Dein Post ist ganz toll, ich kann das nur unterstreichen.

Ich was sechs Jahre alt als meine Schwester zur Welt kam, mein Bruder war vier, meine andere Schwester zwei. Dann ein Kind, das anfangs rund um die Uhr betreut werden musste. Wir älteren Geschwister hatten manchmal Probleme damit, weil es hiess immer Knubbelchen (so nennen wir meine Schwester heute noch) braucht dies oder das. Im Laufe der Jahre haben wir Geschwister dann auch das eine oder andere übernommen um meine Mutter, die oft an ihre Grenzen gestossen ist, zu entlasten.

Wie haben alle daraus gelernt und unsere Erfahrungen gemacht.

Mit meiner Schwester ist es wie mit Deiner Tochter, sie lebt heute in einer Wohngruppe, arbeitet, hat ihre Vorlieben (leider gehört die Volksmusik dazu) und ihre Abneigungen.

Das, was Du von Erfahrungen mit der Umwelt andeutest, kenne ich zur Genüge. Am Anfang hat es uns allen sehr weh getan.
Eine Zeitlang war es dann besser, in den letzten Jahre hat sich das Klima gegenüber Behinderten meiner Meinung nach wieder verschlechert.
Mittlerweile stehe ich über solchen Menschen, für mich sind das einfach die wahren "geistig Behinderten".

Ich hätte mich immer gegen Abtreibung und für ein behindertes Kind entschieden, würde aber nie jemanden verurteilen der sich gegen ein behindertes Kind entscheiden würde. Nur sage ich immer wieder, eine Behinderung kann auch nach der Geburt eintreten, was dann?

Ich habe es schon einmal erwähnt, behinderte Menschen gehören zu meinem Leben, von klein auf und ich sehr bis heute sehr viele wertvolle Erfahrungen machen dürfen die mir in meinem Leben geholfen haben.