...die du noch nicht so lange gekannt hast...

Hmm, hier fehlt mir der ursächliche Zusammenhang? Nicht der Zeitraum ist doch entscheidend, sondern die Qualität des "Kennens" - und bei der wäre es mir nicht möglich gewesen, die nennenswert zu erhöhen, auch nicht nach weiteren 1, 2 oder 10 Monaten. Und daß nicht nur ich, sondern Leute, die sie viele Jahre kannten, falsch lagen, wird schon dadurch zum Ausdruck gebaracht, daß von allen denkbaren Szenarien eines eingetroffen ist, daß sehr unwahrscheinlich war und nicht etwa die, die man vermutet oder prophezeit hätte, daß sie eintreffen könnten oder die bei nüchterner Betrachtung der Angelegenheit wahrscheinlicher gewesen wären.
Zudem - es ist nach wie vor nicht hinreichend sicher, ob die Angelegenheit vorab geplant war, oder sich einfach aus der "Gunst der Stunde" bzw. sogar aus einer sachgerechten Überlegung ergeben hat. Vor vielen Jahren habe ich mich selbst einmal, und damals sogar erst nach mehrjähriger Partnerschaft, erst in letzter Minute gegen eine Heirat entschieden gehabt, und diese Entscheidung hatte ich damals quasi über Nacht und völlig unvermutet (sogar für mich) getroffen. Mir liegt es fern, ein solches Verhalten als Norm zu bezeichnen, doch es KANN eben vorkommen, und solange sich nicht der Betroffene selbst - und ehrlich - zu seinen Beweggründen äußert, kann ich nur vermuten und mögliche "Anzeichen" zu deuten und wichten versuchen, einen wahrschenlichen Her- oder Ausgang konstruieren und dennoch am Ende völlig danebenliegen.

Fakt ist, daß es Dinge gab, die gegen ein "glückliches Ende" sprachen und daß es Dinge gab, die dafür sprachen und ich, für mich, die positiven Zeichen höher gewertet habe als die negativen - und wer sagt eigentlich, daß die andere Seite das nicht ebenso gesehen hat?
Ja, es gibt so etwas wie den kommunalen "gesunden Menschenverstand", doch es gibt eben auch die persönliche Toleranzgrenze, die bei dem einen früher und bei dem anderen später erreicht ist und mit dem ersteren im persönlichen Einzelfall nicht kongruent ist.

Bis ich es definitiv besser weiß, behaupte ich daher, daß ein anderer (oder gar mehrere andere) Ausgang ebenfalls denkbar gewesen wäre und die aktuelle Situation das Resultat eines - zweiseitigen - Denk- und Verhaltensprozesses gewesen ist, der zum ungünstigen Zeitpunkt ein ungünstiges Ergebnis gebracht hat.