Original geschrieben von: Mahdia_haeti
salem,

also einfach aufrichtig, fleissig, hilfsbereit, ordentlich, sauber und freundlich leben, oder??? Nächstenliebe....
sehe ich das richtig??
Yvonne


würde ich auch so sehen. mein mann gehört ja auch zu denen, die praktizieren und lebt nach deinen vorgenannten werten. wobei ich diese werte einfach als menschliche werte ansehe und nicht als religiöse (meine mutter sieht diese werte zb als christliche werte an).

ich selber stehe zum islam, wie du. kann noch nicht sagen, dass ich konvertiert und muslima bin. finde aber, dass der islam, sofern er richtig gelebt wird, ne tolle religion ist und bin sehr offen ihm ggüber. mein leben musste ich durch das praktizieren meines mannes auch nicht umstellen....

bei uns daheim gibts zb keinen alkohol zu trinken oder schweinefleisch zu essen. desweiteren essen wir daheim auch nur halal... leben aber hier in ner großstadt, wo es sowieso alles um die ecke gibt. also müssen wir uns daher auch kein bein ausrupfen, damit wir halalfleisch- oder wurst kaufen können. achja halal-gummibärlis etc gibts in einigen arabischen geschäften zb von trolli. und schmecken tun die auch sehr lecker... mit dem ganzen kann ich sehr gut leben....

wir kommen beide gut miteinander klar, nehmen beide rücksicht aufeinander und respektieren uns gegenseitig... mein mann würde niemals bei kumpels oder freunden schlecht über mich reden. zumal er keinem so nahe steht, wie mir. er hat auch gar keine lust hier so massig freunde zu haben, da er auf dieses teilweise dummgeschwätz einiger anderer tunesier gar keine lust hat... ihm reicht hier sein einer guter freund und n paar bekannte. er meinte letztens zu mir, dass ich sein bester freund sei und er gar nicht viel mehr brauchen würde....

ich denke, dass coool mit seiner anfänglichen aussage irgendwo schon recht haben könnte, wobei es immer ausnahmen gibt. jeder mensch ist individuell und man kann verhalten nicht pauschalisieren. aber irgendwann kann es halt wirklich sein, dass ein gläubiger moslem sich von seiner nichtmoslemischen frau (oder auch umgekehrt) trennt, da beide einfach andere vorstellungen von ihrem leben haben und sie sich nicht in eine richtung zusammen weiterentwickelt haben, sondern verschiedene wege gewählt haben. ich glaube auch nicht, dass ein wirklich praktizierender moslem oder eine wirklich praktizierende muslima in der regel auf dauer (über jahrzehnte hinweg) mit einem nichtmoslem bzw jemanden, der sich ggüber dem islam nicht öffnet zusammen bleiben können, da der islam da einfach das aller wichtigste im leben ist. ist zwar nicht leicht zu akzeptieren, ist aber einfach so.... ich weißzb , dass mein mann mich sehr liebt. ich weiß aber auch, dass er allah sehr liebt und sich im falle des falles für ihn entscheiden würde.... ich wußte das aber auch von anfang an und wurde nicht irgendwann vor die plötzlich kommende religiösität gestellt.....

ich glaube, der grund warum viele moslems sich ab ca 30 oder halt beim älter werden ihrer religion wieder besinnen ist, weil sie ab nem bestimmten alter einfach auch mehr über den sinn des lebens nachdenken. und im islam findet man dazu einfach viele anworten darauf. beim erwachsen werden steht anfangs ja immer erstmal der spaß im vordergrund und man denkt ja eigentlich noch nicht so viel darüber nach, woher diese vielen kleinen wunder, denen wir tagtäglich begegnen her kommen. irgendwann wird man ruhiger und macht sich über viele sachen einfach viel mehr gedanken. und dann kommt eines zum anderen. besonders, wenn man schon religiös geprägt aufgewachsen ist...

so dat war mein wort zum freitag.....