Ganz an den Anfang meines Beitrages möchte ich noch einmal stellen, dass mein Mann und ich gleichberechtigte Partner in unserer Beziehung sind. Wir können uns nichts erlauben und verbieten.

Da wir gemeinsam Leben wollen, brauchen wir Lösungen bei verschiednen Ansichten (wie in jedem anderen Zusammenleben auch). Das ist nicht immer einfach und schmerzfrei.

Doch zum Beispiel die Kontakte zu Freundinnen sind mir sehr wichtig. Und ich geniesse es mich regelmässig mit ihnen zu treffen und das auch Abends. Mein Mann braucht die Kontakte zu seinen Freunden ebenfalls. Wenn wir uns da gegenseitig stark einschränken würden, wäre das Leben für uns nicht mehr schön.

Das Selbe gilt für uns in Tunesien. Wir sind dort nicht andere Menschen mit anderen Bedürfnissen.

Ein Beispiel für eine Lösung: Mein Mann will nicht, dass ich in Tunesien Nachts alleine nach Hause komme. Also holt er oder sein Vater mich jeder Zeit an jedem Ort ab! Es steht nicht zur Debatte, dass ich mich nicht mit einer Bekannten treffe.

Dahinter steht immer wieder die bemühung Lösungen für unsere Bedürfnisse und Wünsche zu finden.

Es ist richtig, viele heiraten, ohne vorher zusammen glebt zu haben, oder sich im Alltag kennengelernt zu haben. Theoretische Absprachen können manchmal nicht in die Praxis umgesetzt werden. Das kennen wir denke ich alle aus verschiedenen Bereichen. Dieser Umstand ist sicher speziell an unseren Beziehungen und bedeuten oft ein Sprung ins kalte und unbekannte Wasser.

Die arabischen Männer wollen, dass sich ihre europäischen Frauen 'arabisieren'! Na und was ist mit uns europäischen Frauen, wie stark verlangen wir von unseren arabischen Männern, dass sich sich anpassen? (Sie haben ja gewusst, dass sie keine tunesische Jungfrau heiraten). Dieses Verhalten ist doch gegenseitig. Es setzt ein, wenn der Reiz des Fremden abkühlt und der normale Alltag einsetzt.