist eine Argumentation, die durchaus einiges für sich hat...

Eben genau solche Sätze finde ich dann so heuchlerisch… Aber jedem seine eigene Ansicht der Dinge.

Last edited by Anim88; 03/09/2007 18:48.

*~*~* Menschen ~ die sich im Herzen nahe sind ~ lassen sich auch durch tausend Meilen nicht trennen *~*~*
Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Anim88] #217180
04/09/2007 00:58
04/09/2007 00:58
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
Frogger Offline
Mitglied*
Frogger  Offline
Mitglied*

Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
...Ich hab nicht gewusst das es einer Muslima erlaubt ist einen "nicht-Moslem" zu heiraten...

Nur die Religion verbietet es, nicht aber das Gesetz!

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Frogger] #217185
04/09/2007 03:17
04/09/2007 03:17
Joined: May 2007
Beiträge: 313
NRW, Deutschland
B
Barbara Offline
Mitglied
Barbara  Offline
Mitglied
B

Joined: May 2007
Beiträge: 313
NRW, Deutschland
Hallo,


nun, was ist denn stärker ?
das Gesetz oder die Religion?
In diesem Fall würde ich doch sagen, eher die Religion.
Da schreib ich mal knallhart,
einer Familie, die nach den Regeln der Religion lebt, ist bewusst, das ein Mann nur konvertiert um die Tochter ehelichen zu können,und wird imVorfeld jeden Kontakt unterbinden.Davon abgesehen,würde eine Tochter einer solchen Familie nicht in Erwägung ziehen, einen solchen ehelichen zun wollen.

Tja, da gibt es aber noch immer die, die gerne als "moderne" Familien bezeichnet werden.
Sie lassen ihre Tochter ins gelobte Land ziehen mit einem Mann, der konvertiert ist, obwohl sie wissen,das nichts dahintersteckt.
Man kriegt ja immerhin ein Stück vom Kuchen.


Suzann

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Anim88] #217189
04/09/2007 08:54
04/09/2007 08:54
Joined: Aug 2005
Beiträge: 902
Marzahn
sousse-anne Offline
Mitglied
sousse-anne  Offline
Mitglied

Joined: Aug 2005
Beiträge: 902
Marzahn
 Antwort auf:
Zitat: Und frage ich Männer, die konvertiert sind, so habe ich schon mehrfach diesen Tenor gehört: "Das ist doch ganz egal, welchem Glauben ich zugehöre - es ändert sich doch nicht wirklich etwas für mich, bis darauf, daß ich mit einer solchen Formalie erreiche, was ich möchte". Und dies ist eine Argumentation, die durchaus einiges für sich hat...

Eben genau solche Sätze finde ich dann so heuchlerisch… Aber jedem seine eigene Ansicht der Dinge.


Gerade das finde ich gar nicht heuchlerisch, sondern sehr ehrlich. So einem Mann war Religion vorher schnuppe und ist es hinterher - ihm geht es darum, im realen Leben seine Ziele zu verwirklichen und dazu steht er. Das nötigt mir mehr Respekt ab, als wenn plötzlich jemand, der komplett areligiös war, auf einmal vorgibt, von einem Engel geküsst worden zu sein und daher flugs zum Supergläubigen mutiert. Klar, so etwas gibt es sicher auch, Schlüsselerlebnisse, die zu einer schlagartigen Zuwendung zur Religion führen - aber das ist wohl eher die Ausnahme als die Regel. Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch noch die Frage, ob die Frauen konvertierter Männer die selben Erwartungen an die neue Religösität ihrer Gatten haben, wie es im Falle der Männer konvertierter Frauen ist. Wäre die Frau eines Konvertiten wirklich glücklich (hat sie sich doch für einen "modernen", westlichen Mann entschieden), wenn der plötzlich wirklich 5 mal am Tag betet, sich einen Vollbart wachsen lässt und sich 100%ig wie einer der Männer benimmt, gegen die sie sich vorher - bewusst oder unbewusst - entschieden hatte? Sie wollte Huhn, nicht Fisch - würde ihr dann ein Huhn schmecken, dass nach Fisch schmeckt? Weiter wäre interessant, welche Gründe die Damen hatten, zu konvertieren. Also ehrlich Gründe, meine ich. Ob es wirklich die schiere, pure Überzeugung war oder mehr unvermeidliche Folge der Konditionierung im neuen Umfeld.
Leider habe ich vergessen, wo, aber unlängst las ich in einem Artikel über Konversion (von einem islamischen Autor, soviel weiss ich noch), dass die Meisten seiner Meinung nach leider nicht aus Überzeugung, sondern dem Partner zuliebe konvertieren und auch, dass diese Konvertiten dann oft erstaunlicherweise zu den Hardlinern mutieren, weil sie sich und allen anderen beweisen wollen/müssen, dass es die richtige Entscheidung war. Auch eine interessante These, wie ich finde.
Auf jeden Fall bietet die Frage von Anim Raum für zahlreiche Diskussionen - ich fürchte nur, dass sie am Ende auch im gewohnten Schema zerfallen wird, die Gründe dafür sind ja leider bekannt.

Vieleunbeantwortetefragenbedauernder Gruß
Susanne

Last edited by sousse-anne; 04/09/2007 08:55.

من حفر حفرة لاخية وقع فيها
سوزانه
Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Anim88] #217195
04/09/2007 09:49
04/09/2007 09:49
Joined: Jul 2003
Beiträge: 1,983
Schweiz
T
Tunisian_girl Offline
Mitglied
Tunisian_girl  Offline
Mitglied
T

Joined: Jul 2003
Beiträge: 1,983
Schweiz
Guten Morgen

Also wenn jemand konvertiert nur um Geld zu machen... ich weiss nicht was ich genau davon halten soll. Finde es eher schlecht als recht... Aber schlussendlich muss jeder selber wissen. ^

Was Wolf angesprochen hat: Also ich kenne ja viele Tunesier aus ganz Tunesien verteilt. Aus dem Norden, Süden, aus Städten aus Dörfern. Einiger Modern eingestellt, andere weniger... Aber wenn es darum geht, dass eine Frau (Muslima) einen nicht muslimischen Mann heiratet, dann denken alle gleich: NO GO! Das wird von niemandem gerne gesehen und wird verspottet.
ich kenne selber Beispiele wo Tunesierinnen einen schweizer oder Italiener geheiratet haben... So wirklich Glücklich sind die aber nicht... Kontakt zur Familie besteht kaum noch... Also ich glaube nicht, dass sich da in TN viel ändern wird...


أنا زوجة طارق
Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Tunisian_girl] #217199
04/09/2007 10:33
04/09/2007 10:33
Joined: Jul 2002
Beiträge: 1,735
Löwengrube
M
Martha Offline
Mitglied
Martha  Offline
Mitglied
M

Joined: Jul 2002
Beiträge: 1,735
Löwengrube
ich denke es hat was damit zu tun, dass es für die frau in tn weitaus katastrophaler ist, wenns schief geht.
beim mann wird es inzwischen mehr toleriert, so wie vorehelicher s.. auch.
in 20 jahren wird das anders aussehen.
oder es geht demnächst für beide wieder back to the roots.
wer weiß...
ich glaube auch, dass es schon im ursprung etwas damit zu tun hat, dass vormals der ehemann die frau durch gold (staatlich gestempeltes mit einlösungsgarantie!!) bei der eheschließung absichern musste. ein ehemann von einem anderen kontinent und dann noch mit anderer religion vermag diese "garantie" nicht zu geben, neben der schande war sie dann auch noch wirtschaftlich ruiniert für alle zeiten und wieder auf ihre stammfamilie angewiesen.
wenn man genau hinsieht hat schon alles einen grund.

allerdings verwischt die globalisierung so einiges, aber von der globalisierung wußten sie ja damals nicht, als die schriften erstmals erstellt wurden.
womit wir wieder beim update 1.1 wären.

Last edited by Martha; 04/09/2007 10:34.

wem der schuh paßt, der zieht ihn sich an
Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Martha] #217210
04/09/2007 11:58
04/09/2007 11:58
Joined: Jun 2007
Beiträge: 664
Deutschland
norbi Offline
Mitglied
norbi  Offline
Mitglied

Joined: Jun 2007
Beiträge: 664
Deutschland
Guten Morgen an alle !
Länger denke ich schon darüber nach, ob ich mich hier nocheinmal zu einem religiösen Thema melden soll oder nicht. Nun bin ich, so glaube ich zumindest, im Moment der einzige aktive im Forum der genau diesen Weg gewählt hat, um die Frau heiraten zu können, in die ich mich verliebt habe. Ja, ich bin dem Islam beigetreten, nicht konvertiert-da ich ja vorher keiner Religion odre Glaubensgemeinschaft angehört habe. Warum ? Natürlich um meine jetzige Frau zu heiraten. Auch wenn Wolf schreibt und es mir auch schon persönlich gesagt hat, dass es in TN nach dem Gesetz nicht vorgeschrieben sei, dass eine Muslima nur einen Muslim heiraten darf. Unser TN-Anwalt/Notar hat dies übrigens gefordert, sonst hätte er uns nicht getraut!
Nun wurde mir in diesem Forum schon an andere Stelle gesagt, dass ich meine Ehe mit einer Lüge begonnen habe. OK-natürlich habe ich mich mit dem Islam vor meiner endgültigen Entscheidung beschäftigt und die erforderlichen drei Koranverse gelernt. Aber ich bin noch auf einem langen Weg zu Allah und ich hoffe, Inschallah, ich schaffe es ein guter,moderner,toleranter und kompromißbereiter Muslim zu werden.
An dieser Stelle muß ich leider erstmal abbrechen, denn ich muß wieder arbeiten. Ich melde mich aber wieder.
LG norbi

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: norbi] #217278
04/09/2007 20:22
04/09/2007 20:22
Joined: Jun 2007
Beiträge: 664
Deutschland
norbi Offline
Mitglied
norbi  Offline
Mitglied

Joined: Jun 2007
Beiträge: 664
Deutschland
Guten Abend !
Ich möchte eigentlich meinen Gedanken von heute morgen nur noch hinzufügen, wenn ich auch wegen unserer Heirat dem Islam beigetreten bin, so bemühe ich mich ernsthaft ein Muslim zu werden. Leider macht mir unter anderem gerade auch das Auftreten einiger hier im Forum, was zumindesten an der Grenze zum Fanatismus,Fundamentalismus oder Extremismus, wie immer man es auslegen möchte, ist, aber auch viele tägliche Ereignisse in der Welt es nicht leicht meinen Weg zu Allah zu gehen. Selbst manche Diskussionen mit meiner Frau verlaufen da echt kontrovers.
Ich habe es schon an anderer Stelle geschrieben,da kommen ich nun direkt auf das Thema zurück, nicht meine Frau hat mich zur Konvertierung gezwungen, sondern die Festlegung im Koran, dass eine Muslima nur einen Muslimen heiraten darf, die es einer, wenn auch nicht strenggläubigen Muslima und Ihrer Familie unmöglich macht einer Hochzeit mit einem Andersgläubigen oder gar Ungläubigen zuzustimmen.
Der Glaube ist etwas sehr persönliches und man sollte jeden Menschen,der seinen Glauben friedlich lebt, respektieren und achten!
Beslema !
norbi

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: norbi] #217280
04/09/2007 20:27
04/09/2007 20:27
Joined: Oct 2006
Beiträge: 3,837
*
S
Schneeeule Offline
Mitglied*
Schneeeule  Offline
Mitglied*
S

Joined: Oct 2006
Beiträge: 3,837
*
 Antwort auf:
Der Glaube ist etwas sehr persönliches und man sollte jeden Menschen, der seinen Glauben friedlich lebt, respektieren und achten!


meine guten Wünsche begleiten dich auf deinem Weg

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Barbara] #217301
04/09/2007 21:52
04/09/2007 21:52
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
Frogger Offline
Mitglied*
Frogger  Offline
Mitglied*

Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
...Tja, da gibt es aber noch immer die, die gerne als "moderne" Familien bezeichnet werden. Sie lassen ihre Tochter ins gelobte Land ziehen mit einem Mann, der konvertiert ist, obwohl sie wissen,das nichts dahintersteckt. Man kriegt ja immerhin ein Stück vom Kuchen...

Nana, auch in Tunesien leben nicht mehr alle Menschen im 16. Jahrhundert, je besser gestellt und ausgebildet, umso weniger. :-)

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Martha] #217303
04/09/2007 21:55
04/09/2007 21:55
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
Frogger Offline
Mitglied*
Frogger  Offline
Mitglied*

Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
.. ein ehemann von einem anderen kontinent und dann noch mit anderer religion vermag diese "garantie" nicht zu geben...

Die Ironie ist doch, daß gerade der eine bessere Absicherung für den Fall des Scheiterns zu geben vermag - allerdings nur dann, wenn man auch im Ausland gelebt hat, denn wenn man in Tunesien lebt (Lebensmittelpunkt) und entsprechend nach dortigem Recht geschieden wird, dann blickt die Frau auch weitgehend in die Röhre.

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Tunisian_girl] #217308
04/09/2007 22:10
04/09/2007 22:10
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
Frogger Offline
Mitglied*
Frogger  Offline
Mitglied*

Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
...Aber wenn es darum geht, dass eine Frau (Muslima) einen nicht muslimischen Mann heiratet, dann denken alle gleich: NO GO!...

Da kenn ich ohne nachzudenken gleich mehrere Gegenbeispiele, z.B. den Tunesier, der (in Tunesien) seit 25 Jahren mit einer englischen Frau verheiratet ist und lebt, wo zuhause hauptsächlich englisch gesprochen wird und der seinen Kindern (Junge, 2 Mädchen) keinerlei Vorschriften zur Wahl des zukünftigen Partners macht, oder die tunesische Dame die (von einem Tunesier) geschieden ist und ihre Tochter (wenn es geht, auich die Söhne) später unbedingt mit einem nicht-tunesischen Partner verheiratet sehen will (das Mädchen sieht es ebenso), oder das junge Mädchen, bei dem die Familie sagt, ein Nicht-Moslem wäre zwar schon ein Problem, doch letztendlich würde die Tochter selbst entscheiden, was sie macht. Oder die Tochter eines gut betuchten Arztes, die zwar sehr auf Traditionen und Privilegien setzt, doch die Religion als "nicht mein Interesse" bezeichnet.

Und so könnte ich fortfahren und weitere Beispiele geben - wie gesagt, in Tunesien hat sich gegenüber dem "Idealzustand", den einige im Forum wohl im Kopfe haben, sehr viel geändert...

Zudem, sagen wir wie es ist - die meisten Europäer sind doch mit Tunesiern zusammen, die durch die Arbeit im Tourismus bereits irgendwie korrumpiert sind, entweder in die eine oder in die andere Richtung; dazu kommt, Ärzte, Ingenieure, Spezialisten findet man, zumindest in den Ehen hier im Forum eher selten, genausowenig wie den konservativen, doch selbst und sogar im Sinne der Religion liberal denkenden Tunesier ohne jede früheren Kontakte zu den typischen Touristen oder familiäre Vorbelastungen. Auch dadurch, so denke ich, wird die Wahrnehmung geändert.

Im übrigen sage ich es ja auch gar nicht, daß es die Mehrheit oder auch nur eine große Minderheit ist, doch es werden mehr und mehr, und man findet sie auch, wenn man nur genau hinschaut und sich nicht scheut, auch kontroverse Themen im Gespräch anzuschneiden.

Jemand brachte hier das Stichwort "Globalisierung" - auch wenn dies normalerweise in einem anderen Zusammenhang verwendet wird, so wird sie auch massive Einflüsse auf Traditionen, Kulturen und Religionen haben, ebenso wie es früher die sogenannten "Völkerwanderungen" hatten. Und warum? MENSCHEN gibt es seit Zehntausenden von Jahren, Religionen, die weitgehend unverändert blieben, jedoch erst seit 2000, und so sinnvoll sie für einen bestimmten, kleinen Zeitraum historischer Entwicklung auch sein mögen, stellen sie dennoch nur eine Episode in der Menscheitsentwicklung dar und werden mit abnehmender Ferne und Kommunikationsschranken und letztlich auch gegen ihre eigenen Beharrungskräfte durch neue Modelle von Moral Ethik und Gesellschaft ersetzt bzw. verändert werden. Und der, der das zustande brachte, bringt und bringen wird, ist der Mensch - nicht ein religiöser Funktionsträger (mit welcher Bezeichnung auch immer).

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: sousse-anne] #217309
04/09/2007 22:23
04/09/2007 22:23
Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
Anim88 Offline OP
Mitglied
Anim88  Offline OP
Mitglied

Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
 Original geschrieben von: sousse-anne
 Antwort auf:
Zitat: Und frage ich Männer, die konvertiert sind, so habe ich schon mehrfach diesen Tenor gehört: "Das ist doch ganz egal, welchem Glauben ich zugehöre - es ändert sich doch nicht wirklich etwas für mich, bis darauf, daß ich mit einer solchen Formalie erreiche, was ich möchte". Und dies ist eine Argumentation, die durchaus einiges für sich hat...

Eben genau solche Sätze finde ich dann so heuchlerisch… Aber jedem seine eigene Ansicht der Dinge.


Gerade das finde ich gar nicht heuchlerisch, sondern sehr ehrlich.


Ja der Satz mag schon ehrlich sein, doch sein Handeln ist nichts als pure Heuchelei. Er tritt einer Religion bei, die er vielleicht tief drinn gar nicht vertreten kann oder will. Ich muss also sagen, wenn ich eine Muslima wäre, ich möchte keinen Mann haben der nur einfach so konvertiert ohne dass er es wirklich will und was dabei fühlt. Manchmal wirkt dieses Verhalten auf mich, als würde man die Religion nicht ernst nehmen, alles so schnell als möglich Bürokratisch und Dokumentarisch über die Bühne bringen und es schlussendlich als Nichtigkeit abhäckeln.

Last edited by Anim88; 04/09/2007 22:25.

*~*~* Menschen ~ die sich im Herzen nahe sind ~ lassen sich auch durch tausend Meilen nicht trennen *~*~*
Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: sousse-anne] #217310
04/09/2007 22:24
04/09/2007 22:24
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
Frogger Offline
Mitglied*
Frogger  Offline
Mitglied*

Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
...dass diese Konvertiten dann oft erstaunlicherweise zu den Hardlinern mutieren, weil sie sich und allen anderen beweisen wollen/müssen, dass es die richtige Entscheidung war...

oder, wenn es Männer sind, sie sich auf einmal der erstaunlichen Macht und Privilegien bewußt werden, die ihnen alleine durch formale Handlungen zufließt. Ich kann es absolut verstehen, daß ein Konvertit zum Islam diese Religion ausleben will - und das muß nicht unbedingt etwas mit Glauben zu tun haben. :-)

...Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch noch die Frage, ob die Frauen konvertierter Männer die selben Erwartungen an die neue Religösität ihrer Gatten haben...

Ich habe diese Diskussion mehrfach geführt - die meisten Frauen erwarten zwar, daß der Mann in die Moschee geht und sachkundig zwischen halal und haram unterscheiden kann, doch wenn es darum geht, der Frau den Hijab aufzusetzen und ihre Bewegungsfreiheit zu beschneiden, kommt ein sofortiges und energisches "Nein". Es zeigt sich, daß auch die Frauen nur das beste aus den zwei Welten wollen, die sind nämlich ebensowenig dumm, wie die Männer. :-)

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Frogger] #217313
04/09/2007 22:30
04/09/2007 22:30
Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
Anim88 Offline OP
Mitglied
Anim88  Offline OP
Mitglied

Joined: Dec 2006
Beiträge: 385
Schweiz
 Original geschrieben von: Wolf
doch wenn es darum geht, der Frau den Hijab aufzusetzen, kommt ein sofortiges und energisches "Nein"


Und das auch mit Recht. Denn einen Hijab zutragen ist alleine die Sache zwischen einer Muslima und Gott. Niemand aussser Gott kann ihr auferlegen ein Kopftuch zu tragen.

Dem Mann wird kein Recht vorbehalten seiner Frau ein Hijab aufzuzwingen.

Oder liege ich da etwa falsch?!


*~*~* Menschen ~ die sich im Herzen nahe sind ~ lassen sich auch durch tausend Meilen nicht trennen *~*~*
Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Anim88] #217314
04/09/2007 22:32
04/09/2007 22:32
Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
Frogger Offline
Mitglied*
Frogger  Offline
Mitglied*

Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893
DE: NW
...Eben genau solche Sätze finde ich dann so heuchlerisch...

Die einen nennen es so, die anderen flexibel <g>. Wenn man bedenkt, wieviele Kompromisse jeder Mensch im täglichen Leben eingeht, Kompromisse, die sogar gegen noch höherrangige Wete verstoßen (hierunter verstehe ich sogenannte Natur- und Menschenrechte), dann frage ich mich, ob es auch nur einen Menschen gibt, der hier den ersten Stein werfen kann, und ob nicht vielleicht der Splitter im Auge des Nächsten nur den Blick auf den Baumstamm im eigenen versperrt. :-)

Re: Konvertierung - gut, schlecht, verlangt, erzwungen [Re: Anim88] #217315
04/09/2007 22:33
04/09/2007 22:33
Joined: Aug 2005
Beiträge: 902
Marzahn
sousse-anne Offline
Mitglied
sousse-anne  Offline
Mitglied

Joined: Aug 2005
Beiträge: 902
Marzahn
Sehe ich immer noch anders. Religion hat ihm vorher nichts bedeutet und bedeutet ihm hinterher auch nichts - ist doch nur ehrlich, wenn er das zugibt? Und seine Frau wird das doch auch wissen - oder sollte zumindest. Ich als so called Christin habe doch auch kein Problem, mit einem Moslem, Hindu oder Agnostiker zu leben - wieso sollte es nicht auch die eine oder andere Muslima geben, die sich auch denkt: Lass mir meinen Glauben und glaub du, was du willst - wenn du willst. Muss denn jede junge Frau, die durch den koperneckischen Umstand Muslima geworden ist, dass Papi ihr dereinst was ins Babyohr flüsterte, unbedingt so verbissen sein, wie einige wenige, missionarisch veranlagte Exemplare dieser Spezies uns glauben machen wollen? Ich denke doch eher nicht... Und er, der das sagt, nimmt die Religion nunmal wirklich nicht Ernst. Was vielleicht gut ist - denn wer weiß, ob er sonst zur Konversion bereit gewesen wäre. Ich finde, wem Religion nichts bedeutet, hat keinerlei Veranlassung sich ihren Zwängen zu unterwerfen. Wenn er partiell und zum Eigennutz dann doch nach ihren Regeln spielt, ist das einfach nur menschlich, jedenfalls für die meisten Leute, denn es geht doch nun mal im Leben im Regelfalle darum, gut "durch" zu kommen ohne sich unbedingt mehr blaue Flecken als unvermeidbar einzufangen, oder?

Mitkulleraugenwiekindaufweihnachtenaufantwortwartender Gruß
Susanne


من حفر حفرة لاخية وقع فيها
سوزانه
Seite 1 von 5 1 2 3 4 5