Alle meine Bekannten wissen es: erzähle, schwärme ich vom Orient, von Tunesien und Ägypten, so übersehe ich den Müll nicht. Werde ich gefragt, ob ich eine Reise dorthin empfehlen kann, eröffne ich meine Antwort immer mit dem Hinweis auf den Müll und leider mindestens ebensooft auf den Gestank.
Tierkadaver, tausende von Tonnen Plastikmüll überall, ausgebrannte Wracks in den Straßengräben ... mir nicht fremd. Halbverfaulte Esel sah ich ebenso im Nil treibend und in Kairo beobachtete ich einen Mann, der das alte Motoröl seines Wagens ganz einfach in den Rinnstein kleckern ließ und oben anschließend neues einfüllte.
Ob es sich dabei um ein allgemein akzeptiertes Symptom zunehmenden Wohlstandes handelt, kann ich nicht sagen; für mein Verständnis und für meine Kenntnis der Region aber ist es wirklich nicht allzu abwegig.
Wir müssen uns eben "umprogrammieren", wenn wir diese Region besuchen. Ebenso umprogrammieren, wie ein Tunesier, der die Sauberkeit hier bestaunt und Kadaver, Plastik und Wracks in unseren Landschaften "vermisst".