Zwar gibt es nicht allzuviele Männer, die alleine nach Tunesien fahren, doch womöglich kann dem Erlebnisbericht doch einer etwas abgewinnen...

Da gehe ich nachmittags in eine Hotelbar/bistro, und entgegen kommt mir eine Tunesierin, eigentlich ganz ansehnlich, und als sie mich erblickt, strahlt sie mich an. Als höflicher Mensch strahle ich zurück und gehe hinein in die Bar und setze mich. Nach kurzer Zeit kommt sie wieder und setzt sich zwei Tische gegenüber hin und fährt fort, mich anzustrahlen. Ich gehe hinüber und frage auf französisch, warum sie so strahlt - natürlich versteht sie mich nicht und so versuche ich es mit "was machst Du hier so alleine", doch auch das verstand sie nicht. Ein knutschendes, junges tunesisches Pärchen einen Tisch weiter fand das ganz amüsant und versuchte dann, zu übersetzen, was meine Aufmerksamkeit ablenkte, ich fragte, ob sie beide Tunesier seinen und der Junge sagte: "Kanadier". Meinen englischen Satz verstand er dann leider gar nicht (Freundin übersetzte aber geflissentlich), so daß ich ihm sagte, er müsse noch etwas üben, um als Tunesier einen Kanadier zu imitieren, was er nicht so gut fand, seine Freundin dafür aber umsomehr. Ich habe mich dann mit einem freundlichen "immer weitermachen" verabschiedet, was die beiden auch befolgten, als sie später gingen, winkten sie mir noch fröhlich zu. :-)

Na gut - leider hatte ich keine Zeit, da ich auf einen Gesprächspartner wartete, also schrieb ich meine Telefonnummer auf ein Blatt Papier und gebe es ihr (der strahlenden Dame), sie tippt sie in ihr Telefon ein, es klingelt bei mir, und gut ist erst mal.

Die nächsten zwei Stunden unterhalte ich mich dann mit meinem Gesprächspartner, spendiere ihr zwischendurch fürs geduldige Warten unauffällig einen Kaffee - und danach gucke ich mich um, sehe sie aber nicht mehr. Naja, denke ich, dann rufe ich halt an, lasse es einmal klingeln und lege auf. Sofort ruft sie zurück, fragt in einem arabisch/französisch-Gemisch, wo ich wäre und ob ich ihr ein Taxi zum Hotel bezahle - und das mache ich doch gerne, also kommt sie wieder her (2 Dinar, sie kann noch nicht weit weg gewesen sein).

Wir setzen uns in die Bar, sie fragt nach einer Zigarette und ich sage, das wäre aber schlecht, wenn man keine Zigaretten und kein Taxigeld hätte - darauf holt sie dann den Geldbeutel hervor und zeigt den Inhalt von 150 Millimes <g>.

Es stellt sich schnell heraus, daß sie kaum französisch und ich dafür so gut wie kein tunesich verstehe, doch im Laufe des Gespräches kristallisiert sich heraus, daß sie gerne mit mir auf ein Hotelzimmer gehen würde und dafür 50 Dinare kassieren wolle. Das ist natürlich ein echter Touristenpreis, doch was sie vorschlug, schwebte mir eh' nicht vor.

In den nächsten 30 Minuten versuche ich es Ihr, sogar mit Hilfe von 2 Dolmetschern, zu verdeutlichen, daß ich an horizontalen Aktivitäten kein Interesse habe und sie von mir schon gar kein Geld bekommen würde (die erste Tunesierin, die irgendetwas an "non flus" nicht versteht), doch ich ihr gerne einen Kaffee für die Unterhaltung bezahle.
Eines muß man dem Mädchen (26 Jahre alt und nach eigener Aussage 8 Jahre im Gewerbe) allerdings lassen, sie läßt ebensowenig locker wie ein Kamelfigurverkäufer, nun erzählt sie die Geschichte ihres kleines Sohnes, der mit einer Blindarmentzündung zu Hause läge und unbedingt ins Krankenhaus müßte, die Operation würde allerdings 50 Dinar kosten, dabei produzierte sie sogar Tränen. Als ich ihr entgegnete, daß dies ihr, doch nciht mein Problem wäre und ich kein Geld rausrücken würde, überhörte sie das geflissentlich und das Gespräch fuhr sich fort, im Kreise zu drehen. Immerhin konnte ich durch Zwischenfragen noch einige Informationen über den typischen Ablauf einer solchen angebotenen Geschäftbeziehung erhalten.
Auf meine Frage, wie sie es denn so mit dem Haram hält, sagte sie nur, daß es zwar haram wäre, aber was sollte sie denn sonst machen <g>.

Irgendwann dann sagte ich zu ihr - nun, gut dann laß uns mal gehen und zu Deiner Wohnung fahren (mittlerweile war angeblich auch die Mutter noch dort eingetroffen und der Vater sowieso, das stellte ich mnir irgendwie interessant vor, wenn ich dann mit ihr dort auftauchen würde, zumal der Vater nach ihren Behauptungen nichts von ihrer Tätigkeit wußte...).
Wir fuhren mit dem Wagen 3 Straßen weiter, dort sollte ich anhalten, wir stiegen aus, gingen Treppenstufen herauf - und standen in einer Hotelhalle (in Sousse, das RYM). Sie ging zur Rezeption, der Rezeptionist machte eine typische Handbewegung und sie nickte.
Mein Kopfschütteln brachte dann beide für einen Moment erheblich aus dem Konzept.
Ich griff sie mir, zog sie wieder auf die Straße und sagte dort: "jetzt geht es zu Deiner Wohnung", doch sie schüttelte den Kopf, sagte was von "erst das Geld" und ich sagte etwas von "ich gucke mir mal Dein Kind an und entscheide dann, was ich mache". Das fand sie gar nicht lustig, bat jemandem zum Übersetzen herbei und redete auf ihne ein (armer Kerl übrigens, der wußte gar nicht, wie ihm geschah). Ich unterbrach den Schwall und sagte ihm, reden hätte gar keinen Sinn, ohne daß ich das Kind sähe gäbe es nix und im übrigen, wenn sie ihre unehrliche Tour fortsetzen wollte, sorgte ich dafür, daß sie zumindest das Hotel, in dem ich sie traf, nicht mehr betreten würde.
Daraufhin zog sie dann wortlos ab und wenig später sah ich sie mit vier tunesischen Männern an einem Tisch sitzen und sie hatte es gar nicht mehr eilig, nach Hause zu kommen oder Geld zu verdienen. Ich bin dann noch in das Restaurant reingegangen und habe mich in der Nähe des Tisches aufgebaut, doch sie reagierte nicht darauf und dann bin ich schließlich, im Bewußtsein, einen gelungenen Nachmittag erlebt zu haben, gegangen.
Ich werde sicherlich in den nächsten Tagen versuchen, mich noch von weiteren Damen aufgabeln zu lassen (hoffentlich sieht mich die Familie meiner Freundin nicht <g>), im Gegensatz zu den deutschen Kolleginnen sind die überhaupt nicht ordinär sondern eher devot und tun mir sogar ein bißchen leid. Auf jeden Fall finde ich es interessant, auch von dieser Berufsgruppe einmal Informationen zu erhalten, da liest man ja sonst nicht viel drüber.
Diese Dame zumindest (sie kam nach ihrer Aussage aus Gabes, worauf auch die Hautfarbe hindeutete) sagte, ihr Monatsverdienst läge bei 1000-1500 TND, und das ist ja in der Tat gar nicht einmal so schlecht für ein Abfischen in Touristenhotels, die Kolleginnen auf der Straße kommen dagegen selten über 600, wie mir berichtet wurde, doch das were ich vielleicht demnächst eine Betroffene auch mal selbst fragen. :-)

wenn mann bedenkt, dass diese "damen" von tunesiern so 5-10 dinis bekommen ... und das meist für 10 minuten "arbeit" -

Jo, eine ganze Nacht so um die 15-20, lassen wir es 25 sein - 10 Minuten? Das ist dann aber mit Aus- und Ankleiden <g>

Ich hatte es mir übrigens auch schon einmal durchgerechnet, ob man sich womöglich günstiger steht, mit einer festen Escort anstelle einer Freundin...

Ohjeohje......... ,und das ausgerechnet in "meinem" Hotel, wo ich immer bin, wenn ich die Family besuche.......

...in "meinem" Hotel...

Naja, ih bin sicher, es ist nicht das einzigste, zudem sind fast alle Hotels derzeit gleichmäßig leer, da muß auch ein Hotelier sehen, wo er bleibt und Zimmer gegebenenfalls auch für kurze Zeitabschnitte vermieten. :-)

Wolf da passiert aber auch sehr vielen Frauen wo sie von Männern angesprochen werden. Das Geld ist knapp und man braucht es aber, dann gehen viele diesen Weg oder diese Schritte.

Naja wer weiß wie was noch alles kommt.

Claudia

Hey Wolf,

also ich muß sagen, dass mir die Prostituierten an jeder Ecke auffallen. !!! Ich habe schon einige male im Hotel erlebt, das wenn ein Mann einen Kellner oder Animateur oder so, darum bittet ihm eine klar zu machen, das diese dann Postwendend sogar ins Hotel geliefert wird.
Einmal habe ich eine ganze Familie beobachtet...Mutter und Vater mit ca. 16-18 jähriger Tochter. Die Tochter hatte sich einen Animateur angelacht, Mutter übrigens auch und für den Vater hatte man zum Ausgleich eine "leichte Dame" kommen lassen. Die Familie genoß ihren Urlaub einträchtig am Pool
Als ich einmal eine längere Zeit in TN verbrachte uns regelmäßig eine bestimmte Discothek besuchte....hatte eine, in Hammamet einschlägig bekannte "Puffmutter" reges Interesse an mir als "neues Pferd im Stall" da sie dachte ich lebe in Tunesien. Die Frau ließ gar nicht locker und mir war das ganze GANZ SCHÖN UNANGENEHM !!!
Im allgemeinen habe ich so einge Beobachtungen gemacht, was diese Berufsgruppe betrifft !! Insbesondere auf den Damentoilletten der TN-Discotheken rund um Hammamet !!!

Lieben Gruß
Habibti1001

hallo wolf, echt interessant mal die andere seite zu hören bzw. lesen was man für geld alles macht. kranke mutter, krankes kind... ideen gibt es viele.
lg sandra

Ich denke an die Zeit zurück, wo mein Mann alleine in Tunis oder Sousse gelebt hat, also Angebot und Nachfrage waren da ziemlich heftig. Bin froh das ich nicht alles weiß und die Zeit vorbei ist.

ich finde aber die ideen sehr schlecht. blinddarmentzündung, dass ich nicht lache!
das weiss ja jeder, dass da schnell gegandelt werden muss.... bleibt da noch zeit um geld zu "beschaffen"

Bei den tunesischen Männern ist doch auch meistens ein Familienmitglied krank und diese Tour fruchtet doch - warum sollen es die Frauen nicht auch so machen?
Ich war letztes Jahr in einem 5* Hotel in Hammamet und habe dort 2 junge Damen im Hotelrestaurant beobachten dürfen.... Mich wundert es, wie die beiden überhaupt ins Restaurant gekommen sind, vielleicht sind die sogar vom Hotel arangiert

..genau so ist es....das gibt es auch in anderen länder. die hotels arbeiten zusammen mit den "frauen", diese stellen ja schliesslich die hotelgäste zufrieden und somit profitiert auch das hotel wieder....und jeder verdient davon und alle sind zufrieden....

Mir wollten in Tunesien auch immer die Hotelangestellten eine andrehen

Find das ganze so aber viel weniger schlimm als in den anderen arabischen Ländern. In Ägypten und Algerien gibt es auch Bordelle, und zwar nicht wenige. Blos dort haben die Frauen dann überhaupt nichts zu sagen und werden wirklich dazu gezwungen.
Und dann gibts noch Dubai und Bahrain, wo Mann selbst in den besten Hotels keine ruhige Nacht hat, weil die Damen einem ständig Nachts an der Türe klopfen.

In Bahrain haben wir das ganze "Pinguin-Terror" genannt
Sorry, ich weiss, ist nicht nett.
Aber ich glaub kaum dass irgend ein Europäer auf verschleierte Frauen steht. Ausserdem wussten wir ziemlich lange echt nicht was die wollten, weil die standen einfach vor der Tür und sagen kein Wort.

soso bessem, was meinte deine frau dazu????

...das wenn ein Mann einen Kellner oder Animateur oder so, darum bittet ihm eine klar zu machen, das diese dann Postwendend sogar ins Hotel geliefert wird....

Naja, das ist nun wirklich nichts besonderes, das kann wahrscheinlich auch jeder Taxifahrer, und hätte ich die Nummer nicht schon gelöscht, hätte ich ja auch zukünftig als Schlepper arbeiten können <g>.

...Insbesondere auf den Damentoilletten der TN-Discotheken rund um Hammamet...

Und wie kriegen die ihre Kunden da rein? :-)

@Jambo:

Ist wohl der Grund wieso sie mich nie alleine in ein arabisches Land lässt
In Moment arbeite ich in Deutschland ganz in der nähe von Hamburg. Aber da hatte sie wiederum überhaupt keine Bedenken

@bessem, wenn sie wüsste wie es in hamburg zu und her geht.....oje oje.....aber ich denke mal, dass du weisst wie du dich zu benehmen hast???

Hatte auch etwas geschrieben, aber doch lieber wieder gelöscht, wer weiß schon ....

Also wenn alles stimmt was mir meine Frau so erzählt dann ist Hamburg nicht soo viel schlimmer als Hammamet

Höre immer wieder so Geschichten über Edelbordells wo die reichen Saudis und Libanesen angeblich riesige Summen für eine Nacht mit einer Tunesierin zahlen

...Tür auf ...beide rein...Tür zu ...

also im Prinzip ebenso, wie man einen Elephanten in den Kühlschrank kriegt. Stelle ich mir nur irgendwie unbequem für die Betroffenen vor ... beides. :-)

@wolf;